: Bioäpfel aus dem Ausland
DEFIZIT Weil die deutschen Bauern zu wenig Bio produzieren, springen Länder wie Argentinien ein. Doch Importe sind anfälliger für Ökobetrug
Das Problem: Bioäpfel aus Argentinien etwa werden oft über zahlreiche Händler weitergereicht, bevor sie beim Verbraucher in Deutschland landen. Das eröffnet Möglichkeiten für Betrüger, die billiges konventionelles Obst als teure Bioware verkaufen.
Oft sind die Kontrollen, zum Beispiel in Rumänien oder der Ukraine, auch weniger zuverlässig. Bei mehreren Produkten ist Italien Deutschlands wichtigster Lieferant. Doch ausgerechnet dort haben sich manche Kontrolleure sogar selbst an Betrügereien beteiligt. Die größten Skandale der vergangenen Jahre hatten allesamt ihren Ursprung im Ausland.
Außerdem bedeuten hohe Importe, dass Deutschland nicht so stark von den Umweltvorteilen des Biolandbaus profitiert, wie es könnte. Ökobauern verzichten zum Beispiel auf Artenkiller wie chemisch-synthetische Pestizide – davon haben heimische Feldvögel aber nichts, wenn hier weiter konventionell gearbeitet wird, aber etwa in Rumänien biologisch. Jost Maurin
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen