piwik no script img

Debatte IslamMuslime für die Homoehe

Kommentar von Hilal Sezgin

Zu Deutschlands chronischer Krankheit namens Islamdebatte sollte eines mal gesagt werden: Ja, es gibt liberale Muslime. Und das sind keine schnöden Opportunisten.

W ieder einmal hat Patrick Bahners Abwechslung in den Verlauf von Deutschlands chronischer Krankheit namens Islamdebatte gebracht. Und dieses Mal begnügte er sich nicht damit, die Islamfeindlichkeit der Mehrheitsgesellschaft zu analysieren, nein, Mitte August intervenierte er in eine Diskussion, von der wohl wenige seiner Kollegen überhaupt Notiz genommen hatten, nämlich in eine bislang rein innerislamische Diskussion über den liberalen Islam.

Seit Monaten schon diskutieren zumeist junge, akademisch ausgebildete Muslime in den entsprechenden Nischenmedien, auf Facebook oder in Blogs darüber, ob es eine religiöse Richtung mit der Bezeichnung "liberaler Islam" sinnvollerweise geben könne. Diese Frage ist akut geworden, seitdem sich im Sommer 2010 ein Liberal-Islamischer Bund (LIB e. V.) gegründet hat, der offensiv für einen theologischen Pluralismus eintritt. In seinen Statuten befürwortet der LIB außerdem weibliche Imame, ermutigt seine Mitglieder zur "freien und selbstbestimmten Lebensgestaltung" und billigt damit, so lässt sich unschwer zwischen den Zeilen lesen, nichteheliche und homosexuelle Partnerschaften.

Wo es um Sex geht, werden die Frommen sämtlicher Religionen schnell ungnädig, und so rümpfen auch manche Muslime die Nase über die homofreundlichen Liberalen. Völlig zu Recht hat Lamya Kaddor, erste Vorsitzende des LIB, in der Süddeutschen Zeitung kürzlich von einer Abwehrhaltung der "jungen Konservativen" gesprochen.

Bild: taz
Hilal Sezgin

ist Journalistin und Schriftstellerin.

Daraufhin fühlte sich wiederum Bahners aufgerufen, gleichsam diese konservative (muslimische) Gegenseite zu verteidigen. Der liberale Islam bezeichne "keine sachliche Position, sondern eine Funktionsstelle", nämlich die der "Muslime, die als Vermittlungstheologen nach dem Geschmack von Annette Schavan zur Verfügung stehen". Sein Hauptverdacht scheint damit zu lauten, dass es sich beim liberalen Islam in Deutschland um eine theologisch leere Blase handele, die sich mit der Absicht formiert habe, Politik- und insbesondere Schavan-kompatibel zu sein.

Dies ist ein guter Moment, um dem Leser mitzuteilen, dass auch ich zu diesen vermeintlichen "Vermittlungstheologen" zähle; und obwohl ich nur ein reguläres Vereinsmitglied bin ohne jede Befugnis, für die Gruppe zu sprechen, möchte ich Bahners gern versichern, dass seine Sorge um unsere Inhaltsleere unbegründet ist.

Liberaler Wissenskanon

Ja, gewiss, von einem explizit pluralistischen Verein wird man keine To-do-Listen für islamisch korrektes Händeschütteln und Naseschnauben gemäß jeder der vier anerkannten Rechtsschulen ausgehändigt bekommen! Stattdessen betonen die Grundsätze des Verbands die Eigenverantwortung jedes Gläubigen und den Vorrang des Sinns einer religiösen Praxis vor der bloßen Form.

Die jahrelangen feministischen und interreligiösen Initiativen des Gründungsmitglieds Rabeya Müller dürften ebenso wohlbekannt sein wie die historisch-kontextuelle Koranlesart der Religionspädagogin Kaddor. Der Islamwissenschaftler und zweite Vorsitzende des Vereins, Luay Radhan, hat kürzlich ausführlich die Bedeutung freier Glaubensausübung dargestellt, und ich selbst habe mich letztes Jahr an einer Skizze liberalen Islams als einer Gläubigkeit jenseits gestrenger Orthopraxie versucht.

Ist nach all diesen diskursiven Bemühungen also wirklich unverständlich, was liberaler Islam sein soll - und warum manche Menschen dieses Religionsverständnis in ihrem Heimatland institutionalisiert sehen wollen? Einmal umgekehrt gefragt: Wieso soll es im 21. Jahrhundert nicht auch in Deutschland, wie bereits in anderen Jahrhunderten und anderen Ländern, Muslime geben, die kontextuell, historisch oder philologisch an die heiligen Texte herangehen? Wieso sollen sich Teile des Islams sich nicht ähnlich entwickeln wie die liberalen und reformerischen Zweige des Judentums, und wieso sollen Muslime so unbeirrbar wie die Vertreter des Vatikans an Homophobie und dem Lippenbekenntnis zur vorehelichen Keuschheit festhalten? Müssen Muslime wirklich, um als solche anerkannt zu werden, stets den orthodoxen Muslim geben und dabei am besten noch großzügig mit arabischen Floskeln um sich werfen wie irgendein Murat bei Karl May?

Offensiv mit Vielfalt umgehen

Selbstverständlich hat Bahners recht, dass der deutsche Staat "eine freisinnige Koranauslegung nicht gegenüber einer bewahrenden bevorzugen" darf. Das erwartet aber auch keiner. Wir sind nicht "die besseren" Muslime. Wir sind einfach noch mal eine in manchen Hinsichten andere Spielart, die sich mit demselben Recht zusammenschließen darf wie die "bewahrenden" Muslime oder die "bewahrenden" und "freisinnigen" Katholiken und Protestanten eben auch. Genauso legitim ist auch das Interesse muslimischer Eltern mitzubestimmen, womit bekenntnisgebundener Unterricht über "den" Islam gefüllt werden soll.

Nun tendiert eine Minderheit, die sich bereits zahlreichen Anfeindungen ausgesetzt sieht, zum symbolischen Schulterschluss, um nicht noch mehr "Schwäche" zu zeigen. Doch ist es das gemeinsame Eintreten gegen Ausgrenzung wert, innere Differenzen zu unterdrücken, bis zur Unkenntlichkeit zu verklausulieren, alles nur "unter sich" zu diskutieren, damit ja kein Außenstehender etwas mitkriegt?

Zugegeben, gerade die Medien haben in den letzten Jahren einen Gutteil zum Anwachsen der Islamfeindlichkeit beigetragen (wenn sie nicht sogar der Hauptmotor waren). Dennoch glaube ich, dass, paradoxerweise, jetzt der richtige Zeitpunkt ist, ein geradezu irrationales Vertrauen in die bürgerliche Öffentlichkeit zu setzen (soweit sie nicht von Springer aufgekauft ist).

Sich einfach in sie hineinzubegeben, komme was wolle, authentisch und mit offenem Visier auch über innermuslimische Meinungsverschiedenheiten zu sprechen - nicht nur in Nischenmedien, sondern in der uns allen gemeinsamen deutschen Öffentlichkeit. Nur so kann sich schließlich bewahrheiten, dass der Islam ein Teil Deutschlands ist und generell: dass Vielfalt keine Schwäche ist.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Hilal Sezgin studierte Philosophie in Frankfurt am Main und arbeitete mehrere Jahre im Feuilleton der Frankfurter Rundschau. Seit 2007 lebt sie als freie Schriftstellerin und Journalistin in der Lüneburger Heide. Zuletzt von ihr in Buchform: „Nichtstun ist keine Lösung. Politische Verantwortung in Zeiten des Umbruchs.“ DuMont Buchverlag 2017.

21 Kommentare

 / 
  • H
    Haneef

    Leila, respekt!

  • E
    Elmas

    Man kann niemandem verbieten sich "liberal" zu nennen. Mein Eindruck bezüglich der handvoll LIB-Anhänger ist jedoch, dass mit dieser Bezeichnung eher eine Abgrenzung zum Mainstream-Islam zum Ausdruck gebracht wird, als eine in sich geschlossene Opposition mit einer klaren Ideologie. Das Motto lautet: "Wir sagen immer das Gegenteil von dem, was die konservativ-traditionell-orthodox-radikal-fundamentalistischen Gruppen sagen und achten dabei darauf, dass dies immer im Sinne der Mehrheitsgesellschaft formuliert wird".

    Den Ausdruck "liberale Theologie" halte ich hier allerdings völlig fehl am Platze, denn in dem LIB gibt es keinen einzigen Theologen. Oder wird auch die "Sicht" kirchenkritischer nicht-theologischer Christen als "librale Theologie" bezeichnet?

    Und ich gebe Herrn Yörük bezüglich Kaddor völlig Recht!

  • GV
    Gereon Vogel-Sedlmayr

    Als evangelischer Theologe gestatte ich mir darauf hinzuweisen, dass es, was die aus unserer Tradition stammende Begrifflichkeit angeht, Unterschiede gibt zwischen liberaler Theologie einerseits und Vermittlungstheologie andererseits. Beide wollten sich, im Gegensatz zur Orthodoxie, zur Moderne öffnen.

     

    Die liberale Theologie (historische Beispiele: Harnack, Troeltsch, in der Regel rechnet man auch Bultmann hier dazu) argumentierte, die durch die Moderne gegebene Situation verlange eine völlige theologische Neubesinnung. Die liberale Theologie hat also etwas Radikales. Eine Anknüpfung an die voraufklärerische Kirchlichkeit hielt sie für kaum möglich. Kennzeichnend für die liberale Theologie war, wenn ich mich recht erinnere, dass sie das Ende des Kaiserreichs mit der "Allianz von Thron und Altar" nicht bedauert hat.

     

    Mit den Vermittlungstheologen konnte man sicherlich gemütlicher Kaffee trinken als mit den liberalen Theologen. Nur - sie ist im Falle der evangelischen Theologie vertraten sie eine Auffassung, die hierzulande mit dem Kaiserreich untergegangen ist. Vielleicht kann man die Sache so vergleichen: Wie der aufgeklärte Absolutismus eine Fusion von Vergangenheit und Moderne versuchte (was ihm in anderen Ländern als Deutschland auch mehr oder weniger überzeugend gelang - viele europäische Länder haben noch Könige), so versuchte die Vermittlungstheologie eine moderate Anknüpfung an die traditionelle Kirchlichkeit bei gleichzeitiger Übernahme der Einsichten von Aufklärung und Moderne. In Deutschland kann man sagen, dass das Projekt der Vermittlungstheologie gescheitert ist.

     

    Will man jetzt diese Terminologie in die islamische Selbstverständigung der Gegenwart aufnehmen, dann stellt sich die Frage: Nehmen die "Liberalen" die moderne Situation wirklich ernst? Man sollte ihnen aber nicht von vornherein abspreche, ob sie es tun. Nur dass viele möglicherweise vor Radikalität zurückschrecken werden.

  • MY
    Mehmet Yörük

    Hallo Schwester Hilal,

    ich habe eine Bekanntschaft mit dem Papa Sezgin. Er ist eine Persönlichkeit, den bestimmte Kreise nicht mögen, aber unter den Muslimen ist sein Ansehen unstrittig. Unser aller Dank geht in seine Richtung. Wir junge Muslime hoffen einen ebenso respektvollen Umgang von der Tochter Sezgin. Kaddor vermarktet sich selbst, das ist unter dem Niveau der Tochter Sezgin. Wenn Sie mit einer Selbstvermakterin gemeinsam agieren, schaden Sie damit nur ihrem Namen, die ja schwer erarbeitet wurde.

  • H
    Harald

    Die taz einmal als religiöses Mitteilungsblatt zu erleben: wer hätte das gedacht?

     

    Ganz so einfach ist es aber dann doch nicht. Berichtet wird über eine als Religion auftretende, faschistische Ideologie mit absoluten Herrschaftsanspruch und Bedrohungspotential gegenüber Andersdenkenden.

     

    Eine Religion, die ihren rassistischen, in dem Fall: homophoben Herrschaftsanspruch ganz selbstverständlich über das GG stellt und die Öffentlichkeit erfolgreich an der Nase herumführt.

     

    Den Kommentar von Frau Sezgin hätte ich vor 30 Jahren in den Widerstand gegen irgendeine sinistere, faschistische Sekten-Diktatur verortet.

     

    Heute ist es bundesrepublikanische Wirklichkeit und dieser unfassbare Rückschritt wird uns Fortschritt verkauft.

  • T
    Tomate

    Applaus, Frau Sezgin, und weiter so!

     

    Lassen Sie sich von den untenstehenden Kommentaren nicht beirren. Denn die zeigen schon ein großes Verdienst Ihrerseits: Sie habe es geschafft, dass plötzlich Islamophobe (also Neo-Antisemiten), militant-antireligiöse Spätaufklärer und Klerikale bzw. Religiös-Konservative Seite an Seite zusammenstehen. Der Friedensnobelpreis wurde schon für geringere Versöhnungsleistungen verliehen.

     

    Wer sich in seinem Leben darum bemüht, Spiritualität und Vernunft zusammenzubringen, sitzt in dieser Welt immer zwischen den Stühlen und muss sich stets auf Pöbeleien gefasst machen. Aber wer wirklich an Gott glaubt (statt an die theologischen Konstrukte, die wir uns von ihm machen), der muss sich vor der Wahrheit, vor Angriffen und vor Streit nicht fürchten - sonst wäre es nicht Gott.

     

    Solidarische Grüße von der entsprechenden katholischen Richtung!

  • BA
    bitte anonym

    In einem der vielen Buecher der ' Gelehrten' steht das der Grund des Lebens ist seine andere ' Haelfte' wiederzufinden um 'Volkommen' zu sein. Es besagt auch das die Seele kein Geschlecht hat sondern eine Elektrische Qualitaet ist, wobei ein Teil der Seele das PLUS ist, der andere Teil das MINUS. Wenn sich also beide Haelften wieder finden, sie sich 'magnetisch' anziehen ( + und - = e ) werden sie EINS.

     

    Nun kann natuerlich jeder suchen wo er will; ob sich die andere Haelfte der Seele in einem Maennlichen Koerper aufhaelt oder in einem Weiblichen ist doch mal egal, sollten diese Schriften der Gelehrten tatsaechlich einer Kosmischen Wahrheit entsprechen.

     

    Solange ein ' Funken ' geschaffen wird, also ein PLUS und MINUS sich treffen, und sich beide Qualitaeten Magnetisch anziehen, kann doch kein aussenstehender welcher nicht in der Lage ist es zu fuehlen, behaupten das diese zwei Menschen nicht wiedergefundene Seelen sind.

     

    Mit Sex hat das wenig zu tun- es gibt auch Menschen die sich magnetisch angezogen fuehlen, zusammen bleiben, jedoch nie sexuel verkehren; sich jedoch ' Vollkommen' fuehlen wenn sie zusammen sind.

     

    Jeder Mensch, und jedes Religionoberhaupt kann nur theorisieren was der liebe Gott fuer uns geplant hat. Kein Lebewesen sollte so Pompoes und Arrogant sein Menschen zu befehlen wen sie zu lieben haben, und wen nicht, noch mit wem sie zu verkehren haben. Das sollte jeder Mensch fuer sich selbst verantworten.

     

    Wenn man aber keine Verantowrtung fuer seine entscheidungen nehmen will, geht man zu einem Religionsfuehrer welcher einem die Verantwortung abnimmt, und einem sagt was er tun soll - sollte es die falsche entscheidung sein, kann man es dem Religionsfuehrer in die Schuhe schieben, zb am Juengsten Tag, sollte der irgendwann kommen.

     

    " Du hast die andere Haelfte deiner Seele gefunden" koennte der liebe Gott dann sagen, " warum hast du dich gegen Liebe entschieden, und dich dein Lebtag gequaelt und mit jemand anders zusammen gelebt, anstatt gluecklich zu sein ?"

     

    " Weil mir der Herr Soundso gesagt hat, es ist gegen dein Gesetz ."

     

    " Und wer hat dir gesagt das der Herr Soundso meine Gesetze kennt ?"

     

    " Na, der Herr Soundso, hat das gesagtm"

     

    " Und du hast de Worten des Herrn Soundso mehr glauben geschenkt als deinen eigenen Gefuehlen ?"

     

    Kann irgendemand ernsthaft wissen was der Wille Gottes ist, und dies ' beschwoeren' und seine Hand ins Feuer legen, sie dann herausnehmen ohne das nur eine Blase sichtbar ist, da Gott diesen Menschen davor schuetzte um Menschen zu zeigen das dieser die Wahrheit sagt ?

    Menschen zu sagen ' dies und das' ist der Wille Gottes, istdas nicht Blasphemie ?

  • O
    Ohjemine

    Ich bin enttauscht von Hilal Sezgin, denn normalerweise tragt sie immer mit Sachverstand zum Diskurs uber den Islam bei.

     

    Also wirklich. Die historisch-kontextialisierende Lesart des Koran war schon immer real auch bei den Nicht-LIB Anhangern und den sogenannten Konservativen. Fur den interreligiosen Dialog setzen sich auch die hiesigen Islamverbande und Mehrheit der Muslime ein. Ich verstehe nicht warum dass jetzt alles auf einmal das Aushangeschild der Liberalos geworden ist. Der Kommentar zeitg nur das Sezgin den Kontakt zur Basis schon lange verloren hat, dann wurde ihr namlich auffallen das sich LIB und Konservative in vielen Dingen einig sind.

     

    Um die Homoehe oder uneheliche Beziehungen theologisch zu akzeptieren muss man schon einen gewaltigen Spagat wagen, der aussichtslos ist. Fakt ist, auch Konservative haben Homo freunde, dehumanisieren sie aber nicht gleich. Junge Muslime leben in keiner Blase, sie konnen theologisch und gedanklich gegen gewisse Lebensstile sein aber hacken deswegen Leuten den Kopf net ab oder dehumanisieren sie nicht. Es gibt genug Leute die gedanklich gegen eine Position sein konnen, dennoch mit Menschen human umgehen konnen und sie akzepieren und wert schatzen. Auch das tut die Basis. Aber davon hat Sezgin keinen Schimmer weil sie bestimmt nur sehr sehr wenig junge "konservative" Muslime kennt.

     

    Die Liberalos mogen schoen klingen fur die Nichtmuslime, wer aber die grosse community der Muslime kennt wird erkennen das sie nicht so ist wie sie dargestellt wird

     

    IN der Tat, Enttauschung pur.

  • DP
    Daniel Preissler

    @antiantiantianti

     

    lächerlicher Komentar - in der Bibel steht der Schmus doch auch! Es geht hier nicht um wörtliche Auslegung, das ist ja der Punkt.

     

    Genauso Fritz Schmude: "denn sie (lieberale Muslime) werden immer den Koran gegen sich haben". Ja, natürlich - wie unsere christlich Bundeskanzlerin die für sie (historisch) religiös relevanten Schriften auch "gegen sich" hat. Eine Frau als Vorstand eines christlichen Landes? Streng genommen undenkbar. Das ist gerade der Gag: Wir (bzw. die Christen hier oder viele davon) nehmen's nicht mehr streng. Man hat die im Grundgesetz verankerte Gleichberechtigung gegen die Bibel durchgesetzt und dennoch sind für viele Menschen GG und Bibel wichtig. Jetzt freuen wir uns doch, wenn es das bei Moslems auch gibt. Statt wie einige hier zu sagen, das sei ein Widerspruch und unmöglich. Es ist genau genommen ein Widerspruch. Aber wieso sollten Muslime den nicht aushalten können (so wie viele Christen)?

  • PS
    Peter Schulze

    @ Fritz Schmude

     

    Volle Zustimmung!! Die Dogmatik des Islam ist festgelegt im Koran, in der Sunna, in der Sira und in den islamischen Rechtsgutachten (Fatwas). Nach jahrzehnte langem Studium dieser Schriften habe ich dort nichts, aber auch absolut nichts entdeckt, was zu einem "liberalen Islam" führen könnte. Leider! Die Ziele, die diese liberale Gruppierung verfolgt, bedeuten "Apostasie" = Abfall vom Glauben. Dazu steht im Sahih al- Buchary im Hadith 3017: "Wer seine Religion ändert, den sollt ihr töten!"

  • B
    bastapapsta!

    "Genauso legitim ist auch das Interesse muslimischer Eltern mitzubestimmen, womit bekenntnisgebundener Unterricht über "den" Islam gefüllt werden soll"

     

    Die BIG ist eine islamische Fundamentalisten- Partei, die unsere deutsche Demokratie abschaffen will. Wir sollten in Deutschland KEINE islamische Partei zulassen von Leuten, die offen unsere Werte ablehnen. Wem das nicht passt, dass hier die verschiedensten Lebensformen akzeptiert werden, kann gerne wieder gehen oder sollte gegangen werden !

     

    http://www.queer.de/detail.php?article_id=14823

     

    Wenn ein Jugendlicher Coming Out Probleme hat und darunter seelisch leidet, hat es dann der Burka- Fraktion zu verdanken, dass er keine Unterstützung bekommt, weil die Leute, die ihn an den Pranger stellen wollen sich gegen Aufklärung richten....

  • A
    antiantiantianti

    @ Boumedienne

     

    Wahrscheinlich weil es explizit im koran und in den hadithen steht. Dies wird als "die die wie die Leute aus Lot handeln" bezeichnet und soll mit Steinigung bestraft werden. Seit der islamischen Revolution wurden alleine im Iran deswegen 4.000 Menschen an Baukränen erhängt. Was in Afghanistan mit kleinen Jungen gemacht wird kann man hier nicht erklären, ohne dass der Kommentar dann auch veröffentlicht wird. Der Grund warum ihre Freunde hier sind ist offensichtlich, denn in den 50 anderen muslimischen Staaten, auch der Türkei, ist das nicht viel anders.

     

    Dieser Artikel ist wie das Intelligent Design amerikanischer Fundamentalchristen.

  • S
    steffen

    @von Boumedienne:

    "Ich persönlich kenne viele muslimische Homos...und ich nehme einfach mal an, sie würden auch gerne heiraten..."

     

    Und warum tun sie es dann nicht ? Ist doch ganz einfach in DEUTSCHLAND ! Da die meisten aber um ihr Leben fürchten müssen, wenn sie es denn täten, passiert gerade das nicht.

    Aber warscheinlich darf man daß schon wieder nicht schreiben...

  • K
    kantgrad

    @ von Querulant

     

    vielen Dank für Ihre Genesungswünsche.

    Um Missverständnisse zu vermeiden nur noch ein Zusatz, gemeint war natürlich dass ich die Debatte besser finde als wenn es bei den Menschen brodelt und gegenseitige Abneigungen und Vorurteile hinter vorgehaltener Hand geäussert werden.

     

    Lieber mal drüber reden, dann wird das schon.

    In diesem Sinne vielen Dank an Hilal Sezgin für einen weiteren Beitrag zur Debatte.

     

    Weitere Genesungswünsche werden angenommen.

  • G
    Gundogdu

    Patrick Bahners hat recht. Der liberale Islam bezeichne "keine sachliche Position, sondern eine Funktionsstelle". Wenn sich liberale Muslime zu Wort melden, dann bringen sie als Beispiel die gleischgeschlechtlichen Ehe. Denn in dieser Gesellschaft punktet man sehr schnell, wenn man auf Homoehe setzt. Keiner fragt sich welche theologischen Überlegungen dahinterstecken und wie die liberalen Muslime dies begründen. Die Theologie dieser liberalen Muslime ist meistens eine Luftblase, die platzt wenn man zu tief bort. Ein Mensch kann sich selbst für die Homoehe aussprechen. Dies aber in Namen der Religion zu tun, braucht thelogischen Sachverstand. Dies vermisse ich bei denen liberalen Muslimen, die sich immer wieder in der Öffentlichkeit zu Wort melden. Sie definieren sich auch meist über die konservativen Muslime, was diese sind und was sie selbst nicht sind. Das tut jemand der noch kein eigenes Selbstbewusstsein hat. Demnächst werden wir bei liberalen Muslimen Sitzbänke in Moscheen haben. Mich wird es nicht wundern.

  • FS
    Fritz Schmude

    "Es gibt [ich ergänze: sicherlich jede Menge!] liberale Muslime, aber es gibt keinen liberalen Islam." Dieses Zitat ist glaube ich von Ibn Warraq. Wer den Koran gelesen hat, weiß auch, warum das so ist.

     

    Veranstaltungen wie der LIB e.V. und viele andere Versuche in ähnlicher Richtung ändern daran leider nichts, denn sie werden immer den Koran gegen sich haben.

     

    Im günstigsten Fall entsteht dann eine neue Islam-Sekte, die dann vom korantreuen Mainstream-Islam konsequenterweise mit Dschihad (von unseren Medien dummheitshalber "Terror" genannt) überzogen wird. So ging es den Bahai im Iran, so geht es seit Jahrhunderten den Aleviten in der Türkei, so ging es in den 1990ern den letzten Liberalen an der Al-Azhar, so ging es vor kurzem mitten in Deutschland Sven Kalisch, usw. usf., die Liste ist endlos. Warum sie immer weiter verlängern? Erfordert logisches Denken nicht einen ganz anderen Schritt?

     

    Im ungünstigen Fall soll eine "moderate" Organisation den naiven Westlern einfach nochmals das Lied vom friedlichen Islam vorsingen.

     

    Warum nicht einfach sagen:

    Es gibt nichts Anbetungswürdiges.

    Es gibt keine Propheten.

     

    MfG fs

  • L
    leila

    Oh, mein Gott: Platter geht es jetzt nimmer.

     

    "Zugegeben, gerade die Medien haben in den letzten Jahren einen Gutteil zum Anwachsen der Islamfeindlichkeit beigetragen (wenn sie nicht sogar der Hauptmotor waren). Dennoch glaube ich, dass, paradoxerweise, jetzt der richtige Zeitpunkt ist, ein geradezu irrationales Vertrauen in die bürgerliche Öffentlichkeit zu setzen (soweit sie nicht von Springer aufgekauft ist). "

     

    Wieso muss der gute Ansatz durch solches Dummgeschwätz vernichtet werden? Vielleicht sollte Frau Sezgin nicht Ursache und Wirkung verwechseln, zumal es "die Medien" ebensowenig gibt wie "den Islam". Auch die taz und die Zeit gehören zu den Medien und in Anbetracht der Größe des Liberal-islamischen Bundes und um sie nicht ganz in Vergessenheit geraten zu lassen, des Zentralrats der Ex-Muslime, wird diesen Vereinen recht viel Platz eingeräumt.

     

    Der Einfluss der Springerpresse wird weit überschätzt und ich glaube nicht, das frau Sezgin die beteilung von Springer an der Dogan-Gruppe als Kauf von Meinungen ansieht.

     

    Aus diesen Zeilen spricht die Mischung aus Arroganz und Beleidigtsein, die unter anderem das schlechte Bild, dass Vertreter des Islam abgeben prägen.

     

    Schon die Abwertung einer Debatte, ganz gleich welcher Thematik als chronische Krankheit, lässt auf ein mangelndes Demokratieverständnis schließen. Debatten gehören nun mal dazu. Frau Sezgin würde sich auch den Kopf greifen, wenn jetzt Herr Rösler die Schuld an einer wachsenden FDP-Feindlichkeit den Medien geben würde.

  • B
    Boumedienne

    Was soll der Scheiß ? Warum sollten Muslime gegen eine Homo-Ehe sein ? Ich persönlich kenne viele muslimische Homos...und ich nehme einfach mal an, sie würden auch gerne heiraten...

  • Q
    Querulant

    @kantgrad

     

    vorallem gute Besserung für ihren bedenklichen Geisteszustand!

  • R
    rheinelbe

    Viele Möglichkeiten

     

    Jetzt muß Sarrazin aber schnell ein neues Buch herausbringen, denn es beginnt bald das lukrative Weihnachtsgeschäft ...

    Dazu muß er wieder was Spektakuläres tun, um in die Öffentlichkeit zu kommen: Vielleicht tritt er ja zum Islam über. Das sind seiner Analyse nach sowieso die stärkeren Bataillone. Oder er schlendert mit der Schinkenschnitte auf der Hand durch Teheran - unter Polizeischutz, live übertragen von RTL proll. Oder er hüllt sich in eine Burkha und bestellt sich Sauerkraut mit Döner und ein kleines Bier. Typisch deutsch!

     

    Da gibt es sicher viele Möglichkeiten.

  • K
    kantgrad

    "Wieder einmal hat Patrick Bahners Abwechslung in den Verlauf von Deutschlands chronischer Krankheit namens Islamdebatte gebracht"

     

    Es freut mich dass Sie erkannt haben dass diese "Krankheit" chronisch ist. Chronische Krankheiten können weder weggeredet werden noch werden Sie besser wenn man Sie verschweigt.

    Auch wenn ein Scharlatan die Debatte angestoßen hat sind die "medizinischen" Érfolge seitdem beachtlich.

     

    Gute Besserung an alle beteiligten von einem ebenfalls chronisch kranken.