: Dann greifen Sie zum Gebrauchtwagen
Vorschriften 2018 bekommt jedes Neufahrzeug einen Mobilfunkanschluss. Das System dahinter soll – etwa bei einem schweren Unfall – Rettungsdienste schneller alarmieren
Neue Fahrzeuge werden die dafür notwendige Technik dann eingebaut haben. Dazu gehören unter anderem: GPS-Empfänger zur Ortung des Fahrzeugs; GMS-Antenne, über die die Daten übermittelt werden; Mikrofon und Lautsprecher, um mit der Notrufzentrale auch in Sprachkontakt treten zu können.
Doch die eCall-Technik ist auch mit Sensoren des Fahrzeugs verbunden. So sollen im Fall eines Unfalls nicht nur Standort und Uhrzeit an die Notrufzentrale übermittelt werden, sondern auch aus den Fahrzeugsensoren gewonnene Daten.
Dazu gehört etwa die Art des Treibstoffs oder die Information, wie viele Personen sich im Fahrzeug befinden – moderne Pkws haben dafür Sensoren in den Sitzen. Auch die Schwere des Unfalls wird durch Sensoren registriert, damit nicht ein leichtes Auffahren beim Einparken zum Alarm führt.
Jan Philipp Albrecht, Europaabgeordneter der Grünen, kritisiert, dass Daten Begehrlichkeiten wecken können, etwa von Strafverfolgern – auch wenn sie auch nur temporär gespeichert werden. IT-Professor Tobias Eggendorfer hält noch ein anderes Szenario für denkbar: „Prinzipiell kann man sich vorstellen, dass mehrere Fahrzeuge gehackt und somit die Rettungsdienste einer ganzen Region lahmgelegt werden.“ Die Fahrzeuge würden etwa Unfälle melden, wo es gar keine gibt. Die Rettungsdienste fehlten dann andernorts.
Ein Kompromissvorschlag, wonach Haltern freigestellt werden sollte, ob sie sich an dem System beteiligen wollen, wurde abgelehnt. Das Argument: Mitfahrer dürften keinen Nachteil haben, wenn der Fahrer die Box ablehne. Wer das nicht will und dennoch ein neues Auto benötigt, dem hilft ab 2018 nur noch eines: einen Gebrauchtwagen kaufen. Svenja Bergt
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