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Was hinten rauskommt

Abgase Erst ging es beim VW-Skandal um lungenschädliche Stickoxide, nun auch um das Treibhausgas CO2. Eine Unterscheidung

Diese Modelle sind betroffen

Von zu niedrigen CO2- und Verbrauchsangaben seien „ganz überwiegend“ Dieselfahrzeuge ab Baujahr 2012 sowie ein Benziner mit 1,4 Liter Hubraum und der Zylinderabschaltungstechnik ACT betroffen, teilte VW der taz mit. Genannt werden die Modelle Polo, Golf und Passat (VW), A1 und A3 (Audi), Octavia (Škoda) sowie Leon und Ibiza (Seat). Bei den Diesel-Motoren geht es um Varianten mit 1,4, 1,6 und 2,0 Litern Hubraum. (jma)

BERLIN dpa/taz | Gesundheitsschädliche Stickoxide (NOx) wie etwa Stickstoffmonoxid kommen in der Natur nur in winzigen Mengen vor. Sie stammen vor allem aus Autos, aber auch aus Kohle-, Öl- und Gaskraftwerken.

Dieselmotoren stoßen viel mehr NOx aus als Benziner. Die Stoffe können Schleimhäute angreifen und so zu Husten, Atembeschwerden und Augenreizungen führen, Herz und Kreislauf beeinträchtigen. Pflanzen werden dreifach geschädigt: NOx sind giftig für Blätter, sie überdüngen und versauern die Böden. Außerdem tragen Stickoxide zur Bildung von Feinstaub und bodennahem Ozon bei.

Technisch lassen sie sich mit einem Dreiwegekatalysator von Benzinern in unschädlichen Stickstoff und Sauerstoff umwandeln. Es bleiben jedoch immer NOx-Reste übrig. Bei Dieselmotoren ist der Abbau von NOx bedeutend schwieriger.

Der Grenzwert in Pkw-Abgasen für alle Stickoxide zusammen liegt in der EU bei 80 Milligramm pro gefahrenem Kilometer für Diesel-, bei 60 für Benzinmotoren, in den USA im Schnitt bei 43,5. Allerdings handelt es sich um Laborwerte. Real dürfen die Autos noch bis 2020 in der EU das 2,1-fache, ab 2020 das 1,5-fache ausstoßen.

Kohlenstoffdioxid oder CO2 ist natürlich in der Luft enthalten und in nicht allzu großen Mengen unschädlich. Zugleich ist es das bedeutendste Treib­haus­gas. Der Straßenverkehr verursacht laut Umweltbundesamt rund 17 Prozent aller Treib­hausgas-Emissionen in Deutschland – hier spielt CO2 die bei weitem größte Rolle.

Es gibt zwar immer sparsamere Motoren, aber immer größere Autos und mehr Lkw. So ist der Treibhausgas-Ausstoß des Verkehrs von 1990 bis 2014 um 0,6 Prozent gestiegen. 2015 müssen die Autohersteller in der EU bei ihrer Pkw-Flotte im Durchschnitt 130 Gramm CO2 pro Kilometer erreichen. 2021 sind dann nur noch 95 g/km erlaubt. In den USA liegen diese Schwellen geringfügig höher. IA

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