piwik no script img

Auf Spurensuche in den Mails

FRIESENHOF Ministerin Alheit will Akten nachliefern. Opposition kündigt Bewertung an

Zumindest die Abgeordneten des Kieler Landtags werden wohl absehbar erfahren, was in den Mails zum Vorgang Friesenhof stand, die mutmaßlich von einer Mitarbeiterin gelöscht worden sind. Die ließen sich wieder herstellen, teilte SPD-Sozialministerin Kristin Alheit dem Sozialausschuss mit. Offenbar gibt es Sicherungen in einem Safe.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen „Verdachts der Datenveränderung“. Die Sitzung ging schnell in den nicht-öffentlichen Teil über, weil die Regierungsfraktionen Klärungsbedarf sahen. Denn obwohl die Akten geheim sind, sickerten Informationen durch. Die Kieler Nachrichten (KN) berichteten, es gebe Hinweise in den Heim-Akten, dass die Ministerin „bereits im Sommer 2014 Kenntnis von einem Friesenhof-Vorgang gehabt haben könnte“.

So sollen Alheit und ein enger Mitarbeiter Teil einer Mailkette zwischen Heimaufsicht und der Pressestelle gewesen sein. In den Mails ging es laut KN um die Richtigstellung eines Zeitungsberichts zum Friesenhof. Die Ministerin dementierte dies. „Das Ministerium bleibt bei der Darstellung, dass die Hausspitze vor Ende Mai 2015 nicht über den Friesenhof betreffende Vorgänge informiert war“, zitiert die KN den Sprecher Frank Strutz-Pindor.

Die Opposition möchte nun ältere Mails zwischen Landesjugendamt und Hausspitze aus 2013 sehen. Alheit beteuert, alles sei vorlegt worden. Für heute früh haben FDP, CDU und Piraten zur Pressekonferenz eingeladen. Sie wollen eine „erste Bewertung der Akteneinsicht zum ‚Friesenhof‘“ abgeben. KAJ

Kommentar SEITE

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen