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Nur Einzelfälle

MISSIONIERUNG Bremen warnt vor Salafisten, die um Flüchtlinge werben. Niedersachsen gelassen

In Niedersachsen gibt es dem Verfassungsschutz zufolge bisher nur einzelne Versuche von Salafisten, Asylsuchende anzuwerben. Den Flüchtlingen in den Unterkünften sei zunächst Hilfe bei Alltagsproblemen angeboten oder sie seien in Moscheen zum Beten eingeladen worden, sagte eine Sprecherin. „Konzertierte Maßnahme aus der salafistischen Szene“ ist demnach keine zu erkennen. Angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen rechne die Behörde aber damit. Ziel der Islamisten sei es, Menschen an ihre Gemeinschaft zu binden. Nach derzeitiger Erkenntnislage handele es sich dabei aber nicht um ein „flächendeckendes Phänomen“.

Nach eigenen Angaben schult der niedersächsische Verfasungsschutz gemeinsam mit dem Landeskriminalamt die Mitarbeiter der Flüchtlingsunterkünften, damit sie sdalafistische Anwerbeversuche erkennen. Dabei lernen die Mitarbeiter, welche Verhaltensänderungen auf eine Radikalisierung deuten und wie Kontaktaufnahmen von Islamisten aussehen. Erste Informationsveranstaltungen für Vertreter der Landesaufnahmebehörden und der kommunalen Ausländerbehörden fanden demnach bereits statt.

Vermehrte Aktivitäten in Bremen

Von Werbungsversuchen durch Salafisten in Bremen hatte am Wochenende Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) berichtet. Mitglieder des Vereins „Islamisches Kulturzentrum“ seien demnach vor Unterkünfte vorgefahren, hätten Gebetsteppiche ausgerollt und arabisch sprechenden Männern Essen angeboten. In Bremen leben derzeit rund 360 Anhänger der extremistischen Ideologie. Die dortigen Verfassungsschützer hatten davor gewarnt, dass sich deren Zahl in Folge der Anwerbeversuche bis zum Jahresende verdoppeln könnte. (epd)

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