21 Festnahmen in Frankreich: Großrazzia bei Pferdefleischhändlern

Pferde aus Pharmaunternehmen und Reitställen dürfen nicht zu Fleisch verarbeitet werden. Französische Ermittler gehen Hinweisen nach, dass genau das passiert sei.

Was steckt da wirklich drin? Pferdemetzger in Paris. Bild: dpa

PARIS dpa | Zahlreiche Pferde aus der Pharma-Forschung und Reitställen könnten in Frankreich illegal für die Lebensmittelproduktion geschlachtet worden sein. Ermittler starteten am Montag eine Großrazzia in elf Départements im Süden des Landes. Rund 100 Einsatzkräfte der Polizei durchsuchten Unternehmen und nahmen 21 Verdächtige fest. Unter ihnen sei auch der mutmaßliche Drahtzieher des Betrugs, teilten die Ermittler mit.

Auf ein konkretes Gesundheitsrisiko für Verbraucher gab es zunächst keine Hinweise. Es gehe diesmal nicht um als Rind deklariertes Pferdefleisch, betonte Verbraucherminister Benoît Hamon in Bezug auf den europaweiten Pferdefleischskandal Anfang des Jahres.

Der französische Pharmakonzern Sanofi bestätigte, mit den Ermittlern zu kooperieren. Nach eigenen Angaben hat sein Tochterunternehmen Sanofi Pasteur in den vergangenen drei Jahren rund 200 Tiere weiterverkauft, die zuvor zur Herstellung von Antikörpern gegen Tollwut und Tetanus sowie von Gegengiften genutzt worden waren.

Die Pferde seien nicht für Tierversuche verwendet worden, betonte Sanofi. Dennoch dürften sie aus Vorsichtsmaßnahmen nicht in den Lebensmittelkreislauf gelangen und würden dementsprechend gekennzeichnet.

Tiere aus Reitställen dürfen zum Beispiel dann nicht zur Lebensmittelproduktion geschlachtet werden, wenn sie zuvor bestimmte Medikamente bekommen haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass die beteiligten Händler für den Betrug im großen Stil Dokumente fälschten. Die Justizbehörden hatten ihre Arbeit nach einem anonymen Hinweis aufgenommen.

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