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Laizismus in DeutschlandDie religiöse Zumutung

Volker Kauder glaubt nicht, dass Kinder in einer homosexuellen Lebensgemeinschaft aufwachsen wollen. In der Debatte wird deutlich: Der Laizismus muss gestärkt werden.

Sieht das "Kindeswohls" gefährdet: Unionsfraktionschef Volker Kauder. Bild: dpa

Volker Kauder von der CDU ist ein frommer Mann, und die Religion muss man den Menschen lassen. Volker Kauder von der CDU glaubt an Gott, und er glaubt daher auch nicht "dass sich Kinder wünschen, in einer homosexuellen Lebensgemeinschaft aufzuwachsen".

Gesagt hat er dies in einem Interview mit der Frankurter Rundschau, in dem es um Weihnachtsfeiern bei der CDU (Chris de Burgh hat gesungen) und die Präimplantationsdiagnostik ging. Kauder sagte weiterhin: "Ich mache mir schon Sorgen, wie heute über Leben verfügt wird. Außerdem gibt es keinen Anspruch auf ein Kind."

Den offenen Angriff auf gleichgeschlechtliche Partnerschaften mit Kindern oder Kinderwunsch rechtfertigte der Evangelikalen nahestehende Kauder ("Evangelische Allianz") jedoch nicht mit Gottes Wort, sondern mit dem juristisch dehn- und vor allem wandelbaren Begriff des "Kindeswohls." Es komme nicht darauf an, ob die Erwachsenen als glückliche Familie leben wollten, sondern auf ebenjenes Wohl des Kindes.

Nun hat sich noch selten ein Kind aussuchen können, in welche Familie es hineingeboren wird, und das, was heute als Kindeswohl gilt, nämlich zum Beispiel das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung, wurde im Jahr 2000 von Rot-Grün beschlossen, und zwar gegen den massiven Widerstand jener Partei, der Volker Kauder angehört. In der Union hielt man es zuvor lieber mit der Bibel: "Wer die Rut spart, hasst seinen Sohn / wer ihn liebt, nimmt ihn früh zur Zucht."

Kauder hat sich bereits früher wiederholt gegen die Rechte von Homosexuellen ausgesprochen. Das Antidiskriminierungsgesetz verglich er 2005 mit den Nürnberger Rassegesetzen, in der Debatte über das Adoptionsrecht warf er Schwulen und Lesben vor, sich selbst verwirklichen zu wollen, aber nicht am Wohl der Kinder interessiert zu sein.

Beiträge nicht von der Plattform der Aufklärung, sondern vielmehr Predigten von der Kanzel. Im Unterschied zu vielen seiner evangelikalen Glaubensbrüder aus den USA - aber längst nicht mehr nur dort - vermeidet Kauder jene offenen Aufrufe zum Hass gegen Homosexuelle, die seit dem Wegfall des Kommunismus als Feindbild in diesen Kreisen üblich geworden sind.

Bundeskanzlerin Merkel wiederum, Kauder gilt als ihre rechte Hand, traf sich Ende Oktober mit Vertretern der "Evangelischen Allianz" - Merkel sagte bei diesem Treffen in Thüringen, dass sie die Evangelikalen in Deutschland als "besonders intensiv evangelische Christen" wahrnehme, und sprach sich gleichzeitig für ein Verbot der Präimplantationsdiagnostik aus.

Das Unbehagen an einem selbstbestimmten Umgang mit Sexualität und Reproduktion ist nicht nur bei vielen Menschen, sondern auch bei vielen Politikern religiös motiviert - und für manchen gläubigen Politiker ist es sicher eine Zumutung, aus Gründen des Rechts mit der eigenen Haltung hinterm Berg halten zu müssen und gleichzeitig Mitglied einer Partei zu sein, die ein "C" wie christlich in ihrem Kürzel trägt.

Hilfreich wäre es daher, den Laizismus für alle verbindlich im deutschen Grundgesetz zu verankern - es müsste zu diesem Zweck an vielen Stellen verändert werden. Deutschland hinkt in diesem Punkt nicht nur seinem Nachbarn Frankreich hinterher, sondern gerät auch immer wieder in Konflikt mit dem eher laizistisch ausgerichteten Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte - das zuletzt übrigens feststellte, dass gleichgeschlechtliche Paare, die in einer festen und stabilen Familie leben, unter den Begriff "Familie" fallen, ebenso wie dies heterosexuelle Paare tun.

Über die spezielle Lebenslage von Homosexuellen hinaus wäre ein eindeutiges Bekenntnis zum Laizismus in Deutschland auch in der Integrationsfrage unbedingt zu begrüßen - die gleiche Vernunft gälte für alle. Und wenn dann Volker Kauder wie jüngst anlässlich des Oktoberfestes verkündet "Zwei, drei Weizenbier am Tag, die müssen einfach sein", dann ist das eine reine Glaubensfrage, die niemandem Schaden zufügt.

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77 Kommentare

 / 
  • C
    Cat12

    Viele Kommentare zeigen deutlich, wie gut die klerikalfaschistische Gehirnwäsche unserer Gesellschaft immer noch funktioniert!

     

    Es wird doch wohl keiner bestreiten, dass Diskriminierung und Homophobie in erster Linie von den Religionen vertreten und verbreitet werden.

  • QE
    Queen Elizabeth

    Homophobie und Laizismus haben in Wirklichkeit null komma gar nichts miteinander zu tun.

    Ich kenne zwei Staaten, die sich explizit als laizistisch bezeichnen: die Türkei und Frankreich. Ist die Türkei deshalb weniger homophob als wir?

    Hingegen gibt es zwei Staaten, die alles andere als laizistisch sind: Norwegen und UK. Die Monarch(inn)en dieser Länder sind gleichzeitig sowohl die Staatsoberhäupter als auch die Oberhäupter der englischen bzw norwegischen Staatskirche. Von Trennung von Staat und Kirche also keine Spur. Trotzdem liege ich vermutlich nicht falsch, wenn ich diese beiden Staaten zu den "fortschrittlichen" zähle.

  • O
    ole

    Einfach nur Schwachsinn, egal ob auf Aberglaube basierend oder nicht.

     

    Sicher ist nur,

    daß Kinder nicht in einer Lebensgemeinschaft, ob nun gleichgeschlechtlich, leitkultur -und wertebezogen oder patchwork aufwachsen wollen, die aus Volker Kauder und Wolfgang Bosbach bestehen würde.

     

    Dann müsste man sich um die Entwicklung des Kindes wirklich sorgen und zumindest gesundheitsbedingt einschreiten.

  • DS
    Dr. Schreck

    Wenn ich hier lese, dass "normale Eltern" besser seien für ein Kind als homosexuelle, dann könnte ich a) reihern, weil hier irgendwelche abnormal konservativen Heteros sich wieder als Norm installieren wollen, aber dankenswerterweise auch nur ein Teilbereich der Gesellschaft sind, und b) rege ich an, mal in all die "normalen" Familien zu gehen, aus denen reihenweise Psychokinder entspringen, weil die Eltern (hetero durch und durch) saufen, streiten, prügeln, in Schützenvereinen und/oder Christen sind oder - schlimmer noch - CDU wählen.

     

    Ihr regt mich echt auf, Ihr Heuchler.

     

    Dr. Schreck

  • B
    BrainwashedCatholic

    Wenn ich die Kommentare hier recht verstehe, dann soll ich den Hass und die offene Verachtung und Verhöhnung, die mir hier entgegenschlägt als konstruktive Kritik akzeptieren und die offen vorgetragenen Vernichtungsphantasien als freie Meinungsäußerung verbuchen.

    Wenn die Kirche auftragsgemäß Menschen Sünder nennt- und das sagt sie jedem, aber auch jedem Menschen,die nicht die heilige Jungfrau sind, nicht nur homosexuellen- dann soll das als Hasspredigt bestraft werden. Da kann ich als Katholik nur Anerkennung zum Ausdruck bringen: das ist bigotter als ein Renaissancepapst und selbstgerecht wie ein Autodafe! Ich muss nur zur Vorsicht mahnen: wenn sich die ach so Tugendhaften derart staatstragend gebärden, dass Staaten anfangen, den Tugendkatalog sittenwächternd gegen den sündhaften Abschaum (in diesem Fall:denkfaules, abergläubisches Ich) strafrechtlich durchzusetzen, dann fällt das historisch auf sie zurück. Ging uns auch so, mit der Homosexualität, den Hexen, der Gotteslästerung....

    Jede Zeit hat ihre Inquisiteure, ihre Tugendbolzen so wie ihre Hexen und Häretiker. Gott sei Dank sin wir damit durch.

    Und jetzt tobt, ihr Heiden!

  • S
    Swanni

    Was hat Adoption in homosexuellen Lebensgemeinschaften mit Laizismus zu tun ?

    Ich finde auch, dass normale Eltern besser für ein kleines Kind sind und bin nicht religiös

  • F
    FürsHirn

    Widerlich wieviele homophobe Leser_innen es hier gibt...

  • B
    Beate

    Zitat: "Das Unbehagen an einem selbstbestimmten Umgang mit Sexualität und Reproduktion ist nicht nur bei vielen Menschen, sondern auch bei vielen Politikern religiös motiviert

    ...

    Hilfreich wäre es daher, den Laizismus für alle verbindlich im deutschen Grundgesetz zu verankern"

     

    Was für eine Aussage! Danke! Mein größter Wunsch fr das neue Jahr. :-)

     

    Kauderer und Co. sollten sich lieber erstmal in der Fachliteratur informieren, z.B. hier: http://www.transcript-verlag.de/ts1073/ts1073_1.pdf , ehe sie si ein unqualifiziertes Geschwätz auf die Menschen los lassen. Wenn ich sowas lese, mache ich dem Wort des Jahres, "Wutbürger" alle Ehre. Wenn man uns so weiter auf den Arm nimmt, werden wir vielleicht doch mal noch zum "Revolutionsbürger".

  • E
    eywa

    Atheisten erziehen ihre Kinder (wenn sie denn welche haben) --- atheistisch. Dürfen die das?

     

    Christen erziehen ihre Kinder (wenn sie denn welche haben) --- christlich. Dürfen die das?

     

     

    Muslime erziehen ihre Kinder (wenn sie denn welche haben) --- muslimisch. Dürfen die das?

     

     

    Karnevalsjecken erziehen ihre Kinder (wenn sie denn welche haben) --- karnevalsjeck. Dürfen die das??

     

    Wenn man der Argumantation der "Laizistenfraktion" hier folgt, ist das alles verboten und verbrechcherisch, Ausnahme vielleicht Punkt 1. Aber Ausnahmen macht jede Fraktion immer gern für sich.

    Nach deren Argumentation wäre es besser, man würde alle Kinder in Krippen stecken oder an laizistische Elternpaare / ~gruppen vergeben, die dann genau wissen, wie man Kinder erzieht, oder wie??

     

    Der geifernde Hass, der sich hier in vielen Postings äußert, ist kein guter Ratgeber (auch nicht, wenn man sich selbst natürlich als rational begreift!)

  • P
    petronius

    an naja:

     

    wer glaubt, daß "die natur" irgendetwas "will" - der glaubt vermutlich auch an gott und/oder den osterhasen...

     

    ansonsten ist es schon erschreckend, wieviele homophobe sich auch unter den taz lesern finden

  • H
    Hinkebein

    Finde den Satz, dass wir Frankreich beim Laizismus hinterherhinken, ein bisschen merkwürdig. Nicht dass der Satz falsch wäre. In Frankreich ist der Laizismus tatsächlich ein bisschen, Betonung auf ein bisschen, "weiter". Frankreich ist auch "weiter", was Atomkraft oder TGVs betrifft. Ein paar skandinavische Länder sind vermutlich auch laizistischer bzw. weniger homophob als wir. Aber man muss das alles in der richtigen Relation sehen. Was den Laizismus anbetrifft, sind wir unglaublich viel weiter als viele Länder, wie z.B. Iran, Algerien, was ist mit Südamerika, Indien. Was das Thema Homophobie anbelangt, sind wir viel, viel besser als viele Länder, man denke an China, Russland, all die eben schon genannten, und wohl ein bisschen weiter als europäische Länder wie Italien, Spanien, Griechenland. Da frage ich mich, warum der Autor des Artikels ausgerechnet ein einziges Land wie Frankreich herausgreift. Das ist für mich schlechter Journalismus

  • J
    Julian

    Was für widerliche Kommentare hier schon wieder abgegeben werden.

     

    Die gleichen Personen die hier ihren Dreck der Marke "Ein Kind braucht Vater und Mutter" verteilen, müssten eigentlich auch fordern, dass Alleinerziehenden die Kinder entzogen werden müssen. Von allein-erziehenden Hartz 4-Empfängern erst gar nicht zu reden.

     

    Ein Kind lebt ja nicht komplett isoliert von der Außenwelt: Jeder Schwule oder jede Lesbe hat sicherlich auch Mutter/Vater oder Oma/Opa oder meistens sogar beides. Dazu kommen noch Freunde und Kita und später Kindergarten und Schule. Ein Haufen männlicher und weiblicher Rollenmodelle also.

     

    @Stefan

     

    Sie schreiben:

     

    "So rein instinktiv mag ich auch nicht glauben, daß Kinder mit in homosexueller Partnerschaft verbundenen Eltern groß werden sollten.

    ...

    Meine Meinung - wenns nicht anders geht, dann soll es so sein. Wenn es sich sinnvoll vermeiden läßt - bitte gerne."

     

    Sie sollten ihre Homophobie noch besser kaschieren. Ist doch arg offensichtlich.

  • S
    Sigrid

    Cosmo: "Aber es traut sich keine politische Partei an dieses heiße Eisen, auch die Grünen nicht."

     

    Das stimmt nicht ganz.

    Innerhalb der SPD gibt es eine Gruppe "Sozial-demokratische Laizistinnen und Laizisten", die sich für eine klare Trennung zwischen Staat und Weltanschauungsgemeinschaften einsetzt.

  • A
    alcibiades

    Offensichtlich: Christen=Leute, die nix besseres zu tun haben.

  • F
    fabian3004

    Mehr Laizität würden viele Lesben und Schwule sicher begrüßen – viele von uns haben das ja auch schon mit einem Kirchenaustritt - zumindest privat - realisiert – zum (gewünschten) finanziellen Schaden der Kirchen.

     

    Kauder ist ein Brandstifter. Leute wie er bereiten den Boden für homophobe Gewalttaten. Seine falschen und deplazierten Aussagen sind für heranwachsende Lesben und Schwule nicht gerade eine Hilfe – genauso wenig wie für Kinder von Lesben und Schwulen, die sich sagen lassen müssen, dass Ihre Mütter oder Väter schlechte Eltern seien.

     

    Ein wenig erstaunt bin ich stets über die vielen unterschwellig oder offen homophoben Leser/innen-Beiträge bei taz.de – ich hoffe mal, dass das nicht die typischen taz-Kund/inn/en sind. Nur so viel: Lesben und Schwule haben voll funktionstüchtige Geschlechtsorgane – wir sind also nicht etwa zeugungsunfähig. Wir sind ganz normale Leute, wie alle anderen auch.

     

    Vielleicht sollte man einmal darüber nachdenken, ob man Heten ohne Kinder eine zivile Eheschließung überhaupt gestatten sollte. Diese könnte man ja auch mit dem Partnerschaftsgesetz abspeisen, das macht denen sicher genauso wenig aus, wie uns.

  • PS
    Post Scriptum

    Auch Schwule und Lesben mit starkem Kinderwunsch können jederzeit Kinder bekommen, das ist sehr einfach, denn auch Homosexuelle besitzen größtenteils „natürlicherweise“ vollfunktionsfähige Spermien bzw. Ovarien. Doch darum geht es gar nicht. Diese Frage nach dem, was bezüglich des Menschen im evolutionsbilogischen Sinne „natürlich“ ist, ist spätestens seit der Entwicklung von Sprachsystemen und der Benutzung von Feuer sinnlos.

    Im Sinne der rechtlichen Gleichstellung ist es in Deutschland auch vollkommen sinnlos, gegen den Islam zu wetteifern, denn der Islam hatte (glücklicherweise) in Deutschland überhaupt keinen Einfluss auf die Gesetzgebung. Da es keine „Islamdemokratische (bzw. –soziale) Union“ oder Ähnliches gibt, das als regierungsbildende Partei dafür verantwortlich zu machen wäre, dass Menschen immer noch in den Augen des Gesetzes wegen ihrer sexuellen Orientierung nicht berechtigt sind, eine bürgerliche Ehe einzugehen, Kinder zu adoptieren und als Paare „natürlich“ gleichberechtigt, die Rechte und Pflichten zu übernehmen, die die Erziehung von Kindern betreffen, sind „natürlich“ religiöse Vorstellungen, die im Christentum verankert sind, dafür verantwortlich zu machen.

    Eigentlich ist es vollkommen irrational zu glauben, dass man gegen Gleichberechtigung und für das „Kinderwohl“ sein kann, denn auch viele Kinder werden sich spätestens im Jugendalter eventuell vollkommen bewusst, dass sie homo- bzw. bisexuell sind, oder glaubt man, dass Schwule und Lesben keine Kindheit und Jugend hatten? Wenn es den Gegnern der Gleichberechtigung wirklich um das „Kinderwohl“ gehen würde, würden sie sich dafür einsetzen, das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen so weit wie vernünftig möglich vom sozialen Status, den Ansichten und der Lebensführung der Eltern, bzw. Erziehungsberechtigten unabhängig zu machen (siehe Schulsystem, Unterstützung für die sozial Benachteiligten, usw.), und vor allem homosexuelle Jugendliche (die bald Erwachsene werden) mindestens im rechtlichen Sinne nicht als „defekt“ zu definieren (siehe de jure „unfähig“, eine Familie zu bilden).

  • D
    deviant

    @Christian Opitz

     

    Was würden Sie denn tun, wenn sie einer menschenverachtenden Sekte auf den Leim gegangen sind und nun Monat für Monat wirklich gute Gründe auftauchen, diese Sekte möglichst schnell dicht zu machen (Kindsmissbrauch, Heime, "unchristliche" Bezahlung etc)? Natürlich, sie zeigen auf die, die's genau so machen, um sich selbst zu rechtfertigen und die anderen möglichst noch schlechter dastehen zu lassen...besonders perfide funktioniert das, wenn alle auf den "islamistischer Terror"-Zug aufspringen, während christlicher Terror in den Medien nicht stattfindet. Das päpstliche Kondomverbot ist da ja nur ein Sahnehäubchen, in Nigeria tobt beispielsweise ein ganz anderes Spielchen.

    Die ganze christliche Geschichte ist mindestens ebenso gefüllt mit religiös motivierten Terror, wie die islamische. Von so stereotypen Attentätern wie Guy Fawkes über Terrororganisationen wie die National Liberation Front of Tripura bis hin zu, offenbar aus reiner christlicher Nächstenliebe begangenen, terroristischen Massakern wie dem der Phalangisten in Beirut (das israelische Soldaten öffentlich als "Holocaust" bezeichneten).

    Auch in Nigeria kann man regelmäßig Massaker von radikalen Christen an Muslimen erleben.

     

     

    Natürlich verdient auch der Islam Kritik, aber wie heisst es so schön? Immer schön an die eigene Nase packen - kaum ein gläubiger Christ hat das Recht, den Islam zu kritisieren, aufgrund der Verbrechen, die seine eigene Kirche zu verantworten hat.

    Und wenn man allen Muslimen schon absolute Korantreue unterstellt, dann ist das andersherum genauso legitim...

  • GS
    Gottlose Schnecke

    Laizismus ist der einzige politische -ismus dem ich zustimme.

  • G
    GeBrau

    @ mike

    was ist das denn wieder für eine Verschwörungstheorie? Natürlich gab es 12 Mitgliedsländer, und zwar stimmte meines Wissens die Anzahl der Sterne zwischen der Adaption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.

  • D
    DiversityAndEquality

    @Mike:

     

    "Christenbashing" ???

     

    Du meinst sicherlich so genannte Christen, die andere "bashen"

     

    bzw. herabwürdigen, diffamieren und ihnen ein uneingeschränkt gleiches Lebensrecht absprechen, oder?!

     

    Wann endlich wird Homosexuellenfeindlichkeit wie alle anderen Formen des Rassismus explizit gesetzlich einklagbar geächtet

     

    und insbesondere junge Menschen (hier geht es ja angeblich ums Kindeswohl) vor solcher verbalen und psychischen Gewalt sowie der

     

    ganz realen staatlichen und staatlich geduldeten Diskriminierung geschützt???

     

    Wie lange noch dürfen solche geistigen Brandstifter völlig unbehelligt und in einer widerlichen Pervertierung der demokratischen "Meinungsfreiheit" (die eben nicht bedeutet, andere in ihrer effektiven Freiheit einzuschränken!) Diskriminierung und Gewalt befördern

     

    und damit u. a. zu einem vielfach höheren Suizidrisiko homosexueller Jugendlicher beitragen, denen immer wieder an den Kopf geknallt wird, dass sie ja eigentlich minderwertig sind??!!

     

    Nur Deutschland erlaubt sich den Luxus, in West- und Nordeuropa keine expliziten Gesetze gegen homophobe Hassrede zu haben - das muss wohl an der beispiellosen Geschichte der Verfolgung und gezielten Ermordung von Schwulen in der Nazi-Diktatur liegen...

  • CO
    Christian Opitz

    Unterhaltend wie die konservativ-islamophobische Fraktion geschlossen gegen die Christendiffamation der taz vorgeht. Intoleranz ist im Uebrigen kein Problem, Inakzeptanz wohl eher. Weiter so taz.

  • M
    Mike

    Wenn wir schon von Laizismus reden, dann sollten wir jedoch als erstes mit okkulter Symbolik beginnen. Was den Menschen hier teilweise aufgezwungen wird ist mehr als beleidigend.

     

    Wem macht es schon Spass die Symbole babylonischer Todeskulte defacto aufgezwungen zu bekommen ?

    Als wohl weitverbreiteste Beispiele gelten hier wohl der 'Sonnenkranz von Ishtar' oder das 'Auge Nimrods'.

     

    Habt ihr euch nie gefragt WARUM auf der EU Fahne 12 Sterne sind, obwohl es diese Mitgliedsländeranzahl NIEMALS gab ?

    Symbole haben IMMER Bedeutungen .

  • R
    Realist

    Ich sehe in diesem Artikel auch wieder das stereotype Christenbashing. Bevor man einen Artikel darüber schreibt (es steht dabei außer Frage dass die Aussage von Hr. Kauder absolut Quatsch ist) müsste man in Bezug auf die Stärkung des Laizismus, ersteinmal einen Aritkel über die schleichende Islamisierung des Landes schreiben. Über Mädchen die aus religiösen gründen nicht am Schwimmunterricht oder an Klassenfahrten teilnehmen dürfen oder auch über Schlachtmethoden, die eigentlich durch das Gesetz verboten sind (Schächtung). Aber darauf wird ja hier gerne verzichtet, weil es ja angeblich rassistisch ist eine solche Debatte zu führen.

  • K
    Kamu

    @ Tobi

     

    Laizimus steht für die Trennung von Staat und Religion. Dabei ist es irrelevant ob die vorherrschende Religion im Land das Christentum ist (Frankreich) oder der Islam (Türkei).

  • KA
    Kölle aLaaf

    Die Kritik an Kauder durch die TAZ ist unglaubwürdig.Fngt erstmal bei den Islamistenvereinen wie DITIB und Milli Görüs an für Laizismus mit Nachdruck zu fordern! Aber dazu ist das gesamte linke Lager unsd seine Postillen viel zu feige!

  • N
    Nania

    Wieso sollten denn gleichgeschlechtliche Eltern ein Kind schlechter aufziehen, als heterosexuelle Eltern. Sicherlich kann es da zu dem ein oder anderen Problem kommen, wenn das Kind in die Pubertät kommt - dies ist für mich aber lange kein Grund, generell homosexuelle Eltern abzulehnen.

     

    Ich sehe hier sogar eine Chance für die Gesellschaft, eine Chance zu Toleranz.

     

    Die Argumentation, Kinder bräuchten Mutter+Vater ist doch wohl sowieso in Zeiten wo es sehr viele Alleinerziehende (Männlein wie Weiblein) gibt, überholt

  • D
    Dirgis

    Christlich ? Wer ? Evangelikale ?

    Lach mich schlapp !

     

    Evangelikale ticken alttestamentarisch.

  • T
    Tobi

    Mal wieder das Christenbashing...

     

    Könnte ihr bei der taz nicht auch mal so vehement gegen den Islam schreiben?

  • ID
    IDr. Dieter Borrmann

    Herr Kauder sollte seine Homophobie nicht so offen zu Markte tragen. Das fällt doch nur auf ihn selbst zurück.

  • PW
    Peter W.

    Schon goldig wenn Intolerante Toleranz einfordern und dabei darauf verweisen, dass der Kauder gefälligst das sagen und glauben soll, was ihnen die Medien eingetrichtert haben. Er hat seinen Standpunkt geäußert und keine Autos angezündet. Also bitte die Relationen beachten.

  • E
    esem

    "Für Deutschland ist die Kritik der Religion im wesentlichen beendigt, und die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik."

     

    Soviel zur Logik von (-)Politisierungsprozessen.

  • U
    Uli

    >>Volker Kauder ist ein bigotter, schwulenfeindlicher Assistent einer Branche, die mit dem Tod ihr Geld verdient.

  • S
    Stefan

    So rein instinktiv mag ich auch nicht glauben, daß Kinder mit in homosexueller Partnerschaft verbundenen Eltern groß werden sollten. Andererseits sind bildungsferne Elternhäuser vielleicht noch schädlicher ...

    Meine Meinung - wenns nicht anders geht, dann soll es so sein. Wenn es sich sinnvoll vermeiden läßt - bitte gerne.

     

    "Es gibt keinen Gott" - Naja. Naturwissenschaftlich gesehen gibt es ihn schon. Die Praxis ist das Kriterium der Wahrheit, und Gott wird offenbar durch Glauben existent. Ob nun Gott zuerst da war, oder der Glauben an ihn, ist unerheblich.

    Hyperkomplexe Systeme, wie dies, in dem wir leben, sind innerlich nicht widerspruchsfrei. Nur durch externe Additive läßt sich ein geschlossenes, nicht selbstkonsistentes Sytem stabil halten. Wer dieses Externe Gott nennen will - warum nicht?

  • G
    Gerd

    @Bernadette J.H.

     

    Das Gesetz zum Laizismus in Frankreich stammt aus dem Jahr 1905. Nicht nur Religion, auch Unwissen ist heilbar! Mir allerdings wird bei solchen Gewalt-Phantasien ganz Angst vor dem Laizismus.

  • E
    eva

    Die Unsachlichkeit dieses Kommentars stinkt zum Himmel.

    Er suggeriert, dass Kauder und Kirchen aus religiösen Gründen dagegen seien, Homsexuellen Kinder zuzugestehen, obwohl die hier zitierten Aussagen Kauders dsas nicht hergeben und ich zB auch von der Evangelischen Kirche Deutschlands - der Kauder angehört - nie etwas dergleichen gehört hätte.

    Auch die Argumentation des Alten Testaments mit der Rute ist verfehlt. Oder halten sich Christen etwa an die Speisegebote dort (Schweinefleischverbot etc.)?

    Im Neuen Testament stehen über Kinder ganz andere Dinge, die jeder noch so 'säkular' gesinnte Bürger unterschreiben könnte. Dass ein Kind 'Vater und Mutter' brauche, steht da zB auch nicht. Schließlich war auch Maria alleinerziehend. Und aus ihrem Sohn ist trotzdem was geworden.

  • C
    Cosmo

    Ich glaube, es ist für alle, die das Thema sachlich betrachten, unbestritten, dass eine gesunde Kindheit nicht von der sexuellen Orientierung der Erziehungsberechtigten und der sonstigen Bezugspersonen abhängt. Eher schon davon, ob jemand im Umfeld des Kindes täglich 1,5 Liter Bier trinkt und das vorbildlich findet. Aber was viel dringender ist: wie bekommt man es in Deutschland endlich hin, Kirche, Religion und Staat völlig zu trennen? Es wird Zeit und es ist schrecklich rückständig, dass wir diese Trennung nicht wirklich vollzogen haben. Aber es traut sich keine politische Partei an dieses heiße Eisen, auch die Grünen nicht.

  • BJ
    Bernadette J. H.

    ...ich vergaß zu erwähnen:

    Während der französischen Revolution haben die das so gemacht:

    Alle "Pfaffen" auf Booten zusammengetrieben und dann in der Loire versenkt! Die haben bis heute den Laizismus!

  • D
    deviant

    PS: Was ist eigentlich an einem schwulen oder lesbischen Paar, dass sich liebevoll um seinen ersehnten Nachwuchs kümmert, dass es gegenüber einer überforderten alleinerziehenden 20jährigen Mutter mit 3 Kindern von vier Vätern disqualifiziert?

     

    Und, das frag ich jetzt mal ganz naiv, stecken diejenigen Kinder, die nicht bei einem homosexuellen Pärchen landen nicht in einem dieser christlichen Heime, die da derzeit mal wieder durch die Medien geistern, weil sie so gar nicht christlich sind (abgesehen vom Kindesmissbrauch, der scheint ja urchristlich zu sein).

  • G
    Gerd

    Der Artikel liefert kein Argument für den Laizismus. Es wird ja festgestellt, dass Volker Kauder nicht mit der Bibel argumentiert. Der versteckte Vorwurf lautet: nur zum Schein wird die eigentlich religiöse Begründung nicht öffentlich. Wenn daraus ein Argument für den Laizismus erwachsen soll, müsste man voraussetzen, dass Christen unter den Bedingungen des Laizismus nicht mehr an gesellschaftlichen Debatten teilnehmen könnten - ein offensichtlich schräger Begriff von Laizismus. Wirkungsvoll (s. die Furcht von "Franzi", ins Mittelalter zurückgeführt zu werden), aber nicht fair ist das Bibelzitat von der Züchtigung des Sohnes, als ob wir mit der Gefahr biblisch motivierter Gewalt in den Familien besonders zu kämpfen hätten. Der Artikel bedient in erster Linie Vorurteile (s.a. die Metaphorik vom "Hinterherhinken"), was ein Teil der bislang abgegebenen Kommentare betsätigt.

  • P
    pmüller

    1. sollte nun weithin bekannt sein, dass ein Großteil der katholischen Kleriker selbst homosexuell sind und daher ein normales Sexualleben durch die kirlichen Widersprüche nicht möglich ist, was dann z.B. in den bekannt gewordenen Missbrauchsfällen weltweit mündete. Das ist viel schlimmer, als bei einem homosexuellen Paar liebevoll aufzuwachsen (ich selbst bin übrigens nicht homosexuell). 2. sollte zunächst verboten werden, dass Kinder mit unrealistischen, fiktiven und auf eine vom Menschen erdachte virtuelle Figur beruhenden Argumenten erzogen werden - kurz, wer religiös ist, kann das sein, sollte aber keine Kinder großziehen.

  • D
    deviant

    "Zwei, drei Weizenbier am Tag, die müssen einfach sein".

    Soso...abgesehen davon, dass das nach fortgeschrittenem Alkoholismus klingt: Hat dieser Mann mit seiner Fraktion nicht gerade erst beschlossen, dass Arbeitslose nichtmal an Festtagen zwei, drei Weizenbier zustehen???

  • C
    Chris

    Für alle, die verkünden, dass ein Kind zum aufwachsen Vater und Mutter braucht, sollte man dann sobald ein Ehepartner stirbt dem Überlebenden die Kinder wegnehmen? Es wäre ja dann auch zum Kindeswohl...

  • T
    tara

    "Wenn die Natur gewollt hätte, das auch gleichgeschlechtliche Paare Nachwuchs bekommen,

    dann würde dies auch funktionieren."

     

    "Die Natur" will erst mal gar nichts, in der Natur passieren einfach Dinge. Wie die bewertet werden, ist eine kulturelle Leistung des Menschen, aber die Natur an sich ist keine Person mit Denken, Wollen oder Absichten. Ansonsten könnte auch argumentiert werden, dass mit dem Willen der Natur Frühgeborene oder an Blinddarmentzündung leidende nicht medizinisch versorgt werden - schließlich hätte ja nach der Logik "die Natur" dafür gesorgt, dass diese zu früh geboren werden oder krank werden. Und dieser Argumentation will sich hoffentlich keiner anschließen.

  • R
    rolff

    Die Haltung, von Leuten, wie Herrn Kauder führte auch zu den Mißständen in Heimen in den 50ern, ermöglichte lange Zeit, dass Mißstände in den Kirchen geleugnet werden konnten, hat Nazi-Gesetze noch lange "Recht" sein lassen (§ 175).

    Danke Herr Kauder, jetzt weiss ich Sie richtig einzuordnen.

  • D
    DaKing

    Warum klagt ihr mir mit sowas die Ohren voll,jammert doch in den Moscheen bei euren neuen Herren,die haben bestimmt 'ne Lösung für eure Probleme.Und für diese Heuchlerbande von der CSU/CDU vermutlich auch.

     

    Herr - wirf Feuer vom Himmel!

  • BJ
    Bernadette J. H.

    Ich schließe mich "vantast" und "Franzi" uneingeschränkt an. Erschreckend ist für mich insbesondere, dass die Evangelikalen viele wissenschaftlichen Erkenntnisse und Beweise negieren! Wie könnten die (u. a.)sonst glauben, die Welt sei erst ein paar tausend Jahre alt usw?! Und von denen werden wir regiert?! Mit diesem "beschränkten Denken" wären wir nie weiter gekommen

    Aber: Religion ist heilbar! Mann sollte die Hoffnung niemals aufgeben! Und, "Der Laizismus muss gestärkt werden", das sehe ich genauso!

  • S
    Sonja

    Übrigens halte ich persönlich die Äußerung "Zwei, drei Weizenbier am Tag, die müssen einfach sein", auch nicht für ganz unbedenklich. Denn dieser versteckte Alkoholismus, der ja gesellschaftlich so voll akzeptiert ist, kann gerade in Familien mit Kindern auf Dauer Verheerendes anstellen. Das braucht nicht unbedingt auch noch von einem (sonst so moralisch daherkommenden) Politiker verharmlost zu werden.

  • FK
    Frau Kirschgrün

    Nachtrag:

    natürlich sollen und dürfen Homosexuelle Kinder haben.

     

    "Außerdem gibt es keinen Anspruch auf ein Kind" - was soll das denn? Beschließt jetzt Herr Kauder, wer ein Kind haben "darf" und wer nicht? Derartige unhaltbare Behauptungen und dieses unsäglich paternalistische Gehabe machen das Leben in diesem Land so schwierig, unfrei und unwürdig.

  • R
    richtigbissig

    Ich kann das Geschrei wirklich nicht mehr wirklich nachvollziehen, Kauder hat doch insbesondere bei Partnerschaften/Ehen/Fickerchen unter Männern absolut recht. Das gilt selbstverständlich für die Adoption von Kindern, nicht für eigene,leibliche Kinder, die Männer/Frauen in eine neue Lebensgemeinschaft integrieren. Lesben haben es in ihrer Lebensgemeinschaft leichter, auch adoptierte Kinder gleichwertig großzuziehen, hierzu gibt es meines Wissens nach sogar eine Studie, die das belegt.

     

    Wer gleichgeschlechtlich liebt/lebt, kann das selbstverständlich tun, jedoch sollte fremde/nicht leibliche Kinder derartige gleichgeschlechtliche Partnerschaften, insbesondere hier Männer, nicht zugemutet werden. Sorry.

     

    LG

  • G
    guapito

    Wie schön könnte Deutschland ohne diese kranken religiösen Spinner sein!

  • U
    ulschmitz

    das wäre mal ne längere recherche wert, mal zu gucken, wie, unter welchen deckmäntelchen, wo und wann und wie oft sich - mit gruppen in den USA verlinkte - evangelikale und andere radikal-christen z.b. in öffentlichen schulen einmischen, z.b. in den religions-, deutsch-, biologieunterricht.

    weiterhin wäre von interesse, welche politikerInnen welcher religionsrichtung angehören.

    die trennung von staat und kirche ist in der BRD als misslungen zu betrachten.

    1. religionsunterricht sollte aus den öffentlichen schulen und deren stundenplan auf den freitagnachmittag bzw. in die ranstunden verlegt werden;

    1a. keinerlei kirchlich/religiös motivierte veranstaltungen mehr in schulen, egal, aus welchem anlass;

    1b. aufkündigung sämtlicher staatskirchenverträge, evtl. neuverhandlung, aber nur evtl.;

    1c. klare informationen z.b. über fälle wie: austritt aus dem religionsunterricht ab 14 erst nach 2-4 seitiger begründung; folgend verbot dieser machenschaften;

    2. der staat unterlässt per sofort das einsammeln der kirchensteuer. wenn staatliche gelder an kirchliche/religiöse einrichtungen gegeben werden, so ist öffentlich rechnung zu legen über die verwendung der gelder;

    2a. alle kirchen und religionsgemeinschaften legen ihre finanzen offen - quellen, anlagevermögen, immobilien, verwendungszwecke;

    3. die kirchen und religionsgemeinschaften zahlen sämtliche gehälter selbst - in frankreich kann man das auch, im übrigen gehören dort sämtliche kirchengebäude dem staat, der somit ein ausgesprochen starkes steuerungsmittel in der hand hält;

    4. schluss mit langübertragungen von z.b. vatikanischen feierlichkeiten im deutschen öffentlichen fernsehen, schluss mit dem "wort zum sonntag" und den seltsamen werbesendungen für'S klösterliche leben, getarnt als krimis...

    man kann laizistischen / atheistischen schwulen jeder couleur nur raten, auch finanziell-medial-juristisch kampfstarke gruppierungen zu bilden, um jederzeit gegenöffentlichkeit z.b. zu Herrn Kauder und anderen frommen bzw. deren unsägliche äußerungen herstellen zu können.

    Worum es geht, hat ARNO SCHMIDT - vielleicht überspitzt - schon vor Zeiten formuliert - sinngemäß jetzt: "Wenn sie dürften, würden morgen wieder die Scheiterhaufen brennen."

  • Q
    Querulant

    @Naja

     

    Auch bei Tieren gibt es Fälle von homo-geschlechtliche Sexualität - wenn auch sehr selten und eher bei Ermangelung eines andersgeschlechtlichen "Sexpartners".

    Abgesehen davon ist es für die Rechtsprechung völlig unerheblich ob Homosexualität nun natürlich oder unnatürlich ist oder irgendwie religiös verboten oder eben nicht. Entscheidend ist ob es auf Freiwilligkeit basiert und ob dadurch mittelbar oder unmittelbar jemand zu Schaden kommt. Mehr hat in einem Rechtsstaat nicht zu interessieren.

  • FK
    Frau Kirschgrün

    Es gibt keinen Gott.

     

    Diese "Krücke", die viele Menschen brauchen, weil sonst die einen ihre Unterwürfigkeit und Tatenlosigkeit und die anderen ihren Herrschaftsanspruch nicht rechtfertigen können, gewinnt in letzter Zeit LEIDER wieder an Boden.

    Abgesehen davon, dass der Staat immer noch die Steuern quasi "zwangsweise" für diesen Karnevalsverein (ach diese schönen bunten Kleidchen der Pfaffen) eintreibt - was ein absolutes Unding ist - versuchen die Klerikalen über des Deutschen liebstes Massenmedium, das Fernsehen, weiter/wieder an Boden - sprich Einfluss - zu gewinnen. Ist schon mal jemandem aufgefallen, wie viel in Fernsehfilmen und Krimis an Gottes- und Klosterinhalten "verbraten" wird - das schafft Präsenz und Verfestigung dieses Märchenvereins in der Gedankenwelt der "Untertanen". Wieso muss ich mir im Radio (z.B. SWR3) "christliche Gedanken" anhören? Ich will das nicht! Das ist öffentlich rechtlicher Rundfunk und nicht der Vatikan-Haussender.

    Dass die politischen Parteien nichts dagegen haben, sich dieses Machtinstruments gerne zu bedienen, ist doch einleuchtend. Damit lässt sich alles und jedes rechtfertigen, man muss nur auf die Kirche verweisen und/oder die entsprechend passende Bibelstelle zitieren - und die gibt es immer für beide (Argumentations-)Seiten.

     

    Nur dass ein aufgeklärtes Argument natürlich nicht nach Bibelstellen fragt/fragen muss. Und durch dieses "Argumentieren" auf zwei verschiedenen Ebenen bleibt unsere Gesellschaft so schön schizophren wie sie ist. Und wir Frauen bleiben auch untergeordnet! Von wegen Gleichberechtigung!

    Fortschritt und Entwicklung gibt es nur in einer wirklich aufgeklärten Gesellschaft, die sich der Vernunft verpflichtet sieht. So wie auch eine starke Gesellschaft immer aus starken Individuen besteht, und nicht aus "Gläubigen" (Wer nichts weiss, MUSS alles glauben).

    Die Trennung von Staat und Kirche steckt bei uns leider noch in den Kinderschuhen. Und jeder Politiker, der sich auf die Bibel oder "die Kirche" beruft, sollte sofort seinen Hut nehmen. Dieser Satz, man muss den Menschen ihren Glauben lassen, war der Grund von nicht nur einem überflüssigem Krieg . . .

     

    Und übrigens, für Ethik und Menschenrechte ist Kirche absolut überflüssig (die segnen sogar Waffen!). Diese ethischen und menschlichen Prinzipien müssen wir Wahlvolk wieder von unseren so genannten Politikern einfordern!

     

    Erst wenn die Tatsachen als solche erkannt werden, besteht die Chance auch etwas zu verändern, zum Guten zu verändern.

     

    Viel Kraft für Erkenntnis wünscht uns allen

    Frau Kirschgrün

  • DK
    Dieter Kleinschmied

    "Hilfreich wäre es daher, den Laizismus für alle verbindlich im deutschen Grundgesetz zu verankern"

     

    Klar, wenn die eigenen Überzeugungen sich nicht von selbst verbreiten, muss ein Gesetz her.

     

    Hilfreich wäre es vielmehr, wenn die taz mit Hilfe von Gegenargumenten dem Herrn Kauder und seinen Gesinnungsgenossen erklären würde, warum das Kindeswohl in einer homosexuellen Familie nicht gefährdet ist.

  • C
    Christian

    Nix mit natürlich oder unnatürlich. Wie hinterwäldlerisch muss man eigentlich sein, um Schwulen und Lesben das Recht auf Kindererziehung abzusprechen?

  • AP
    Alani Prinz

    Sehr gut, taz! Es scheint mir, dass nicht nur die Zeit vergeht sondern wir auch langsam der Zukunft näher kommen.

  • R
    romski

    nun hat herr kauder laut artikel grade mal erklärt, er denke, kinder zögen es wohl vor mit mutti+ vati statt mit vati+vati oder mutti+mutti aufzuwachsen.... kann ich nachvollziehen, ohne den anderen elternkonstellationen was auch immer zu unterstellen. einfach weil es das grösste maß an normalität verspricht.kids sind nun mal noch nicht so derart an den grossen gesellschaftspolitischen themen der zeit interessiert. dass nun olle kauder gleich zum schwulenfeindlichen, bibelfesten christlichfundamentalen evangelikalen erklärt wird und der bogen gespannt wird zur integrationsdebatte ist schon harter stoff.gewiss nicht mit grenzenloser toleranz gesegnet,sollte kauder auch nicht überinterpretiert werden.besser, oder toleranter liest oder interpretiert sich der artikel des autors oder der meisten lesermeinungen auch nicht

  • A
    Andrea

    Sicher kann man Kauders fragwürdige Auslassungen zur Regenbogenfamilie (Kinder mit zwei Müttern oder zwei Vätern) kritisieren, aber muss die taz ihm diese Wichtigkeit einräumen? Und warum folgt aus seinen Annahmen, der Laizismus in diesem Lande müsse gestärkt werden? Warum schreibt die taz nicht über schwule und lesbische Paare mit Kindern, die sich christlich definieren und danach leben? Weil sie nicht an deren Existenz glaubt? Oder warum nicht über gegenläufige Tendenzen in den beiden großen christlichen Konfessionen, deren Gemeindeleben um ein Vielfaches entspannter und liberaler abläuft, als es die Positionen der hohen WürdenträgerInnen glauben lassen? Ich vermute, dass die taz einfach aus einer Bockigkeit heraus gern gegen Kirche und christlichen Glauben mosert - sonderlich souverän wirkt diese Haltung nicht.

  • H
    heterophob

    Schwulen-/Lesbenhass hin oder her. Fakt ist, dass Kinder einen leibhaftigen Vater, sowie eben eine solche Mutter brauchen. Homosexuelle können von mir aus ihre Sexualität ausleben, sobald sie jedoch Verantwortung für ein Kind übernehmen müssten, hört für mich der Spaß auf.

    Man muss sich doch mal vor Augen führen, welche Konsequenzen dies für die eigene Identifikation mit dem jeweiligen Geschlecht hat.

    Ich denke im übrigen auch, dass sich die Natur etwas dabei gedacht hat, weshalb es der heterosexuellen Beziehung vorbehalten ist Kinder zu zeugen.

    Deshalb sollte gesellschaftlich darüber diskutiert werden, ob homosexuelle Paare wirklich prädestiniert sind, Adoptivkinder zu erziehen. Daher ist meiner Meinung nach diese durch Herrn Kauder in die öffentliche Diskussion getragene Meinung berechtigt und wichtig, denn leider werden solche Themen verstärkt tabuisiert, da es schon als dikriminierend gilt sich negativ über Homosexualität zu äußern. Das dann natürlich wieder die Diskussion aufkommt den Laizismus zu stärken, nur weil sich ein konservativer Politiker einer "christlichen" Partei diesbezüglich äußert, ist absolut typisch für die taz. Fakt ist, dass unsere Gesellschaft wieder eine Leitkultur und eine feste Wertestruktur benötigt. Durch die verstärkte Islamisierung ist dies sowieso vorprogrammiert, denn dieser Bevölkerungsteil versteht es noch, die eigene Kultur und Werte zu schützen.

     

    In diesem Sinne,

    schöne Feiertage

  • A
    Anti-Antifant

    Das, was über die Motivation von Kauder in diesem Artikel geschrieben wurde, ist Spekulation. Toleranz heißt, dass man es auch aktzeptieren muss, wenn Menschen nicht and die Gender-Mainstreaming-Industrie glauben und es auch nicht für erstrebenswert erachten das homosexuelle Familienmodell zu praktizieren.

     

    Nein, man muss es auch nicht begrüßen, dass gleichgeschlechtliche Partnerschaften Nachwuchs erziehen und dieser sich dann an seinen elterlichen Vorbildern orientiert.

     

    Das Ganze heißt nämlich Toleranz und beinhaltet auch das Recht, das was andere tun, für absolut widerlich zu befinden. Ebenso wie es auch das Recht derer ist all das zu machen, was ihnen gefällt, solange es nicht gegen das Grundgesetz verstößt.

     

    Die Frage allerdings, wie weit Gruppenrechte die Gesellschaft knebeln dürfen, bleibt bestehen. Die zunehmende Pulverisierung der gesellschaftlichen Werte, die obwohl konstruiert, zumindest eine Orientierung boten, erodieren und hinterlassen Individuen, die sich allem Unsinn hingeben und sich davon eine wie auch immer geartete Erfüllung versprechen. Schöne neue Welt.

  • L
    likewise

    Ich glaube, es gibt eine ganze Reih von Lebensumständen, in denen Kinder nicht aufwachsen wollen oder sollten. HartzIV wäre ein solcher. Wenn Herr Kauder also über die Feiertage zu wenig zu tun hat, kann er ja mal was absondern darüber, daß HartzIV abgeschafft und durch ein menschenwürdiges System ersetztt wird.

    Das Problem homosexueller Eltern ist dagegen ein Kinkerlitzchen!

  • HS
    Helmut Schmidt

    Wer an Gott glaubt, sollte zum Arzt gehen!

  • C
    .com-ment-al

    "Außerdem gibt es keinen Anspruch auf ein Kind." RICHTIG!

    "Das Unbehagen an einem selbstbestimmten Umgang mit Sexualität und Reproduktion ist nicht nur bei vielen Menschen, sondern auch bei vielen Politikern religiös motiviert - und (...)."

    Seit wann stehen Homosexuelle vor einer selbst zu bestimmenden Frage der Reproduktion? Von was?

    Und im Übrigen sollten grundsätzlich sämtliche Kosten und ggf. Folgekosten einer künstlichen Befruchtung, etcetera, den jeweiligen, entsprechend biologisch 'behinderten Selbstverwirklichern' in voller Höhe in Rechnung gestellt werden.

     

    Den Laizismus verbindlich im Grundgesetz verankern? Ja!

     

    Den Laizismus "daher" verbindlich im Grundgesetz verankern?

    Wegen der Kinderwünsche von Homosexuellen? Nein!!

  • A
    atypixx

    In Deutschland haben sich die Wertmaßstäbe schon sehr verschoben, wenn Kritik an Adoptionen durch Homosexuelle als "christliches Hardlinertum" gebrandmarkt werden. Ist alles wünschens- und erhaltenswert, was unter dem Label "modern" firmiert?

  • E
    EnzoAduro

    Auch in einem laizistischen Land dürfen Schwule nicht automatisch Kinder adoptieren. Ich muss ehrlich sein das ich da auch etwas bedenken habe. Und ich bin sicher ein Anhänger des Laizismus. Aber irgendwie ist schon was dran das ein Kind eine Mutter haben soll. Aber natürlich ist ein fürsorgliches Schwules Paar besser als ein Heim.

  • K
    Kreuze

    Die CDU ist vermutlich so christlich wie Mc Donalds schottisch ist. Parteien sind Wirtschaftsunternehmen, sie wissen es nur noch nicht, glaube ich.

  • V
    vantast

    Die CDU war schon immer gegen Minderheiten und ohne Mitleid und Erbarmen, sieht man auch bei Abschiebungen. Dabei haben Homosexuelle nach dem GG die gleichen Rechte und Pflichten. Und gerade heute sollte jeder wissen, daß Homosexualität nur eine Variation unter anderen ist. Wie kommt dieser Mann zu seiner zu seiner beschränkten Weltsicht? Weil er Christ ist? Ist sein drittklassiges Schulsystem schuld?

  • N
    Naja

    Wenn alle Schwul und lesbisch wären, dann gäbe es eben auch keine Fortpflanzung.

    Wenn die Natur gewollt hätte, das auch gleichgeschlechtliche Paare Nachwuchs bekommen,

    dann würde dies auch funktionieren.

     

    Somit sind gleichgeschlechtliche Paare eben weiterhin etwas unnatürliches.

     

    Jedoch ist einem Kind mehr geholfen, wenn es in einem harmonischen Haushalt mit einem gleichgeschlechtlichen Paar aufwächst, als das es in einem Mann/Frau Haushalt vernachlässigt wird.

  • R
    reblek

    "Volker Kauder glaubt nicht, dass Kinder in einer homosexuellen Lebensgemeinschaft aufwachsen wollen." Hat mal jemand Herrn Kauder gefragt, welches Kind gefragt worden ist, wo und wie es aufwachsen möchte?

  • TB
    Thomas Braun

    In der Sache hat er recht.

  • L
    lvm

    interessanter artikel!

     

    zeigt er doch, dass nicht nur die amerikaner mit bigotten "klerikalen hardlinern" gesegnet sind, sondern aus unser so liberales land!

     

    wir haben hier zwar keinen wirklichen bible belt und diese herren und damen gehen hier etwas subtiler zur sache(meistens jedensfalls), ihr einfluss kann und darf aber nicht verleugnet werden.

  • O
    ohno

    "Ich mache mir schon Sorgen, wie heute über Leben verfügt wird. Außerdem gibt es keinen Anspruch auf ein Kind." - Deswegen: Realitätsferne Abergläubige sollten einfach keine Kinder haben.

     

    Oder, Herr Kauder?

  • N
    nyx

    Das hat nichts mit fehlendem Laizismus zu tun, sondern damit daß dieser Mann ein Depp ist.

    So mancher gläubige Mensch ist selbst homo/bisexuell und es gibt auch genug Gläubige, die über das Alte Testament herausgekommen sind und homosexuelle genauso als Kinder Gottes respektieren wie jede(n) andere(n) auch (nur daß die nicht ständig die Klappe aufreißen, wie die Hardcore-Fanatiker).

    Leute wie Herr Kauder wären auch als Atheisten homophobe Idioten. Dann würd er sich für seinen Schwulen- und Lesbenhass halt ne andere "Rechtfertigung" suchen, dann wär's halt nicht Gott, sondern populärwissenschaftlich-verdrehter Müll oder sonstwas.

  • EU
    Ein ungeborenes Kind:

    Volker Kauder? ... ach nööö

     

    Guido Westerwelle? ... ach nööö.

     

    Ich möchte ´nen richtigen Vater.

  • A
    alois

    Volker Kauder plädiert dafür, was Islamverbände schon seit langem fordern, warum wird dann Kauder von den Grünen und taz dann angegriffen und die Islamverbände nicht?

  • F
    Franzi

    Es ist erschreckend und auch beängstigend zu sehen, wie weit die Evangelikalen, strengen Katholiken und auch orthodoxe Muslime unser aller Leben bestimmen. Ich dachte eigentlich immer,dass wir in einem säkularen Staat leben, dies scheint nicht der Fall zu sein. Wir MÜSSEN die religiös motivierten Spinner einschränken!!! Alle!!! Ob nun Muslime oder Evangelikale, ich will nicht ins Mittelalter zurück.

  • G
    GonZoo

    Ausgerechnet Volker Kauder.

     

    Volker Kauder ist also ein "frommer Mann"?

     

    Sein christliches Weltbild erlaubt es ihm ohne weiteres, als Top-Lobbyist des Waffenherstellers Heckler & Koch dafür zu sorgen, daß deutsche Waffen in aller Welt mitmorden.

     

    Volker Kauder ist ein bigotter, schwulenfeindlicher Assistent einer Branche, die mit dem Tod ihr Geld verdient.