: Kurden beginnen Offensive gegen die Stadt Sindschar
NORDIRAK Der Angriff gegen den IS zielt auf das Abschneiden seiner Versorgungswege
Sindschar liegt etwa 50 Kilometer von der Grenze zu Syrien entfernt. Durch die Stadt verlaufen zwei wichtige Verbindungsstraßen. Eine führt in die nordirakische Stadt Mossul, die von Kämpfern des IS kontrolliert wird, eine andere in die syrische Stadt Rakka, der Hochburg der Dschihadisten.
Nach Angaben des kurdischen Nationalen Sicherheitsrates ist es das Ziel der „Offensive zur Befreiung Sindschars“, die Stadt einzukreisen und von den Versorgungsrouten abzuscheiden. Außerdem soll eine Pufferzone eingerichtet werden, um die Einwohner der Stadt vor Beschuss zu schützen.
Der IS hatte im Sommer 2014 weite Teile des Nordwestirak erobert. In der Folge der Eroberung Sindschars waren Zehntausende von Jesiden, eine verfolgte religiöse Minderheit, in eine nahe gelegene Bergregion gleichen Namens geflohen, wo sie bar jeder Versorgung ausharrten. Zahlreiche männliche Jesiden wurden umgebracht, Frauen verschleppt, verkauft und versklavt. Schließlich kämpfte der syrische PKK-Ableger PYD einen Fluchtkorridor frei, nachdem dies zuvor den Peschmerga nicht gelungen war. Das brutale Vorgehen gegenüber den Jesiden und die Angst vor einem Völkermord veranlassten die USA, Luftangriffe gegen den IS im Irak zu fliegen.
Ende des vergangenen Jahres gelang es irakischen und türkischen Kurden, die Dschihadisten aus dem nördlichen Teil des Sindschar-Gebirges zu vertreiben; sie kontrollieren aber nach wie vor den südlichen Teil, in dem auch die Stadt Sindschar liegt. Das Gebiet gehört zu einer der zwischen den Kurden und der Regierung in Bagdad umstrittenen Regionen. B.S.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen