: Flüssig in die Zukunft
ENERGIEWENDE Schleswig-Holstein will in Brunsbüttel die bundesweit erste Erdgas-Tankstelle errichten
Der erste Terminal für Flüssigerdgas in Deutschland (LNG) wird wahrscheinlich in Brunsbüttel errichtet werden. Die Grundlage dafür ist eine am Dienstag vorgestellte Studie, nach der die Kleinstadt an Elbe und Nord-Ostsee-Kanal als besonders geeigneter Standort empfohlen wird.
Das könnte ein weiterer Baustein für eine künftig sauberere Energieversorgung sein, wovon die gesamte Bundesrepublik profitieren würde, sagte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD).
Ein LNG-Terminal ist die Voraussetzung für eine nachhaltige Versorgung von Schiffen, Industriebetrieben oder auch Lastwagen mit flüssigem Erdgas, das wegen niedrigerer Emissionen als besonders umweltfreundlich gilt. In Brunsbüttel, Schleswig-Holsteins größtem Industriegebiet, gebe es eine hohe Nachfrage für LNG, wie die Studie des Fraunhofer-Centers für Maritime Logistik ergeben hat. Zudem biete die Lage an den beiden Wasserwegen Elbe und Nord-Ostsee-Kanal auch für die Versorgung von Schiffen beste Voraussetzungen.
Zusätzlich könnte ein potenzielles Kraftwerk einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Ein solches mit LNG-Gasturbinenkraftwerk in Brunsbüttel könnte bei schwankender Stromproduktion einen Ausgleich durch regenerative Energieerzeugung gewährleisten.
Zudem zeichnet sich laut der Studie auch in der Schifffahrt ein Trend für LNG als alternative Antriebstechnologie ab. Aktuell seien 80 Schiffe mit LNG-Antrieb bestellt worden, so die Studie. Diese Zahl solle bis 2020 auf 1.000 Neubauten und rund 700 Umbauten ansteigen. Die deshalb steigende Nachfrage lasse einen LNG-Terminal wirtschaftlich werden. Jetzt müsse der Bund rasch für verlässliche Rechtsgrundlagen und Förderbedingungen sorgen, forderte Meyer. Sven-Michael Veit
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen