Das neue EM-Orakel Yvonne: Die Fleischtheken-Verweigerin

Das neue EM-Orakel heißt Yvonne und ist eine Kuh. Sie tritt die Nachfolge des mittlerweile verstorbenen Kraken Paul an. Ihre Qualifikation: Sie ist kein Reh.

Yvonne, das EM-Orakel. Frisst lieber Grünes. Bild: dpa

Sie weiß, wie sie ihre GegnerInnen erfolgreich abhängt, und das sogar über einen deutlich längeren Zeitraum als 90 Minuten. Im Mai 2011 büxte Kuh Yvonne auf dem Weg zum Schlachthof in einen Wald im Kreis Mühldorf aus und hielt ihre VerfolgerInnen fast 100 Tage lang in Bewegung.

Bereits damals berichteten international Medien über die „Kuh, die ein Reh sein will“. Ob in den USA, in Japan oder Indien – Yvonne, die sich mit eisernem Lebenswillen gegen ihre Mörder auflehnte, war Thema.

So wird es auch in Zukunft bleiben: Nachdem Yvonne unter Beweis gestellt hat, wie man seine GegnerInnen erfolgreich abhängt, wurde sie jetzt von dem Radiosender Bayern 3 als EM-Orakel unter Vertrag genommen. Damit tritt sie die Nachfolge des mittlerweile verstorbenen Kraken Paul an, der bei der EM 2008 in Österreich und in der Schweiz und bei der WM 2010 in Südafrika den Ausgang der Spiele prophezeite. Kein leichtes Erbe, denn der achtarmige Paul hatte ein äußerst gutes Gespür bewiesen: 2010 irrte er sich tatsächlich kein einziges Mal.

Weil Wiederkäuerin Yvonne eigentlich weniger auf Sport als vielmehr auf gutes Essen steht, wird sie sich für ihren Orakelspruch auch ganz auf ihre Mägen verlassen. Vor den Spielen werden ihr zwei Eimer mit Kraftfutter serviert, die jeweils mit der Nationalflagge der gegeneinander antretenden Länder gekennzeichnet sind. Der Fressnapf, über den sich Yvonne zuerst hermacht, bestimmt den Sieger des Matchs.

Dabei ist Yvonne nur eines unter vielen Orakeltieren. In der Schweiz etwa sind es gleich mehrere Hasen, in der Ukraine zwei Schweine und in Landshut soll ein Alpaka vor Beginn der Spiele die Sieger verraten. Auch Elefantin Nelly aus Hodenhagen, die bereits zur Frauen-WM 2011 mit Treffsicherheit glänzte, wird in diesem Jahr wieder fleißig mitorakeln.

Selbst wenn ihre knurrenden Mägen Yvonne das ein oder andere Mal irreleiten sollten, wird diese auflehnerische Kuh so schnell nicht in Vergessenheit geraten. 2014 bestimmt sie weitere 90 Minuten – dieses Mal auf der Kinoleinwand in dem geplanten Animationsfilm „Cow on the run – Kuh auf der Flucht“.

Am Ende ihrer Flucht gesellte sich Yvonne übrigens zu ein paar Kälbern auf eine saftige Weide, was ihr zum Verhängnis wurde. Fraglich also, ob sie beim Anblick von zwei gefüllten Futtereimern einen kühlen Kopf behalten wird.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.