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Fremdsprachen-Streit vorerst beendet

SCHULE Niedersachsen will die zweite Fremdsprache an Gymnasien abwählbar machen, um Unterschiede zur Gesamtschule abzustellen. Jetzt rudert das Ministerium zurück

Globalisierung mit immer weniger Fremdsprachen: So hatte es sich das niedersächsische Kulturministerium vorgestellt. Im Zuge der Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren (G9) hatte es eine neue Oberstufenverordnung erarbeitet und dabei auf Gleichbehandlung aller Schultypen gesetzt – was nicht alle Beteiligten schätzten.

Konkret ging es darum, dass an Integrierten Gesamtschulen (IGS) bis dato in Jahrgangsstufe 11 keine zweite Fremdsprache verpflichtend war, an Gymnasien aber war sie es. Vor einigen Wochen habe man „intern Hinweise darauf bekommen, dass diese Ungleichbehandlung juristisch nicht mehr haltbar sei“, sagt der Grünen-Abgeordnete Heiner Scholing.

Weil die IGS partout keine Pflicht zur zweiten Fremdsprache gewollt hätten, „war die Idee der Kulturministerin: Dann machen wir es an Gymnasien eben auch freiwillig“, so der SPD-Abgeordnete Stefan Politze. Auch dort wäre also künftig die zweite Fremdsprache nach Klasse 10 abwählbar gewesen.

„Bildungsabbau pur“

Diese Haltung verschärft den immer wieder geäußerten Vorwurf, die rot-grüne Landesregierung schwäche die Gymnasien. Und so protestierten jetzt auch Philologenverband und Direktorenvereinigung: „Bildungsabbau pur“ erkannte der Philologenverband in den Plänen des Ministeriums und nannte diese auch noch „zukunftsfeindlich und provinziell“. Die Qualität des Abiturs werde zurückgeschraubt, sagt der Verbandsvorsitzende Horst Auditz.

Der Widerstand zeigte offenbar Wirkung: „In einem vom Kultusministerium am Freitag einberufenen Gespräch hieß es nun, vielleicht werde man die Pläne zurücknehmen“, berichtet Wolfgang Schimpf, der Vorsitzende der niedersächsischen Schuldirektorenvereinigung. Was ja auch hieße: Mit dem Argument, die Ungleichbehandlung sei illegal und müsse zwingend beendet werden, scheint es so weit nicht her zu sein.  Petra Schellen

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