„Soko Asyl“ eingerichtet

SICHERHEIT Die Polizei Braunschweig reagiert mit einer neuen Sonderkommission auf
vermehrte Straftaten

Die Polizei hat mit einer Sonderkommission (Soko) auf die gestiegene Kriminalitätsrate im Umfeld der Braunschweiger Landesaufnahmebehörde für Flüchtlinge reagiert. So gebe es etwa mehr Diebstähle und Einbrüche. Der „Soko Asyl“ gehören zwölf Polizisten an, die nach eigenen Angaben eine „täterorientierte Ermittlungsarbeit“ leisten sollen und die Täter werden unter den Flüchtlingen vermutet.

„Die Masse der Kriminellen ist aber nicht gleich der Masse der Flüchtlinge“, sagte der Sprecher der Polizei Braunschweig, Wolfgang Klages. Es seien immer wieder die gleichen Personen, die auffielen. „Wir wollen dem nachgehen und die Spreu vom Weizen trennen.“ Die „Soko Asyl“ wolle außerdem dem „Spannungsfeld“ zwischen den Braunschweigern, die zu den montäglichen Bradiga-Demos gingen und den Flüchtlingen entgegentreten.

„Wenn das Gefühl von Sicherheit in der Bevölkerung fehlt können Radikalisierung und Bürgerwehren entstehen“, mutmaßt Klages. „Das ist das Letzte, was wir wollen.“

Laura Müller vom Flüchtlingsrat Niedersachsen sieht die Soko grundsätzlich positiv. Nur über den Namen hätte man sich vorher Gedanken machen sollen. Sie halte es für „logisch“, dass es im Umfeld der Einrichtung zu Konflikten komme, da die Unterkunft überfüllt sei. Ausgelegt ist sie für 550 Flüchtlinge, momentan seien etwa 2.000 Menschen untergebracht.

Die vom Leiter der Kripo, Ulf Küch, in der Braunschweiger Zeitung getroffene Aussage, es handele sich bei den Tätern um Leute, die nur „hierher kommen, um Straftaten zu begehen“, kritisierte Müller hingegen scharf. Das sei „unnötiges Benzin in das Feuer von Bragida“. Es gehe bei den Straftaten nicht um Nationalitäten. Fabio Kalla