Google Street View: Mit einem Klick ins WM-Stadion
Google hat seinen Dienst Street View auf Südafrika ausgeweitet. Jetzt können sich Nutzer direkt auf den Rasen der WM-Stadien klicken. Das Street-View-Dreirad macht es möglich.
BERLIN taz | Mit Google Street View können Nutzer noch vor dem offiziellen Anpfiff zur WM die Fußballstadien in Südafrika virtuell betrachten – wenn auch die Zuschauerränge noch leer sind. Sieben der insgesamt zehn Stadien hat Google in seinen Dienst integriert. Wer klickt, landet mitten im Feld und kann mit Hilfe des kleinen Google-Männchens auf Erkundungstour gehen.
Der Daheim-Gebliebene kann den 360-Grad-Rundumblick neben dem Fußballrasen des Soccer-City-Stadions auf sich wirken lassen sowie virtuell ein bisschen durch Johannesburg schlendern oder einmal rund um das Moses-Mabhida Stadium laufen und später einen Blick auf die Küste von Durban werfen.
Wer aber aufmerksam ist, kann viele kleine Details auf den Google-Bildchen entdecken. Bauarbeiter vor den Stadien, die die letzten Mängel vor dem Eröffnungsspiel am Freitag beseitigen, Rasensprenger, die das grüne Feld bewässern oder interessierte Zuschauer, die den Google-Mitarbeiter auf dem Street View Dreirad beobachten, der mit der Googlekamera auf dem Gepäckträger alle wichtigen Winkel filmt.
So schön diese Bilder auch sein mögen: Google wurde zuletzt immer wieder für Street View international kritisiert. Nach tausenden von Klagen aus Deutschland aufgrund der Aufzeichnung von privaten Daten aus WLAN-Netzen ordnete Anfang Juni auch Australien eine Untersuchung wegen mutmaßlicher Verletzung der Privatsphäre von Internetnutzern an. Da laut Statistischem Bundesamt der Anteil der Internetnutzer in Südafrika allerdings nur bei rund 10 Prozent liegt (Zahlen von 2008) – in Deutschland waren es 2009 rund 70 Prozent – und der Google-Dienst dort erst vor wenigen Tagen gestartet ist, bleiben die Reaktionen noch abzuwarten.
Google hat außerdem 3D-Modelle der zehn Stadien und die Städte Rustenburg, Nelspruit, Polokwane, Kapstadt, Durban, Pretoria, Port Elizabeth, Bloemfontein und Johannesburg entworfen. Diese können mit Google Earth angeschaut werden. Zur Ansicht muss allerdings erst das nötige Plug-in von Google heruntergeladen werden.
Leser*innenkommentare
cervo
Gast
Ach Taz. Schärft mal euer Netz-Profil. Der Chor der Street-View-Basher ist ja nicht mehr zum aushalten. Diffuse Ängste schüren und wirklich wichtigen Themen dafür weniger Raum geben. Mann o Mann. Ich habe mit StreetView kein Problem. Das aus vorgeschobenen Gründen vielleicht die Panoramafreiheit eingeschränkt wird schon. Quasimonopole müssen sicherlich beobachtet werden. Wenn dafür aber die genaue Analyse staatlicher Maßnahmen zu kurz kommt haben wir ein echtes Problem. Schreibt mal mehr und analytischer über den JMStV, über ACTA, über INDECT, über digitale Stromzähler, über den RFID-Perso. Wenn Ängste nicht nur unscharf geschürt werden, dann kann man den konkreten Gefahren besser begegnen.
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Gast
Irgendwie scheint es Google wie kein anderes Unternehmen (ok abgesehen von Apple vielleicht) geschafft zu haben, seine Werbung effektiv in die Kanäle der Medien einzuschleusen. Es vergeht kein Tag, an dem man nicht von ihnen und ihren dollen neuen Sachen hört (auch wenn die StreetView Sache ein zweifelhaftes Licht geworfen hat).