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Ein Wasser, zwei PreiseAus dem Fluss in die Bonaqua-Flasche

Das Wasserwerk Echthausen gewinnt Trinkwasser aus der Ruhr. Ein Teil geht als Leitungswasser in die Haushalte. Der andere wird von Coca Cola als Bonaqua teuer verkauft.

Auch Enten lieben das Wasser in der Ruhr. Bild: dpa

In Echthausen entscheidet sich, welcher Teil des Wassers aus der Ruhr weiter durch das Ruhrgebiet fließt und welcher Teil unter dem Markennamen Bonaqua im Supermarkt verkauft wird. In dem nordrhein-westfälischen Ort mit seinen gut 1.000 Einwohnern steht das Wasserwerk Echthausen, das jeweils zur Hälfte den Dortmunder Wasserwerken und dem Wasserkonzern Gelsenwasser gehört. Das Wasser aus der Ruhr wird hier gereinigt, über das Leitungsnetz gelangt es in die Haushalte. Und zur Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG, die in der Region eine ihrer Abfüllanlagen betreibt.

Der Konzern zahlt 0,16 Cent pro Liter für das Leitungswasser. Er reinigt es erneut, schüttet Mineralien dazu, sprudelt es mit CO2 auf und verkauft es unter dem Namen Bonaqua. Im Supermarkt kostet 1 Liter rund 50 Cent - im Vergleich zum Einkaufspreis des Wassers ist das ein Aufschlag von mehr als 30.000 Prozent.

Dies entspricht allerdings nicht der tatsächlichen Rendite des Konzerns, denn zwischen dem Abzapfen des Leitungswassers und dem Verkauf des Wassers im Supermarkt entstehen auch weitere Kosten. Die Produktion der Plastikflaschen und der Transport des Wassers in die Supermärkte verbraucht zum Beispiel viel Energie.

Das ist auch der Grund, warum Bonaqua nicht nur viel teurer ist als Leitungswasser, sondern auch viel umweltschädlicher. Die Branche "braucht fossile Rohstoffe als Grundstoff für die Herstellung von Plastikflaschen, fossile Rohstoffe als Energieträger für die Befüllungsanlagen und fossile Rohstoffe als Treibstoff für die Transportfahrzeuge", sagt Benedikt Kauertz vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg. Und wenn die Plastikflaschen beseitigt werden, entsteht bei der Verbrennung CO2.

Bild: taz

***Opentaz***

Der Wunsch: Johannes Benz aus Tauberbischofsheim in Baden-Württemberg mailte uns: "Mich würde interessieren, ob es stimmt, dass die Firma Coca-Cola das Wasser für ihr Bonaqua-Tafelwasser aus der ganz normalen Trinkwasserversorgung einer deutschen Stadt bezieht und, falls ja, wie die Rendite-Margen sind."

Der Weg: Haben auch Sie eine Anregung für uns? Melden Sie sich per E-Mail an die Adresse open@taz.de oder mit der Post an: die tageszeitung, Redaktion sonntaz,

Sebastian Heiser, Rudi-Dutschke-Straße 23, 10969 Berlin

Die Bilanz: Wir haben das Format opentaz im Sommer gestartet. Seitdem gingen 156 Anregungen ein, jede Woche erschien ein opentaz-Text in der sonntaz. Eine Übersicht aller bisher umgesetzten Anregungen finden Sie unter: www.taz.de/rechercheblog

Nach einer Studie des auf Ökobilanzen spezialisierten Instituts ESU Services verursacht stilles Mineralwasser zwischen neunzig- und mehr als tausendmal höhere Umweltbelastungen als Leitungswasser. Trotzdem greifen 65 Prozent der Menschen in Deutschland täglich zu abgefülltem Wasser.

Laut dem Verband Deutscher Mineralbrunnen lag der Pro-Kopf-Verbrauch bei durchschnittlich 133 Litern - im Jahr 1970 waren es noch lediglich 12,5 Liter.

Mit der Gesundheit lässt sich dieser Anstieg nicht rational erklären, denn auch Leitungswasser kann man bedenkenlos trinken. "Mineralwasser enthält zwar häufig mehr Mineralstoffe, aber gesünder ist es deshalb erst einmal nicht", sagt Antje Gahl, Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Die meisten Mineralstoffe würden sowieso über feste Nahrung aufgenommen. Nur bei alten Häusern mit Bleileitungen kann der Bleigehalt im Wasser schädlich für Säuglinge und Kleinkinder sein.

Die tatsächliche Rendite mit Bonaqua veröffentlicht Coca-Cola nicht. Bekannt ist nur der Gesamtgewinn des Konzerns, der im Jahr 2009 bei 8,9 Milliarden Dollar lag. Bei einem Eigenkapital von 25,3 Milliarden Dollar entspricht das einer Eigenkapitalrendite von 35 Prozent innerhalb eines Jahres. Zum Vergleich: Bei einem Sparbuch gibt es nur rund ein Prozent.

*************

Dieser Text über überteuertes Wasser – und zusätzlich ein Bericht über den Wassertester Jerk Riese – erscheint auch in der sonntaz vom 11./12. Dezember 2010. Ab sofort mit noch mehr Seiten, mehr Reportagen, Interviews und neuen Formaten. Die sonntaz kommt jetzt auch zu Ihnen nach Hause: per Wochenendabo.

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49 Kommentare

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  • R
    rauhfuß

    Das Wasser aus der Leitung hat in Deutschland grundsätzlich Trinkwasserqualität, d.h. bei lebenslangen täglichem Konsum darf der Mensch, auch Säuglinge, keine Schäden davontragen. Dazu sind die Wasserversorger verpflichtet und das wird regelmäßig kontrolliert. Das gilt natürlich nur bis zum Hausanschluss, was die Wasserabnehmer dahinter an Leitungen haben liegt nicht in der Macht der Versorger.

     

    Die Wasserversorger sind gesetzlich dazu verpflichtet, die Ergebnisse der Wasseruntersuchungen nach TrinkwV den Verbrauchern mitzuteilen, also ruhig mal nachfragen.

     

    Der Kalkgehalt im Trinkwasser ist zwar schlecht für Kaffeemaschine etc. aber für Menschen nicht schädlich, sogar gut für die Knochen.

     

    Problematisch ist natürlich, dass immer mehr öffentliche Wasserversorger privatisiert und von Konzernen gekrallt werden, deren oberstes Ziel natürlich nicht die saubere Wasserversorgung ist, sondern die Maximierung des Gewinns.

     

    Und ich will es auch noch mal sagen: es heißt Bonaqa

  • L
    LOL

    Leitungwasser in D ist i.d.R. von guter Qualität. Aber es kommen ja noch andere Faktoren dazu. Das größte Problem sind m.E. doch die Rohre. Wer kennt den die Dinger zwischen seinem Wasserversorger und seinem Hahn (Alter, Material, etc.). Ich trinke nicht aus allen Wasserhähnen die ich kenne.

     

    Irgendwie mal wieder "so" ein TAZ Artikel.

    Absolut nichts neues, mies recherchiert (gar nicht?), und von Rechtschreibung hat die TAZ ja generell noch nie was gehört. Hauptsache mal wieder drauf auf den "Feind". Weihnachtsloch, oder was?

     

    Ist aber witzig wie viele des Lesens nicht mächtig sind (0,16 ct = 16 ct). LOL.

  • V
    vic

    @ Leitungswassertrinker

     

    Glückwunsch!

    Was aus meinen Leitungen kommt, würden sie nicht trinken wollen.

    Ich kaufe Mineralwasser nicht zum Spaß in Flaschen und schleppe die Kisten vier Etagen hoch.

  • L
    Lucia

    Durch permanente Lifestyle-PR und Restmengen von Anti-Babypillen-Hormonen im Leitungswasser ließen sich viele zum Umstieg auf Mineralwasser bewegen.

     

    Daß sich in den Pet-Flaschen Östrogen-ähnliche Substanzen lösen, hat leider den gleichen Effekt.

    Besser man verzichtet gänzlich auf die Nahrungsaufnahme, wie dieser indische Yogi:

     

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,691857,00.html

     

    Bei fortgeschrittener Meditation wirkt die Visualisierung von Nahrungsaufnahme noch echter als die tatsächliche (falls Rückfallgedanken sich einstellen).

     

    Ohne materiellen Stoffwechsel gibts auch keine diesbezüglichen Verschleißerscheinungen.

    Ärzte warnen vor solcher Totaldiät: sie würden arbeitslos...

  • L
    Leitungswassertrinker

    Wohne im Bergischen Land und bekomme das Leitungswasser aus der Dhünntalsperre. Ich würde niemals auf die Idee kommen abgefülltes Wasser im Supermarkt zu kaufen. Arme Irre.

  • HH
    Hergen Hillen

    Die Angabe des Aufschlags von 30.000 Prozent ist zwar richtig, aber für den Leser wenig aussagekräftig. Die Zahl erweckt eher den Eindruck mit vielen Nullen protzen zu wollen, was eher typisch für Boulevard-Presse ist. Es hätte auch gereicht, wenn Sie um das "300-Fache" geschrieben hätten.Ansonsten sind solche Aufschläge nichts Ungewöhnliches im Kapitalismus. Der Materialwert für Designer-Turnschuhe liegt in der Regel bei 2 Euro. Der Ladenverkaufspreis liegt dagegen locker bei 200,00 Euro, d.h. um das 100-Fache höher. Na ja, und der Sparzins für ein Sparbuch liegt derzeit weit unter 5 %. Der Beitrag wäre auch ohne diese Überhöhungen verständlich gewesen

  • N
    Namengeber

    Was viele noch nicht gemerkt haben,

    das Wasser heisst in Deutschland

    BONAQA ohne U !!!

  • WP
    Willi Pieck

    Das Leitungswasser in manchen Regionen ist nicht nur untrinkbar, aber auch vernichtend schaedlich fuer alle Kaffemaschinen und Toepfe. In BW z.B. hat Leitungswasser einen Haertegrad ueber 20, deswegen greifen wir gerne zu weichem, stillen Wasser von Lidl (17 Cent ohne Pfand). Und wir lassen uns durch keine ideologisch/PC angetriebene Argumente abhalten! Es lebe Plastikflasche! Es lebe Kapitalismus!

  • B
    Boiteltoifel

    Seht Euch mal die Preise von "Vio" an (unter dem Deckmäntelchen Apollinaris wird das auch von Coca Cola hergestellt. Siehe http://www.coca-cola-gmbh.de/presse/pressemitteilungen/mitteilung/pressrelease.do?id=28437). Das Zeug wird in Lüneburg abgefüllt, enthält KEINE Kohlensäure (also noch weniger Leistung für's Geld der Kundschaft als bei Bonaqua) und kostet im Zeitschriftenladen 1,50 Euro pro halben (!) Liter. Der Brüller: Auch Lüneburger kaufen das Wasser, das sie in besserer Qualität frisch aus dem Wasserhahn bekommen können.

     

    Ich ärger mich, daß ICH nicht auf solche Verkaufsschlager komme, denn nur so kann man reich werden. Wen juckt da die Umwelt?

  • LF
    Le Frog

    Ohh... TAZ hätte an dieser Stelle auch erwähnen können, dass Coke sich vor allem in ärmeren Ländern ansiedelt in denen Trinkwasser nichts kostet! Mit deren riesigen Pumpen wird das Wasser aus aus dem Grund gepumpt das Städte, Bauern etc. mit den eigenen Pumpen kein Wasser mehr gewinnen können. Natürlich sieht Uncle Sam´s lieblings Getränk kein Problem darin...

  • J
    johnson

    Sie sind wohl jemand der ganz genau hinschaut. Manchmal jedenfalls. Denn das Wasser heißt nicht "Bonaqua", sondern "Bonaqa". Na, was sagen Sie dazu?

     

    Was haben Sie eigentlich gegen Bonaqa, dass Sie sich gerade das herauspicken? Ist ja nicht das einzige Mineralwasser auf dem Markt, das in Plastikflaschen daherkommt. Also ich finde das gut und es ist immerhin meistens das günstigste. 50 cent pro Liter ist absolut akzeptabel für ein nochmal gereinigtes, mit Mineralien und Kohlensäure aufbereitetes, in transportable Flaschen abgefülltes und im ganzen Land an bequeme Verkaufsstellen distribuiertes Mineralwasser. Kurz: Sie übertreiben und suchen zwanghaft nach irgendwas, um den Coca-Cola-Konzern als böse böse hinstellen zu können. Klappt leider nicht, vor allem dann nicht, wenn man so genau hinschaut, dass man nichtmal den genauen Namen des Produkts kennt.

  • S
    Seim

    Wer Bonaqa kauft, ist generell kritisch zu sehen.

  • E
    Erich

    Hohoho, einige Leser hier scheinen nicht zu wissen, was sie für Leitungswasser zahlen. Und sie scheinen nicht zu ahnen, dass ein Gewerbebetrieb noch bessere Konditionen bekommt.

     

    Hurra Deutschland. ;-)

  • I
    imation

    Ihren Kommentar hier eingeben:

     

    Ich dachte eigentlich das mittlerweile jeder gemerkt hat das:

    1. Bonaqua Leitungswasser ist, &

    2. Bonaqua fürchterlich schmeckt.

    Scheint nicht so zu sein, von daher danke für den Artikel.

  • F
    Florian

    warum einen Konzern unterstützen, der sich reiner kapitaloreintierter ökonomie zur Religion macht, wenn ich doch nur den Hahn aufdrehen muss"

  • A
    Aha

    Wenn es 100000x so teuer ist, es wird niemand gezwungen, das Wasser zu kaufen.

    Und wenn es genügend Trottel gibt, die es trotzdem tun, schön für Coca Cola, schlecht für die Trottel, Blödheit gehört bestraft!

  • K
    klastero

    Angenehm, das ich mit meinen Aussetzern beim Prozentrechnen nich alleine bin. Doch das Motto "Stroh zu Gold" gibt es nicht nur bei Bonaqua. Auch bei Redska Bullska oder in der Actimelskaja Straße wissen die gar nicht mehr, wohin mit dem Blattgolg.

  • DS
    Dennis Schröter

    Vielen Dank für den Artikel,

    ich bin mir zwar im Klaren, dass Wasser aus Flaschen deutlich umweltschädlicher und unökonomischer ist, dennoch trinke ich es sehr häufig. Dies liegt daran, dass ich in einem Haus wohne, welches schon über 100 Jahre alt ist. Über den Zustand der Rohre bin ich mir nicht ganz im Klaren, sodass ich nur ungerne ausschließlich dieses Wasser konsumieren möchte. Es würde mich sehr freuen, wenn Sie den Artikel um weitere Informationen ergänzen könnten, wo und zu welchen Preisen man sein Trinkwasser testen lassen kann.

     

    Der Artikel prangert zwar die hohe Umweltbelastung von Bonaqua an, dieses tritt aber auch bei herkömmlichen Mineralwasserherstellern auf - was im Artikel leicht untergeht.

  • W
    Walabi

    Und deswegen trinken wir seit Jahren nur Krahnenberger. Gesund und ökologisch. Und dabei auch noch viel billiger...

  • M
    mlphilippsen

    die gern ausgelassene frage der verschmutzung des leitungswassers durch schwermetalle, medikamentation usw. wird auch hier ausgelassen!

    schwermetalle, medikamentation betreffen hier natuerlich dann auch bonaqua deutschland.

     

    uebrigens fuellt coca-cola in jedem land andere wasser ab. so kommt es, dass bonaqua z.b. in der slowakei mit einem der besten mineralwasser in europa gleichzusetzen ist.

  • AN
    Arno Nym

    Und dieser Wahnsinn wird dann auch gleich in der Gastronomie mitgemacht, wo man für eben dieses Tafelwasser oft gleich viel bezahlt wie für Softdrinks.

     

    Unlängst war ich in Finnland, dort ist es üblich, dass es Leitungswasser in Restaurants gratis gibt.

  • BS
    Bernhard Sesterheim

    Der Konsument sollte auf jeden Fall das Flaschen- Etikett des betreffenden Wassers in Augenschein nehmen, sich informieren, wo es herkommt und erst dann seine Kaufentscheidung treffen.

     

    In der Tat muss es nicht sein, daß "Bon Aqua" eine Handelsspanne kalkulieren kann, die jeden Kokain-Dealer vor Neid erblassen lässt!

     

    Vlelen Dank für den Tip TAZ!

  • HS
    Hans Stoffel

    Das Brot beim Bäcker kostet auch etwas mehr als das, was der Bauer für den Weizen bekommt - und auch die Tonne Eisenerz ist billiger zu haben als die Tonne Neuwagen. Warum wohl? Vielleicht weil dazwischen komplexe Produktions- und Logistikprozesse stehen, die nun einmal Geld kosten?

     

    Beim Tafelwasser fällt natürlich auf, das der Produktionsprozess einen eher bescheidenen Anteil hat (reinigen, Minerale und CO2 hinein). Dafür ist der Logistikprozess genauso umfangreich wie bei anderen Produkten, die industriell hergestellt und über den Einzelhandel vertrieben werden: Verpackung, Transport, Vertrieb - wobei jeder einzelne Schritt mehr Kosten verursacht als das Wasser selbst.

     

    Und da die Kosten der Logistik relativ unabhängig vom Wert des Inhalts entstehen, macht auch die "Zuschlagskalkulation" in % keinen Sinn: die Flaschen selbst, sie zu befüllen und auszuliefern kostet "Festbeträge", die vollkommen unabhängig davon sind, ob Inhalt X € oder Centbruchteile kostet. Und selbst der Handel kalkuliert seine Verkaufspreise heute anders als "Einkaufpreis + X %", wie es Tante Emma oft noch getan hat (und auch deshalb gescheitert ist).

     

    Obwohl sich daraus keine so spektakuläre %-Angabe errechnen lässt dürfte das Unternehmen an einer Limo für vielleicht 90ct/l tatsächlich deutlich mehr verdienen als an dem Tafelwasser für 50ct/l. Jedenfalls dann, wenn der darin enthaltene Zucker und die Geschmacksstoffe sowie der Wunsch des Handels nach höherer Marge für das "höherwertige" Produkt weniger als die 40ct Differenz kosten, wovon ich einmal stark ausgehen würde.

     

    Natürlich bleibt es einfach Unsinn, für versprudeltes Leitungswasser so viel Geld auszugeben - aber der Fehler liegt bei den Käufern, die das tun; nicht bei den Unternehmen, die die Nachfrage befriedigen und dafür letztendlich wie dargelegt kalkulieren müssen.

     

    Es grüßt Euch: Stoffel

  • H
    Hiramas

    Denjenigen, die des Englischen mächtig sind empfehle ich "The Story of Stuff"

    Das sind mehrere kleine Filmchen über Produktionsketten und einer dreht sich ums abgefüllte Wasser und warum es das überhaupt gibt. Das ist dann noch ein wenig ausführlicher.

    Ein Schönes Beispiel: Würden wir 300€ für einen Hamburger bezahlen?

    Also: Leitungswasser.

    Wems nicht schmeckt oder die Qualität zu schlecht ist: Wasserfilter.

    Wers gern sprudelnd mag: Wassersprudler

  • W
    wespe

    Mineralwasser versus Leitungswasser! -- Ein altes Thema im Spannungsfeld.

     

    Bezogen auf Bielefeld kann ich bestätigen, dass Leitungswasser gesünder ist und viel strengeren Kontrollen unterliegt als z.B. Mineralwasser, das einmal alle paar Jahre von einem Institut wie Fresenius getestet wird. Dabei kann es laufend zu Veränderungen der Wasserqualität kommen, sodass ein Gütesiegel vielleicht eine Gültigkeit von 1 Woche (!) hat.

     

    Dies rede ich nicht einfach daher, sondern hatte vor ca. 10 Jahren Belege über einen Zeitraum von etwa 8 Jahren. Damals programmierte ich eine Analyse-Software für die Wasserabteilung. So hatte ich exakte Zahlen über die mehr als 100 Einzelstoffe, die im Leitungswasser untersucht und überwacht werden; sowohl bei den verschiedenen städtischen Wasserwerken als auch Brunnen und Sonderentnahmestellen.

     

    Leitungswasser ist (i.d.R.) top!

  • J
    Josch

    Moin!

     

    Auf der Flasche steht Tafelwasser.

     

    Wenn man das bewusst liest, kann man zumindest diese ganzen Kunstprodukte aus seiner Nahrung heraus filtern:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Tafelwasser

     

    Solche künstlich erzeugten Mineralwasser haben für mich den Stellenwert von Nahrungsergänzungsmitteln. Braucht niemand, der sich normal ernährt, kostet unmöglich viel Geld und ist in der Herstellung immer ökologisch schlechter.

     

    Beste Grüße!

  • AH
    A. Hopfenschauer

    Vor vielen Jahren musste ich einmal nachts auf einem fernen Bahnhof etwas trinken. Mineralwasser gab es nicht, Saft oder Brause war nicht geeignt, also griff ich zu Bonaqua und war ob des Geschmacks entsetzt: Viel zu salzig. Ein Blick auf's Etikett verschaffte Klarheit, Leitungswasser mit Zusatzstoffen und Kohlensäure, weiter nichts.

    Einige Jahre später nächste Kostprobe, der Geschmack war plötzlich deutlich besser, aber bei weitem noch nicht überzeugend. Ökologische (Transport!) und gesundheitliche (PET-Flasche!) Überlegungen sollten einen ohnehin abhalten, SOWAS braucht kein Mensch.

     

    By the Way:

    Auch Leitungswässer unterscheiden sich enorm, sowohl in Bezug auf die Inhaltsstoffe - Mineralien, Schwermetalle, Kalkgehalt - als auch in Hinblick auf den Geschmack. Ich befürchte aber, dass bei den derzeitigen Trink- und Ernährungsgewohnheiten nur die wenigsten überhaupt noch in der Lage sind, die geschmackliche Qualität verschiedene Wässer zu unterscheiden, geschweige denn zu schätzen.

  • L
    Lodda

    TOLL ! Diese Kommentare zeigen, dass die Leser nicht rechnen können. Vieleicht versetzt Coca-Cola ihr Wasser mit einer "Verblödungsdroge"...

  • B
    ben_

    Also … ich will ja wirklich nicht nörgeln. Aber "das weiß man doch," dass in Bonaqua nur Leitungswasser drin ist … darum steht auf Bonaqua ja auch nicht Mineralwasser drauf, sondern "Table Water". Das war doch schon immer so. Und ich glaub mich erinnern zu können, dass es da auch ein entsprechendes "Medienecho" zur Einführung von Bonaqua gab.

  • SV
    Signor Verde

    So eine Anklage und dann nicht mal gemerkt, dass das Corpus delicti falsch geschrieben wird..... Das Zeug heißt Bonaqa! Tja, die Marketingabteilung von Coca-Cola scheint zu funktionieren, jeder spricht es wie Aqua und meint auch, Mineralwasser zu bekommen.

  • A
    Annonymus

    Wie heißt es so schön:

     

    "Wo Tafelwasser drauf steht, ist Gelsenwasser drin." + Geschmacksverbesserer

     

    Die Frage, die ich mir immer stelle ist:

     

    Was ist in Tafelwein drin?

  • S
    Seim

    Coca Cola klaut doch auch Eingeborenen die Quellen in Afrika um an Wasser zu gelangen.., in Südamerika ein ähnliches Bild.

  • D
    denninger

    Gaanz toll, Sebastian, da hast Du es den US-Imperialistischen Colaleuten so richtig gegeben. Als ob nicht jeder Abfüller von Tafelwasser so arbeitet. Aber "Coca Cola" ist halt der Feind, nicht wahr.

    Übrigens, Franziska, Deine Definition von Mineralwasser und Tafelwasser ist inkorrekt.

    Und wieder wird ein Artikel auf dem Niveau einer Mittelstufen Schülerzeitung veröffentlicht.

    "Chapeau", liebe taz.

  • G
    Gendsi

    Leitungswasser schlägt Edelwasser bei Blindverkostung. Im Ruhrgebiet sind von einem Marktforschungsinstitut kürzlich Blindverkostungen mit über 100 Zeitungslesern durchgeführt worden. Dabei schlug das örtliche Leitungswasser alle angebotenen Edelwässer (mit Preisen bis zu 67€/Flasche) deutlich. Also wieso zur Flasche greifen?

  • W
    Wasssermann

    Hallo Herr Heiser,

    was veranlasst Sie zu der Behauptung, dass man Leitungswasser bedenkenlos trinken kann?

    Dies erscheint mir eine sehr undifferenzierte Betrachtungsweise eines komplexen Sachverhalts zu sein.

    Faktisch ist es leider so, dass der langjährige Konsum

    von Leitungswasser aufgrund chemischer, physikalischer und biologischer Verunreinigung zu Gesundheitsschäden führen kann.

  • N
    Noncommital

    Ich wuerde liebend gerne Leitungswasser trinken, wenn garantiert wird (von wem?!) dass dieses Wasser auf dem Weg von Stadwerke zu meinem Haus ueber saubere und unbelastete Rohre kommt. Insbesondere Rohre in unserem Dorf und unmittelbar in meinem Haus wuerden mich interessieren...

  • T
    Tobers

    Naja Leute die Bonaqua trinken sind sowieso komisch....

  • D
    Dave

    Den Unterschied zwischen Mineralwasser und Tafelwasser und ihre Wirkung auf die Gesundheit sollte man lieber nochmal gesondert nachlesen.

     

    Sonst guter Artikel.

  • B
    blau

    "Leitungswasser kann man bedenkenlos trinken."

     

    Dieser Unfug wird durch ständige Wiederholung nicht wahrer!

     

    Ich wohne mitten in Hamburg in einer Mietwohnung Baujahr 1960.

    Die Leitungen sind nicht nur aus Blei, die Rohre für Kalt- und Warmwasser liegen im Haus unisoliert dicht nebeneinander, so dass das Kaltwasser sich stehend auf Körpertemperatur aufheizt - ideale Wachstumsbedingungen für Keime. Selbst Kaltwasser, das nach Ablaufen etlicher Liter entnommen wurde, stinkt.

    Nicht nur "Säuglinge und Kleinkinder" sind gefährdet, sondern jeder, dessen Immunsystem geschwächt ist.

  • AR
    Abdul Rashit Aman der Dritte

    Wieso kaufen die Kunden nicht gleich Erdöl und trinken das mit Glitter aus Gold!

  • S
    Spreequell

    Na und? Dann lasst sie doch das Geld verdienen. Die taz etwa neidisch? Dann zapft das Wasser der Spree ab und verkauft es unter rotes Piss, nein ich mein natürlich taz Wasser! Oh man wie armselig seid ihr Linken eigentlich!?

  • L
    Lüneburger

    Das gleiche gilt für VIO in LÜNEBURG!

  • J
    John

    Ich vermisse etwas den Nachrichtenwert. Dass Bonaqa nichts anderes ist, als Leitungswasser vom Abfüllort, das auf einen vorgegebenen Mineralstoffgehalt gebracht wirst, ist überhaupt nicht neu. Im Gegenteil, das ist hinlänglich bekannt, seit das Zeug damals auf den Markt kam.

  • L
    Lalas

    Wasser ist Wasser, egal was da drauf steht.

     

    Wer meint, wenn er "Tafelwasser" oder "Mineralwasser" trinkt, lebt gesünder als von Leitungswasser, der sollte erst einmal aufhören:

    - zu trinken (Alkohol, versteht sich),

    - Glutamat zu sich zu nehmen,

    - zu viel Zucker zu essen,

    - zu viel Fett zu sich zu nehmen,

    - zu viel Fleisch zu essen,

    - u.s.w.

  • R
    Rabulistiker

    Coca-Cola hat seine Leitungswassermarke BONAQA getauft und nicht Bonaqua....

  • AH
    Aus Haching

    Mathematik?

     

    "(da wurde nichts verschlampt - im Text ist die Sprache von einem Aufschlag von mehr als 30.000 Prozent und das entspricht ungefähr 300 mal so teuer. Und das ist auch nach Adam Riese so richtig. Die Red./wlf)"

     

    300 Mal 16 Cent sind 48 Euro. Vielleicht sei auch die Anmerkung gestattet, dass 16 Cent pro Liter Leitungswasser absurd sind.

     

    Eine moderne Waschmaschine verbraucht pro Waschgang rund 40 bis 50 Liter. Bei 16 Cent pro Liter wären das ca. 6 bis 8 Euro (mal angenommen, der einzelne Haushalt würde Großhandelspreise zahlen).

     

    Glauben Sie das wirklich? Wenn ja, noch folgende Information: In München kostet ein Kubikmeter Wasser - also 1.000 Liter - rund 1,50 Euro. Ein Liter kostet also 0,15 Cent oder 1/100 vom Preis in Ihrem Beispiel.

     

    Wenn das Wasser in Echthausen 0,16 Cent (nicht Euro) pro Liter kostet, dann stimmen auch die Relationen wieder.

  • FD
    Franziska Döbeln

    Ich finde, man sollte schon zwischen Mineralwasser (aus den Tiefen des Berges) und Tafelwasser (aus der Mitte des Flusses) unterscheiden. Ansonsten: schön, dass jemand mal den Bonaqa-Wahnsinn beschreibt.

  • ET
    EL Tobi

    Bei der Prozentrechnung im oberen Teil des Artikels sollten Sie vielleicht nochmal nachrechnen...48 €-Cent sind das Dreifache von 16 Cent. Der Preis wurde also um 32 Cent erhöht. Das ist ein Aufschlag von 200%.

     

     

    (Die Angaben im Text stimmen immer noch: Da steht nicht 16 Cent sondern 0,16 Cent. Die Red/wlf)

  • E
    errata

    "Der Konzern zahlt 0,16 Cent pro Liter für das Leitungswasser. (...) Im Supermarkt kostet 1 Liter rund 50 Cent - im Vergleich zum Einkaufspreis des Wassers ist das ein Aufschlag von mehr als 30.000 Prozent."

     

    ein "hekto" verschlampt vielleicht?

     

     

    (da wurde nichts verschlampt - im Text ist die Sprache von einem Aufschlag von mehr als 30.000 Prozent und das entspricht ungefähr 300 mal so teuer. Und das ist auch nach Adam Riese so richtig. Die Red./wlf)