Die Wahrheit: Dank den deutschen Ingenieuren
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einer Ode an den Einfallsreichtum der Tüftler erfreuen.
Leicht ist es, den Golf zu schmähen
und den Polo sowieso,
Missgunst in der Welt zu säen,
dass kein Winterkorn noch wo
sprosst und reichlich Ernte bringt
und die ganze Saat misslingt.
Soll’n des Diesels dunkle Gase
wirklich nicht mehr hinten weg?
Landet so, statt auf der Straße,
nicht im Innenraum der Dreck?
Filter rauchen ja nicht alle,
viele säßen in der Falle.
Und ich kann den Satz nicht hören,
dass doch der Erfinderkunst,
sprich: den deutschen Ingenieuren
etwas einfällt zu dem Dunst!
Sind die denn nicht schon dabei,
tun und machen vielerlei?
Etwa wenn sie Autos planen,
wo man keinen Fahrer braucht!
Schaden da die Dieselfahnen,
wenn’s im Handschuhfache raucht?
Dann sind Filter eh passé –
und das nicht nur bei VW.
Sitzt ja keiner mehr am Steuer!
Wichtig für die Industrie:
Autos werden halb so teuer!
alle fahren Rad und Ski.
Wäre das nicht jene Welt,
die das Klimaziel einhält?
Also, Dank den Konstrukteuren,
Winterkorn und an VW!
Nur das Hirn von Ingenieuren
kommt auf so eine Idee!
Lässt man Auspuff Einpuff sein,
bleibt die Außenluft schön rein.
Die Wahrheit auf taz.de
Leser*innenkommentare
mowgli
Der Mann sollte ab sofort Mutterkorn genannt werden, nicht mehr Winterkorn. Aber was sage ich? Er war's ja gar nicht. Das hat jedenfalls heute Morgen mein Radio behauptet. Und da war nicht irgend ein Dudelsender eingestellt, sondern DRadio Kultur. Nun frage ich mich bloß noch: Wofür genau hat der Mann eigentlich sein (bzw. mein) Geld bekommen - und wofür wird er seine Abfindung erhalten, wenn er niemanden gekannt und jedenfalls keine Verantwortung gehabt hat in "seinem" Unternehmen?