Qualifikationsspiele zur Euro 2016: Bale stoppt Belgien

Wales und Island haben beste Chancen auf die EM. Auch die Niederlande hoffen wieder. Im kroatischen Geisterspiel gab es einen Hakenkreuz-Vorfall.

Gareth Bale steht im Trikot von Wales im Regen

Ein Luftküsschen von Wolverine: Gareth Bale im Spiel gegen Belgien Foto: reuters

BERLIN dpa | Marc Wilmots war bemerkenswert gut gelaunt. Die Posse um den Trainer-Posten bei Schalke 04 und die Qualifikations-Pleite mit seinen Belgiern in Wales schien dem Fußball-Trainer die Stimmung nicht verhagelt zu haben. „Wir haben zwei Punkte Vorsprung vor der Nummer drei und zwei Heimspiele vor uns. Wenn wir unsere Mentalität zeigen, dann qualifizieren wir uns auch für die EM“, sagte Wilmots. Der frühere Schalker gab sich trotz der 0:1-Niederlage locker: „Das ist kein Drama.“

Dabei hatte der 46-Jährige kurz vor dem wichtigen EM-Qualifikationsspiel in Cardiff noch heftig über seinen Herzensclub aus Deutschland gepoltert, der die Gespräche über das Trainer-Angebot an Wilmots öffentlich gemacht hatte. „Wenige Stunden vor unserem so wichtigen EM-Qualifikationsspiel solche Nachrichten zu streuen – das ist Wahnsinn und ganz schlechter Stil.“

Prompt verloren die „Roten Teufel“ das Spitzenspiel in Gruppe B nach einem Tor von Real Madrids 100-Millionen-Euro-Mann Gareth Bale (25. Minute). Der EM-Mitfavorit rutschte mit elf Punkten hinter den Briten (14) auf den zweiten Tabellenplatz. Zwei Punkte dahinter lauern Zypern und Israel. WM-Teilnehmer Bosnien-Herzegowina ist nach dem 3:1-Sieg gegen Israel als Fünfter (8 Punkte) ebenfalls wieder im Geschäft.

Die erste Niederlage der Belgier nach dem WM-Aus im Viertelfinale gegen Argentinien wollte Wilmots dann aber doch nicht auf den von seinem Ex-Club Schalke verursachten Wirbel zurückführen. „Das hatte damit nichts zu tun“, sagte er und stellte klar. „Ich hatte nie die Absicht zu gehen. Das habe ich den Spielern auch gesagt“, erklärte der Trainer. In seiner Heimat steht Wilmots noch bis 2018 unter Vertrag.

Hakenkreuz in Split

Dass es auch ohne Zuschauer ein Menge Ärger geben kann, zeigte sich beim 1:1 im Geisterspiel zwischen Kroatien und Italien in Split. Wegen eines auf dem Rasen eingebrannten Nazi-Symbols drohen den Kroaten erneut Konsequenzen. „Das ist Sabotage, ein krimineller Akt. Das ist eine Schande für ganz Kroatien, und wir verurteilen das“, sagte ein Verbandssprecher über das unter Flutlicht sichtbare Hakenkreuz.

Leerer Fußballplatz, auf dem schemenhaft ein Hakenkreuz zu erkennen ist

Freitagabend in Split: Wer genau hinschaut, entdeckt ein Hakenkreuz

Die Kroaten waren wegen rassistischer Angriffe ihrer Fans im Spiel gegen Norwegen bestraft worden. „Der Unsinn von ein paar Idioten kostet uns die EURO“, vermutete die Zeitung „24Sata“ nun. Die Kroaten führen mit zwei Punkten Vorsprung die Gruppe H vor dem viermaligen Weltmeister Italien an. Die Norweger sind nach einem torlosen Remis weitere zwei Punkte zurück Tabellen-Dritter.

Auf dem möglichen Relegations-Rang liegen auch die Niederländer: Der WM-Dritte gewann 2:0 in Lettland und feierte den ersten Auswärtssieg in der EM-Quali. Nun kommt es am 3. September zum Duell mit Tabellenführer Island. Der Außenseiter besiegte im Spitzenspiel die Tschechen 2:1. Island führt die Tabelle in Gruppe A mit 15 Punkten vor Tschechien (13) und den Niederlanden (10) an.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.