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Die verhinderten Gärten von Cuvry

Cuvry-Brache Vor einem Jahr wurde das Gelände geräumt. Anwohner wollen Nachbarschaftsgärten

Die Polizei hatte sich auf eine größere Aktion eingestellt. Rund 50 Einsatzkräfte sicherten am Samstagabend die Cuvry-Brache in Kreuzberg. Auf der Spree-Seite lag ein Schiff der Wasserpolizei bereit, zur Schlesischen Straße hin hatten Polizisten das Gelände schon am Vortag mit Absperrgittern gesichert.

Vor einem Jahr hatte die Polizei die Cuvry-Brache nach einem Brand geräumt. Die ehemaligen Bewohner durften danach nicht mehr auf das Gelände, die Polizei zerstörte deren Hütten. Zum Jahrestag hielt das Aktionsbündnis „Mediaspree versenken“ am Samstag nun eine Kundgebung auf der Straßenseite gegenüber der Brachfläche ab. Die Räumung sei menschenunwürdig gewesen, sagt Robert Muschinski vom Aktionsbündnis vor rund 60 Zuhörern. Bulldozer hätten das Hab und Gut der Menschen „einfach zusammen geschoben“.

Brache für den Klimaschutz

Ein Investor möchte auf der Brache 260 bis 280 Eigentumswohnungen bauen, die Pläne lägen aber derzeit auf Eis, da noch über den Anteil an günstigen Wohnungen verhandelt werde, so Muschinski. Das Bündnis ist gegen die Baupläne und setzt sich für Nachbarschaftsgärten ein. Die Brache müsse auch aus Klimaschutzgründen erhalten bleiben, „denn die Freifläche bringt kalte Luft in den Kiez“.

Die Anwesenden protestierten am Samstag nicht nur gegen die Pläne an der Cuvry-Brache. Im benachbarten Wrangelkiez drohe der Rauswurf eines alteingesessenen Gemüsehändlers (taz berichtete). Dass Investoren das Kiezleben zerstören, „das zieht sich durch die ganze Stadt“, so Muschinski.

Tobias Trommer von der Initiative „A100 Stoppen“ erläutert, wie Pläne für einen Ausbau der Stadtautobahn die Kieze zerschneiden würden. An der Stadtautobahn drohe eine „Schneise der Armut“.

Ihren Einsatz mit fast genauso vielen Polizisten wie Demoteilnehmern begründete die Polizei gegenüber der taz am Sonntag damit, dass man auch auf eine Sperrung des Straßenverkehrs vorbereitet gewesen sei.

Auch das Boot der Wasserschutzpolizei sei bei Einsätzen in Spreenähe nicht ungewöhnlich. Zudem sei die Cuvry-Brache „auch immer mit problematischen Einsätzen verbunden“ gewesen“, so eine Sprecherin weiter. Uta Schleiermacher

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