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Umfrage DeutschlandtrendKanzler Peer Steinbrück

Die Union sackt auf den Jahres-Tiefstwert. Und die Kanzlerin muss sich sogar von Peer Steinbrück überholen lassen. Kein schöner Start in die Sommerpause.

Peer Steinbrück (SPD) als Bundeskanzler - das wünscht sich derzeit die Mehrheit der Deutschen. Bild: dapd

BERLIN rtr/dpa/taz | Wenn es nach dem aktuellen ARD-Deutschlandtrend ginge, würde der nächste Bundeskanzler Peer Steinbrück heißen. Die Mehrheit der Deutschen - immerhin 48 Prozent - würden für ihn stimmen, wenn sie ihn direkt wählen könnten. Nur 43 Prozent würden sich für SPD-Fraktionschef Steinmeier entscheiden. Die Partei selbst weiß offiziell noch nicht, wen sie ins Rennen schickt. Man werde sich erst im kommenden Jahr darüber Gedanken machen, sagte Generalsekretärin Andrea Nahles.

Fest steht: Schlechte Aussichten hätte Bundeskanzlerin Angela Merkel der Umfrage zufolge gegenüber der SPD-Konkurrenz. Sie würde sowohl Steinbrück und auch Steinmeier unterliegen. Ein Duell Merkel gegen SPD-Fraktionschef Steinmeier verlöre die CDU-Chefin mit 39 zu 43 Prozent. Ein Wettbewerb mit dem früheren Finanzminister Steinbrück ginge für sie noch schlechter aus: 37 Prozent würden bei einer Direktwahl für Merkel stimmen, 48 für den Sozialdemokraten Steinbrück

Insgesamt ist die Union in der aktuellen ARD-Umfrage auf den tiefsten Wert des Jahres gefallen. In der Sonntagsfrage des Deutschlandtrends verlieren CDU/CSU gegenüber dem Vormonat einen Punkt auf 32 Prozent. Der Koalitionspartner FDP verharrt bei fünf Prozent und muss weiter um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen.

Für die SPD würden 26 Prozent der Befragten stimmen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Das ist ein Punkt mehr als im Juni. Die Grünen geben einen Prozentpunkt ab und erreichen 23 Prozent. Die Linkspartei liegt unverändert bei acht Prozent.

Für den ARD-Deutschlandtrend hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap von Montag bis Mittwoch 1005 Wahlberechtigte befragt.

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14 Kommentare

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  • D
    DonG

    Unglaublich, der deutsche Michel: 32% für CDU/CSU und immerhin noch 5% für die FDP: Was man sich als Politiker in diesem Land erlauben kann, ist scheints grenzenlos.

     

    Hoffentlich passiert Frau Merkel mal ein Ausrutscher á la Gordon Brown... vielleicht sinkt die CDU dann endlich mal unter die 30% Marke.

  • N
    nordlicht

    Die Teilnehmer dieser Umfrage leiden bestimmt an "Alzheimer". Ich sage nur Hartz-IV oder Agenda 2010. Daran war Steinbrück als SPD Finanzminister aktiv dran beteiligt.Nicht zu vergessen die Finanzkrise 2008. Wie kann man das nur vergessen.

  • E
    Etabliert

    Also dann wieder Rot-Grün. Danach können wir ja dann nochmal Rot-Schwarz oder SChwarz-gelb machen. Oder vielleicht mal grün-Schwarz. Wie auch immer.

     

    Der selbe Club, dasselbe Dogma.

     

    Das geht allerdings nur bis zum Staatsbankrott.

    Danach werden wir sehen.

  • J
    jps-mm

    Sprechen Sie ö f f e n t l i c h die Menschenrechtsverletzungen in Deutschland an!

     

    Fortgesetzte massive Menschenrechtsverletzungen mit Merkel

     

    Seit 2005 täuscht die Merkel darüber hinweg, dass die Verletzung von Bürgerrechten schwerster Art unverändert fortgesetzt wird. Dazu kommt, dass die Merkel die dafür verantwortlichen Rechtsbrecher deckt, damit diese die Menschenrechtsverletzungen weiterhin ungestört fortsetzen können. Schlimmer noch: Die Situation der Menschenrechte hat sich seit ihrem Amtsantritt drastisch verschlechtert. Und die Merkel blinzelt den Journalisten zu.

     

    Ein Unrechtsstaat ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verletzung von Bürgerrechten schwerster Art über einen längeren Zeitraum mit Duldung, wenn nicht sogar mit Billigung staatlicher Stellen fortgesetzt wird, die strafrechtliche Sanktionierung der Rechtsbrecher durch Staatsanwaltschaft und Gerichte systematisch verschleppt und behindert wird und das Parlament sich über die Menschenrechtsverletzungen schwerster Art und die dafür verantwortlichen Rechtsbrecher ausschweigen.

     

    In Anbetracht dieser Feststellungen ist es nicht weiter verwunderlich, dass die UN-Kommission für Menschenrechte den Bericht der Merkel über die Menschenrechtslage in Deutschland als "beschönigt" bezeichnet. Mittlerweile muss die Merkel deswegen schon bei jedem Treffen über die schwierige Menschenrechtslage in Deutschland Auskunft geben. Das ist schon beschämend für dieses Land.

     

    Und wann kommt der Autor dieses Artikels endlich seiner journalistischen Berichtspflicht nach? Sprechen Sie diesen Straftäter gegen Bürgerrechte doch öffentlich auf die Menschenrechtsverletzungen an!

  • N
    Nordwind

    Tja, wenn man annimmt, dass die Umfragewerte die Realität abbilden muss man wohl an der geistigen Gesundheit einiger Wähler zweifeln.

     

    Kriese nicht erkannt, Finanzmarkt Förderungsgesetze oder auch Heuschreckenförderung, Agenda 2010, Hatz-IV.

     

    Steinbrück war immer ganz vorne dabei.

     

    Sollte Steinbrück tatsächlich nominiert werden zeigt dies: die ?PD hat sich in keiner Weise geändert und wird wohl auch weiterhin die Interessen des großen Geldes vertreten.

  • BS
    Brigitte Schultz

    Müssen wir es jetzt bis zur nächsten Bundestagswahl

    ertragen, wie Herr Steinbrück zum Kanzlerkandidaten hochgeschrieben wird ohne Berücksichtigung seiner immensen Fehlleistungen?

  • JK
    Juergen K.

    Gegenüber CDU/CSU/FDP Merkel, die anscheinend Psychisch Desolat sind, ist Steinbrück scheinbar gesund.

  • UF
    Ullrich F.J. Mies

    Da wird einer der schlimmsten Mittäter der deutschen Finanzkatastrophe zum Kanzler hochgejubelt. Das geht jetzt seit Tagen schon auf allen Medienkanälen.

     

    Dass Steinbrück der Kandidat der "Finanzindustrie" (korrekter: Finanzmafia) ist, ist klar. Er ist ihr Wunschkandidat. Wahrscheinlich liegt auch hier der Grund für die Kampagne.

  • HN
    HANS NIX

    Peer Steinbrück überhol Merkel - nur in den Umfragen, obgleich kaum eine andere Regierung seit 1990 so schnell so tief gesunken ist wie diese. Und daran hat vor allem ein mieses Spiel um die Atompolitik ihre Hauptursache. Danach kommt aber schon eine dilettantische, verfehle Sozial- und Arbeitsmarktpolitik, denn diese Regierung hat hier null Kompetenz.

     

    Steinbrück ist allerdings ein Kandidat am seidenen Faden der Grünen. Er könnte auch helfen, die Linke abermals über die 5-Prozent-Hürde zu bringen, weil er für eine bornierte, veraltete und ignorante Agenda-2010-SPD steht.

     

    Nun wäre er besser als Merkel/FDP/von-der-Leyen, leider aber nur ein paar Zentimeter und er könnte generell linksliberalen Politikentwürfen nachhaltiger schaden als dies Merkel überhaupt könnte. Der Schröder-Clement-Karter steckt vielen SPDlern und Grünen ja noch in den Knochen.

  • A
    aurorua

    Penunzen PEER und Verteidiger und Mininitiator der Agenda 2010, sowie Speichellecker von Banken, Versicherungen Konzernen und Kartellen (Wirtschaftsbetrugskrise) soll zurücktreten. Die SPD braucht wieder arbeitnehmerfreundliche Politiker/innen die eine starke Lobby für Erwerbslose, Armutsrentner und Dumpinglohnsklaven repräsentieren und keine Hanswürste die sich am Nasenring vom Kapital der Privatwirtschaft durchs Parlament zerren lassen.

    Schluß mit den Lügen vom Fachkräftemangel, dem stetigen Sozialabbau und der exorbitanten Verteilung von unten nach oben.

  • WK
    we know you know we know..

    surprise surprise ;)

    einmal dem henry und dem david die hand geschüttelt, schon klappt's mit den selbsterfüllenden infratest-prophezeiungen. oder wie die hives schon treffend sangen: "hate to say i told you so.."

  • DP
    Daniel Preissler

    Steinbrück - da würden die Erststimmenergebnisse für die Grünen aber explodieren.

  • H
    H.Klöcker

    Leider macht Steinbrück die gleiche unsoziale Politik wie Merkel...also was soll's ;O)

  • K
    Kundrie

    Was für eine Sinnlosmeldung! Soll hier schon mal massiv Steinbrück als Kanzlerkandidat in Position gebracht werden? Solange noch kein Bürger so recht kapiert, was wirklich vor und während der Finanzkrise geschah?

    Im Direktvergleich mit Angie würde derzeit auch ein Airbag bei Umfragen die Stimmenmehrheit bekommen. Mal abgesehen davon haben Umfragen unter 1005 Mitmenschen ja wohl kaum repräsentativen Wert.

    Eine peinliche Meldung also. Die SPD sollte sich überhaupt erst einmal wieder eine Art Profil zulegen, das wäre bei der Entscheidungsfindung hilfreich. Ach, aber alles nur Darmzotten der Großwirtschaft, so weit das Auge reicht. Echt, taz, spart euch doch bitte solche Artikelchen, das Blatt kriegt ihr doch auch anders voll, oder?