: Schwuler Theologe glaubt nicht an Reform
Kirche Ehemaliger Vatikan-Professor rechnet nach neuem Coming-out nicht mit Veränderungen
Berger befürchtet eine zusätzliche Verhärtung bei den Gegnern jeglicher Reform im Vatikan nach dem Coming-out des schwulen polnischen Priesters und Mitarbeiters der vatikanischen Glaubenskongregation, Kryzstof Charamsa. Der Kuriengeistliche war vom Vatikan umgehend aus dem Dienst entlassen worden.
Nach Bergers Einschätzung ist jeder zweite Kleriker im Vatikan schwul. „Jeder, der näher mit dem Klerus in der Kurie zu tun hat, weiß das“, sagte er. Berger hatte 2010 mit seinem Coming-out und seiner Kritik am Umgang der katholischen Kirche mit Homosexuellen für Aufsehen gesorgt. Dem Autor des Buchs „Der heilige Schein – Als schwuler Theologe in der katholischen Kirche“ wurde daraufhin von der päpstlichen Thomas-Akademie in Rom der Status als Gastprofessor aberkannt. Der damalige Kölner Erzbischof Joachim Meisner entzog ihm die Lehrerlaubnis für das Schulfach katholische Religionslehre.
In Rom berät seit Sonntag eine dreiwöchige Familiensynode unter anderem über das Thema Homosexualität. Bis zum 25. Oktober diskutieren rund 270 Synodenväter aus aller Welt über das katholische Verständnis von Ehe, Familie und Sexualität. Die Synode soll den Papst beraten, der dann das letzte Wort haben wird.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen