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Debatte Internationale Syrien-PolitikDie Rehabilitation von Assad

Kommentar von Bente Scheller

Der Westen will in Syrien vor allem eines, Stabilität. Weil Assad alles aussitzt, bietet er scheinbar genau das. Und schon ist der Massenmord vergessen.

Sitzt stabil im Sessel: Bashar al-Assad. Bild: dpa

D as syrische Regime wird wieder salonfähig. Schon in den vergangenen Wochen streckten europäische Botschaften ihre Fühler in Richtung Damaskus aus. Nun bekundete auch der hochrangige US-Diplomat Ryan Crocker, ehemals Botschafter in Syrien, man müsse mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad ins Gespräch kommen.

Wieder einmal zeigt sich: Es lohnt sich für das syrische Regime, einfach abzuwarten und gleichzeitig unbeirrt exzessive Gewalt einzusetzen. Nach zweieinhalb Jahren, in denen die internationale Gemeinschaft dem immer hemmungsloseren Töten wortgewaltig, doch weitgehend tatenlos zugesehen hat, lenkt sie nun lieber ein. Niemand redet noch davon, den Druck auf Assad zu erhöhen.

Vor wenigen Monaten sah das für eine kurze Zeit anders aus. Im August 2013 gerieten die USA unter Druck, militärisch eingreifen zu müssen. Ermutigt dadurch, dass die internationale Gemeinschaft nach mehreren vorherigen Einsätzen von Chemiewaffen stets abwiegelte, das lasse sich ja nicht beweisen, schien das Regime mit seinem Giftgasbombardement im Umland von Damaskus den Bogen überspannt zu haben: Der Tod von über 1.000 Zivilisten durch Sarin führte zu internationalem Unmut.

Heinrich-Böll-Stiftung
Bente Scheller

übernahm 2012 das Büro der Heinrich-Böll-Stiftung in Beirut. Soeben ist ihr Buch „The Wisdom of Syrias Waiting Game“ erschienen. Sie arbeitete von 2002 bis 2004 an der Deutschen Botschaft in Damaskus und promovierte an der Freien Universität Berlin über syrische Außenpolitik. Von 2008 bis 2012 leitete sie das Büro der Heinrich-Böll-Stiftung in Afghanistan.

Übrigens selbst unter den Verbündeten Assads. Aus Iran, das dem Regime sonst unbeirrt den Rücken stärkt, twitterte Präsident Hassan Rohani verschnupft, der Einsatz von Chemiewaffen sei unbedingt zu verhindern. Auch wenn es vielleicht nur darum ging, die Nuklearverandlungen nicht zu gefährden, waren das ungewohnte Töne aus Teheran.

Abwarten und einlenken bevor es zu spät ist

Doch aller scharfen Verurteilungen aus dem Westen zum Trotz – Assad ließ es gemächlich angehen. Zunächst tat die syrische Regierung, als sei überhaupt nichts passiert. Erst als Moskau über seine Kanäle eilige Schuldzuweisungen an die Rebellen verbreiten ließ, griff Assads Medienteam das Thema auf. Nach weiteren vier Tagen fortgesetzten konventionellen Bombardements der vom Gas getroffenen Vororte erklärte die Regierung sich bereit, den ohnehin in Damaskus befindlichen UN-Inspektoren Zugang zu gewähren.

taz am Wochenende

Was kommt 2014? Die taz.am wochenende wagt den Blick in die Zukunft: In der taz.am wochenende vom 28./29. Dezember 2013 . Fabian Hinrichs wird „Tatort“-Kommissar, Vitali Klitschko nutzt seine Boxkenntnisse in der Politik, der Manhattan wird das Getränk des Jahres und das Darknet eine Chance für den digitalen Ungehorsam. Außerdem: Prominente erzählen, was sich ändern muss. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Als dann tatsächlich eine internationale Intervention drohte, lenkte Assad schließlich ein und sicherte zu, die Chemiewaffen abzugeben. Statt das Regime aufgrund seiner unwägbaren Aktionen mit Massenvernichtungswaffen zur Rechenschaft zu ziehen, scheute sich die internationale Gemeinschaft, die Urheber des Angriffs auch nur zu benennen geschweige denn, die Drohung einer Intervention wahrzumachen. Die Übereinkunft über die Chemiewaffen, verhandelt zwischen Russland und den USA, ohne Syrerinnen und Syrer zu Rate zu ziehen, wurde weltweit als Erfolg verkauft, auch wenn die Umsetzung in den Sternen steht.

Zu erwartende Verluste und das Ausbleiben überzeugender Erfolge bei den Interventionen im Irak und in Afghanistan haben eine allgemeine Aversion gegen militärisches Engagement in Konflikten in der Region verursacht. Auch die Katerstimmung über die arabischen Revolutionen trägt zu der massiven Abwehrhaltung bei. Die syrische Opposition verfügt aufgrund der jahrzehntelangen Unterdrückung und Verfolgung über keine Integrationsfigur. Und sie hat es während des nun fast drei Jahre andauernden Aufstands nicht geschafft, sich auch nur in prinzipiellen Fragen über die künftige Staatsform zu einigen.

Für diejenigen, die im Lande unter immer schwierigeren Bedingungen arbeiten, hat die Gründung der Koalition keine spürbare Verbesserung gebracht: Die Hoffnung, dass ihre internationale Anerkennung als „legitime Vertretung“ des syrischen Volkes verstärkte politische und humanitäre Unterstützung in befreiten Gebieten ermöglichen würde, wurde enttäuscht.

Bis heute kooperiert die UN allein mit der syrischen Regierung – auch wenn dies bedeutet, dass Hilfsgüter weite Teile der Bevölkerung nicht erreichen. Selbst bei einem für die gesamte Region bedrohlichen Phänomen, der Ausbreitung von Polio, machte man keine Ausnahme. Impfstoff liefert die WHO nur an Damaskus und erreicht also gerade diejenigen nicht, die sowohl besonders gefährdet sind als auch in die Nachbarstaaten oder nach Europa drängen.

Das Setzen auf Stabilität

Die Unsicherheit darüber, ob die dem Westen genehmen Akteure stark genug sein werden, an Assads Stelle zu treten, führt vielfach zu einer stark vereinfachten Darstellung – ebenjener, die das Regime von Anfang an heraufbeschworen hat: Ohne Assad, so die Lesart, verfällt das Land ins Chaos und wird zu einer Brutstätte für Salafisten.

Was dabei ignoriert wird, ist, dass dies nicht trotz, sondern gerade wegen Assads Vorgehen in den vergangenen Jahren geschieht; nicht trotz internationaler Bemühungen, sondern weil der Westen die Brutalität in der Auseinandersetzung in Syrien lange nicht in ihrer Tragweite wahrnehmen wollte und versäumt hat, zivile Akteure rechtzeitig zu unterstützen.

Assad selbst hat in keinem Punkt Zugeständnisse gemacht. Ob Streu- oder Brandbomben auf Wohnviertel oder das systematische Aushungern ganzer Landstriche, in alldem fährt das Regime auch in Vorbereitung auf Genf II fort.

Das macht es etwas schwierig, den Diktator so vollständig zu rehabilitieren, wie viele es gern täten. Wenn man ihn auch nur ein bisschen besser aussehen lassen möchte, ist es nötig, die Verbrechen der Islamisten – vor allem die noch zu erwartenden – umso grauenhafter erscheinen zu lassen. Doch in den Jahrzehnten ihrer Existenz hat al-Qaida eine nicht annähernd so hohe Zahl von Opfern zu verantworten wie Baschar al-Assad in knapp drei Jahren.

Er lässt eben „nur“ im „eigenen“ Land morden. Assad hat die Furcht vor Islamisten international und zu Hause weidlich genutzt. Schon früh berichteten die Local Coordination Committees – die in den Orten, aus denen das Regime sich zurückgezogen hatte, die Stadtverwaltung übernommen haben –, dass insbesondere die radikalsten Islamisten keine Angriffe des Regimes zu fürchten haben. Das Regime ließ sie gewähren in der Hoffnung, dass sie die Bevölkerung wieder in die Arme des Regimes treiben.

Dieses Kalkül ist bislang nicht aufgegangen. Das syrische Regime verdankte einen Großteil seiner Akzeptanz stets dem Umstand, dass es als Garant für Stabilität und Sicherheit gesehen wurde und dass die breite Masse nicht gut lebte, aber doch immerhin über die Runden kam. All dies hat es mit seinem brutalen Vorgehen gegen die Revolution zunichtegemacht.

Fast die Hälfte aller Syrerinnen und Syrer sind heute im Land oder außerhalb auf der Flucht. Zweifelsohne haben in den vergangenen Monaten viele den Norden des Landes aus Angst vor Salafisten verlassen. Doch deren Zahl ist klein im Vergleich zu all denjenigen, die aus Daraa, Homs, den Vororten von Damaskus oder den nördlichen Provinzen wegen der permanenten und flächendeckenden Luftangriffe des Regimes geflohen sind.

Der westliche Trugschluss

Doch was verspricht sich die internationale Gemeinschaft davon, Assad wieder salonfähig zu machen. Stabilität in der Region? An allen Grenzen hat es Zwischenfälle gegeben – bis hin zum Abschuss eines türkischen Kampfjets über dem Mittelmeer durch das syrische Regime. Während die Armee verbissen versucht, jede Provinzhauptstadt zu halten, hat sie schon früh die nördliche Grenze aufgegeben und so das Tor für ausländische Kämpfer geöffnet.

Trotz massiver Unterstützung durch seine Verbündeten ist es Assad nicht gelungen, sich gegen eine weitgehend auf sich selbst gestellte Opposition durchzusetzen. Wie also soll er wieder zum Garanten regionaler Stabilität werden? Und was hätte man davon?

Kaum ein Herrscher hat sich unempfindlicher gegenüber externem Druck, aber auch gegenüber Angeboten gezeigt. Kein anderes Land hat nach dem Krieg 2003 so viele Dschihadisten zum Kampf gegen die internationalen Truppen in den Irak geschickt wie Syrien. Nun sind es ausgerechnet „Terrorismusbekämpfung und andere gemeinsame Interessen“, über die US-Diplomat Ryan Crocker mit der syrischen Führung reden will.

Selbst wenn es Assad mithilfe seiner Alliierten und der Willfährigkeit westlicher Staaten gelingen sollte, sich durchzusetzen – worüber würde er herrschen? Schon früh hat das Regime begonnen, die eigene Infrastruktur in Schutt und Asche zu legen. Ob Krankenhäuser – von denen über 50 Prozent als zerstört gelten –, Schulen, Gerichte oder Verwaltung, nichts blieb verschont. Das Wüten der Sicherheitskräfte und der Schabiha-Schergen hat tiefe Gräben in die syrische Gesellschaft gerissen. Das ist ein hoher Preis für einen Sieg, der keiner ist.

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50 Kommentare

 / 
  • HS
    Hari Seldon

    @nairolf:

     

    Sogar laut Rebellen sind die getöteten Soldaten und Sicherheitskräften in Mehrzahl. Nun, wenn es um Genozid geht (die Soldaten und die Sicherheitskräften gehören auch zum Volk), dann sind die Massenmörder eher die Rebellen. Vergessen wir es auch nicht, dass vor dem Auftreten der Rebellen war Syrien ein friedliches Land. So die Ursache für die Tragödie ist ganz klar identifizierbar. Übrigens, passt es Ihnen oder nicht, wurde Assad mit grosser Mehrheit GEWÄHLT. Die Kreuzritter und Finanzierer der "Demokratisierung" wie der König in SA oder der Emir in Katar wurden NIE gewählt.

     

    Übrigens, in Russland gab es Wahlen, und Putin wurde mit sehr grosser Mehrheit gewählt. Bitte, was meinen Sie, wer hat mehr politische Legitimierung: Ein MP mit 24,2% Unterstützung (wie ein MP heute in BaWü) oder ein Präsident mit mehr als 2/3 Mehrheit hinter sich (Putin)? Hoffentlich werden Sie jetzt nicht die Zerbombung von BaWü in der UN-Sicherheitsrat anfordern.

     

    Eine militärische Intervention ist NIE DEMOKRATISCH, und es gibt keine "guten" und "bösen" Terroristen, nur böse Terroristen. FSA gehört genauso in diese Kategorie. Bitte, lesen Sie den Beitrag in TAZ über den asylsuchenden Student: Wie er erzählt hat, haben die "Befreier" die Bewohner in Aleppo aus den ausgewählten Häuser einfach rausgeschmissen (oder einfach getötet). Natürlich alles in Rahmen der "Menschenrechten", "Demokratie", usw. Und natürlich ist auch Assad für solche bewaffnete Raub verantwortlich (eigentlich ja, weil er früher nicht härter gegen die Terroristen und Räuber (pardon, "Freiheitskämpfer")aufgetreten war).

  • Sicherlich ist das Szenario einer Einmischung von außen grundsätzlich abzulehnen. Aber wenn ein Regime sein eigenes Volk niedermacht und es ab einen gewissen Punkt nicht mehr erträglich ist, zuzuschauen, muss über eine Friedensmission zum Schutz der Bevölkerung nachgedacht werden. Dass die USA und Spießgesellen an einer Friedensmission nicht interessiert sind ist klar. Die Einsätze die wir die letzten 60 Jahre und nachwievor aktuelle im Irak und Afghanistan gesehen haben sind absolut gefailed. Hätten die Amis im Irak ernsthafte Friedens- und Demokratisierungspolitik gemacht, wäre das Land in einem weitaus besseren Zustand. Und zwar besser als unter Saddam oder unter den aktuellen vorbürgerkriegsähnlichen Zuständen.

     

    Wo wollen wir denn als Gesellschaft hin, wenn wir mitanschauen wollen, wie Regierungen einen Genozid am eigenen Volk durchführen?

    Diesen Weg zu gehen und aus dem sicheren Europa zuzuschauen ist moralisch nicht vertretbar und absolut nicht humanistisch. Viele der Gräueltaten durch Assads Armee, Geheimdienste, Shabeeha sind dokumentiert und belegt und es brauch keiner erzählen, das wäre alles Propaganda. Assad und seine Clique gehören vor den internationalen Gerichtshof, aber dieses Höfchen hat auch null Spielraum und Power...

  • Der Westen hat sich nicht "mit reinziehen lasse"n, weil er gar nicht an einer friedenschaffenden Intervention interessiert ist. Es wird abgewartet wer als Sieger hervorgeht und dann wird angebandelt. Dass das noch Jahre dauern könnte bzw. schon Jahre dauert in denen viele Menschen unnötig sterben, ist erstmal zweitrangig aus Sicht der internationalen Politik. Und noch was zu Russland. Passend zum russischen und chinesischen Verständnis von internationaler Politik, wird am besten nicht eingemischt, vor allem nicht wenn es sich um ähnlich undemokratische Systeme handelt. Da wird dann alles im UN Sicherheitsrat blockiert. Der Konflikt hätte schon längst gelöst werden können, wo wir wieder beim Grund für das ganze Dilemma landen: bei Assad und seiner unrechtmäßigen Existenz als Präsident. Bitte nicht vergessen, dass das der Kern der Herangehensweise an das Syrienthema sein sollte. Das wird nämlich oft zu schnell vergessen und wegdiskutiert mit Themen die sicherlich auch ihre Berechtigung haben.

    • T
      treibsand
      @nairolf:

      Was erzählen Sie denn da? Der Westen hatte seine Maschinerie bereits in Gang gesetzt, der Termin für den Angriff stand, als sich Kerry verquatschte und die Russen zugriffen. Kriegsgrund: Giftgasangriff durch Assad. Alles schon vergessen?

  • HS
    Hari Seldon

    @nairolf:

     

    Bitte, Sie schreiben: "Bitter ich für mich nachwievor, dass die UN beim Thema Syrien komplett versagt hat".

     

    Sie haben Recht. Falls die UN die UN-Charta ernst genommen hätte, musste die UN schon seit langem die rechtsmäßige Regierung in Syrien gegen der Aggression von aussen unterstützen. Laut UN-Charta bestimmen die Einwohner eines Landes die Regierung und nicht externe Staaten wie "Friends of Syrien", usw.. Finanzierung von Söldner, Waffenlieferungen, Regierungswechsel, Terroristen, usw. ist definitiv Aggression gegen ein souveränes Land.

     

    Das grösste Problem für die Rebellen ist genau die fehlende breite gesellschaftliche Unterstützung. Falls es nur um FSA gehen würde, hätten die Regierungstruppen FSA schon seit langem (mit Unterstützung der Bevölkerung) erledigt. Typisch war, dass der gute Herr Idriss nach der Übernahme der FSA Waffendepots nicht die Schutz der Bevölkerung in Syrien suchte, sondern flüchtete zu seinen Auftraggeber nach Doha, und wollte das vereinbarte Paycheck holen. Damit ist Ihre Glaubwürdigkeit am Ende. Übrigens, SAA ist ein Volksarmee und kämpft nicht für 100-150 USD Tagessatz wie die Rebellen, sondern für die Heimat, für das eigene Land. Und dieser Punkt ist entscheidend.

  • Dass Assad die Grenzen hat offen stehen lassen, um überhaupt Extremisten ins Land zu holen klingt unglaubwürdig, ist aber wenn man den tieferen Sinn dahinter versteht absolut smart und perfide. Wie ich schon weiter unten erklärte habe, hat er dadruch erst ein polarisierendes Feindbild geschaffen, welches er nutzen kann, um als strahlendes Allheilmittel gegen islamistische Extremisten zu gelten. Vorher gab es dieses extremen Gruppierungen in Syrien nicht. Dass jetzt diese extremen Gruppierungen zur Konkurrenz für die gemäßige FSA werden, kommt Assad nur zu gute.

    Man kan davon ausgehen, dass es sogar so weit geht, dass Assad Deals mit islamistischen Rebellen eingeht. Wie sonst ist es zu erklären, dass das ÖL aus den Quellen im Osten des Landes weiter nach Damaskus fließt? Assad zahlt einige Millionen an die extremistischen Gruppen, welche die Ölfelder halten. Da gibt es zahlreiche arabische Qeullen. Vor allem die FSA stellt Assads größten Feind dar. Aber die wird ja zurzeit von der SAA und den Jihadisten von Alnusra und ISIS zerrieben. Interesanterweise werden von diesen Extremisten besetzte Gebiete weniger bombardiert und angegriffen, als die von der FSA und gemäßigteren.

    Neben der Schwarz-Weißdarstellung in den Medien, laufen einige Deals und Beziehungen zwischen vermeintlichen Gegnern im Hintergrund ab.

    • T
      treibsand
      @nairolf:

      Das ist die Grundproblematik und der "Trick" Ihrer Argumentation, die sich mit den Intentionen der sog. gemäßigten bewaffneten syrischen Opposition decken:

       

      Eine Opposition gegen Assad ist nämlich gerade nicht Gegenstand der Kritik (sofern die Kriegstreiberei des Westens und der westlichen Medien überhaupt kritisiert werden) und gilt überwiegend als durchaus legitim.

       

      Sondern erst an DEM Punkt, wo Sie bereit sind, um den "gemäßigten" Rebellen zum militärischen Sieg zu verhelfen, notfalls auch einen Weltkrieg in Kauf zu nehmen, verliert dieser "demokratische" Widerstand seine moralische Legitimation.

       

      Nun hat sich der Westen nicht in das Syrienfiasko hineinziehen lassen und zwar nicht aus Vernunftgründen oder eines mangelnden Kriegswillens westlicher Regierungen wegen, sondern wegen diplomatischer Unfähigkeit der amerikanischen Administration - zum Glück.

       

      Werden FSA-Leute nach einer Niederlage ihrerseits zur Stabilisierung des Landes MIT Assad und zur langfristigen Demokratisierung inklusive späterer Ablösung Assads auf demokratischem Wege beitragen oder weiter destabilisieren MIT den Islamisten?

  • Mr. Seldon,

     

    also mir wird nicht ganz klar was Sie mir jetzt eigentlich sagen wollen? Ich habe das Gefühl Ihr Kommentar geht in Richtung der globalen Bedeutung des Konflikts. Darum ging es mir es mir aber gar nicht. Das wäre ja ein neues Thema, welches diskutiert werden müsste.

     

    Nochmal: Ich habe hier darauf plädiert, doch bitte nicht zu vergessen, was für ein Unrechtsstaat unter Assad aufgebaut wurde. Die Internetlinks, welche ich hier gepostet habe, sind nur ein Bruchteil von Quellen, die man sich zu rate ziehen sollte

    (egal wie alt diese sind), um die Ursachen für diesen Konflikt zu verstehen. Und die liegen ganz klar im Verhalten Assads!! Ein Volk hat das Recht sich der Knechschaft eines Regmies zu entledigen! Nichts anderes ist in Syrien passiert. Und dieses Regime darf nie wieder, die Oberhand über Syrien erlangen, das steht fest!

    Es ist soooooo einfach aus tausenden Kilometern Entfernung den Syrer gute Ratschläge zu geben und dann noch eins draufzusetzen und das seit 40 Jahren herrschende Regime als einzige Alternative zur vertrakten aktuellen Situation zu propagieren.

     

    Wichtig sollte strukturiertes Argumentieren sein, es bringt hier nichts, Ursachen und Folgen übereinander zu werfen und dann noch mit dem globalen Säbelrasseln zwischen USA, Russland und China anzukommen und zu versuchen Assads Regime zu relativieren und die Diskussion in eine andere Richtung zu lenken.

     

    Ich denke es ist wichtig zu unterscheiden in: 1. Ursache für den Konflikt, 2. den Verlauf und 3. mögliche Lösungen.

     

    Zu 1. der Ursache, brauch nicht mehr gesagt werden, Assad ist der Schuldige! Punkt!

    • @nairolf:

      Bleiben wir bei den Fakten

      Zitat: "Nichts anderes ist in Syrien passiert. Und dieses Regime darf nie wieder, die Oberhand über Syrien erlangen, das steht fest!"

      Offenbar steht die Mehrheit der SyrerInnen hinter diesem "Regime". Insoweit sollten Sie den SyrerInnen von tausenden Kilometer nicht vorschreiben, hinter wem sie zu stehen haben.

       

      Zitat: "Es ist soooooo einfach aus tausenden Kilometern Entfernung den Syrer gute Ratschläge zu geben und dann noch eins draufzusetzen und das seit 40 Jahren herrschende Regime als einzige Alternative zur vertrakten aktuellen Situation zu propagieren."

      Das dürfte in erster Linie für Sie gelten. Jedenfalls kenne ich mich mit Syrien bestens aus und kann ich aus eigener Beobachtung berichten, was in Syrien gemacht wird.

       

      Zitat: "

      Wichtig sollte strukturiertes Argumentieren sein, es bringt hier nichts, Ursachen und Folgen übereinander"

      Genau mit strukturiertes Argumentieren haben Sie selbst Probleme. Vor allem verstecken Sie Ihre "Richtigstellungen" und Angriffe hinter Worthülsen.

       

      Zitat: " der Ursache, brauch nicht mehr gesagt werden, Assad ist der Schuldige! Punkt"

      Offenbar verstehen Sie unter sturktiertem Argumentieren genau das, was Sie da schreiben.

      Ursache sei Assad, aber nicht der Terrorismus-Tourismus nach Syrien.

      Wenn sich eine Minderheit gegen die Regierung auflehnt, muss nach Ihrem strukturierten Argumentieren die Regierung zurücktreten, weil die Minderheit das sagt.

       

      Überdies wäre eine Betrachtung des Konflikts ohne Berücksichtigung der internationalen Zusammenhänge dazu verurteilt, die Probleme zu erkennen und Lösungen zu entwickeln.

      Sie brauchen dabei auf Märchenrechte und Demokratie nicht zu verweisen, weil diese lediglich das Mäntelchen für den Überfall auf Syrien sind, genauso wie die "zwingend zu existierende" Massenvernichtungswaffen im Irak.

  • 2. Verlauf

    Hier kommen globale Aspekte und Politik in den Konflikt. Dass Syrien sich zum Austragungsort regionaler/religiös-politischer Interessen zwischen den Anreinerstaaten entwickelt hat ist doch bekannt. Dass im Hintergrund die globalen Mächte ihre Fäden ziehen ist auch klar. Bitter ich für mich nachwievor, dass die UN beim Thema Syrien komplett versagt hat... Und man kann sowohl Russen, US-Amis, etc. die Mitschuld an der weiteren Eskalation geben. Allerdings ist, um es nochmal zu betonen Assads Umgangsweise mit dem eigenen Volk Ursache für die aktuelle Situation.

    Hätte die UN echte Verhandlungen zwischen USA und Russland geführt, hätte Assad seine uneingeschränkte Macht teilen wollen, wäre das ganze schon längst vorbei und Syrien läge nicht komplett in Trümmern.

     

    Und zur Rolle der Islamistischen Gruppierungen auf syrischen Boden: der Aufstand in Syrien hatte nie das Ziel einen Gottestaat aufzubauen. Assad hat schon frühzeitig die Grenzen zum Bsp. zum Irak öffnen lassen, damit Extremisten nach Syrien strömen konnten. Dadurch hat er ein Feindbild erschaffen, welches er nutzen kann, um als einziger Bekämpfer dieses Feindbildes und als einzige Alternative dargestellt zu werden. Nachdem die UN und die internationale Gemeinschaft so großartig versagt haben, sind die islamistischen Kräfte erstarkt und liberale Gruppen verlieren an Oberhand. Kein Syrer will einen Gottesstaat in Syrien. Aber das Problem ist nur, dass die Radikalisierung weiter voranschreitet. Ursache dafür: mangelnde Unterstützung liberaler Gruppen und ein Vertrauensverlust der Syrer in die Hilfsbereitschaft des Westens.

     

    Die Schaffung eines steinzeitlichen Gottesstaates ist ein ebenso furchtbares Szenario, wie die Rückgewinnung der Kontrolle durch Assad. Beide Varianten sind abzulehnen!!! Syrien unter Assad war by the way schon eine Art Gottesstaat, mit Bashar und seinen Nachfolgern (also seinen Söhnen, deren Cousins, deren nächste Freunde und Komplizen) an der Spitze ;)

    • @nairolf:

      Zitat: "zum Bsp. zum Irak öffnen lassen, damit Extremisten nach Syrien strömen konnten."

      Quellen? fehl am Platze.

      Ich erinnere mich ziemlich gut, wie man die "Rebellen" gefeiert hat, als sie mehrere Grenzposten zu Türkei, zu Irak eingenommen habe. Nun soll Assad die Posten freiwillig geräumt haben.

      Ja und das Märchen von Freilassung von Islamisten wird hier des öftenen auch eingebracht ohne Quelle, versteht sich.

  • Somit kommen wir zu 3. der Lösung des Konflikts. Schwierig...., nachdem alle Parteien versagt haben und auch egtl. niemand an einer Lösung interessiert ist, außer der gewöhnliche Syrer, der zwischen den Fronten steht.

    Ich denke, je mehr Zeit verstreicht, desto mehr Leid geschieht und desto schwieriger wird es eine Lösung zu finden, welche weder Assad noch die Islamisten als Sieger vorsieht.

     

    Wenn die Weltgemeinschaft ernsthaft am Ende des Konflikts und an Frieden interessiert wäre und auch Herr Assad endlich abdanken würde und seie Klauen vom syrischen Volk loslässt, wäre eine internationale Friedensmission und Aufbauhilfe möglich.

     

    @ Mr. Kühn,

     

    ja das Land muss sich neu finden, ohne westliches oder islamistischem Diktat, aber auch ohne Dikat durch Assads Regime!

    • @nairolf:

      "außer der gewöhnliche Syrer, der zwischen den Fronten steht."

      Darf ich das so interpertieren, dass der gewöhnliche Syrer nicht zu den "Rebellen" gehört?

       

      Alle Seiten hätten versagt.Gewagte These.

      Haben Sie vergessen, was uns vor mehr als 2 Jahren aufgetischt wurde? Da war die Rede von gezählten Tagen von Assad, davon, dass die syrische Armee reihenweise dissertierte und dissertiert. Nun haben diese Berichte von heute auf morgen aufgehört. Bezeichnend oder?

      Die Armee hat also von heute auf morgen aufgehört, zu dissertieren.

       

      Ihre Lösung ist genauso untragfähig, wie Ihr sturturiertes Argumentieren.

      • @Toyak Yakot:

        naja sicherlich steht der gewöhnliche Syrer mittlerweile zwischen den Fronten der Assad- Armee, den gemäßigten Rebellen der FSA und den extremistischen Gruppierungen. Ihre Interpretation ist in soweit richtig, dass der gewöhnliche Syrer, also Kinder, Alte, Männer und Frauen, welche nicht zu den Waffen greifen, nicht zu den Rebellen gehören. Nur weil Sie nicht an Kampfhandlungen teilnehmen, heißt das nicht, dass Sie nicht auf Seite der Rebellen sind. Wobei "Rebellen" nochmal genauer definiert werden muss, da es mittlerweile versch. Gruppierungen gibt. Jede dieser Gruppierungen entwickelt teilweise eigene Standards für Gesellschaft und Recht in den jeweils besetzten Gebieten. Das wirkt sich dann direkt auf die Bevölkerung aus. Auf jeden Fall liegt die Tendenz vor, dass vermehrt extremistisch-islamistisch geprägte Gruppierungen unter den Rebellen die Oberhand gewinnen, was absolut gefährlich ist für eine zukünftige demokratische Entwicklung in Syrien. Die moderaten Rebellenverbände verlieren immer mehr an Einfluss...

         

        Dass ein Teil der SAA dessertiert sind, um die FSA zu gründen ist ja bekannt. Der Grund war das brutale Vorgehen der Armee gegen friedlcihe Proteste. Gebilligt und befohlen wurde dieses Vorgehen von der Armeeführung, und damit Assad.

        Nachwievor wechseln Soldaten der SAA zur FSA oder anderen Rebellengruppen. Das wurde von Seiten des Regimes mit dem Aufbau der Shabeeha und anderer paramilitärischer Einheiten, und der Hilfe der Hezbollah ausgeglichen. Gleichzeitig besteht ein enormer Druck auf die regulären Soldaten der SAA. Wer desertiert, muss nicht nur um sein Leben, sondern auch um das seiner Familie fürchten. Kollektivstrafe ist ein verbreitetes Instrument des syrische Regimes. Darüber gibt es zahlreiche Berichte, einfach googlen.

  • @nairolf

    Sie sagen: Es gab praktisch keine politische Opposition in Syrien.

    Gibt es sie heute, ist eine politische Opposition im jetzigen syrischen Parlament vertreten ?

     

    Denken Sie wirklich, die noch kämpfenden Rebellen hätte irgendeinen Bezug zu 'mehr Demokratie' - oder überhaupt zu einem tolleranteren Syrien ? Oder sie wären von den hart leidenden Syrern erwünscht ?

     

    Meine Hoffnung ist dass das Land zur Ruhe kommt, dass die Terrorbanden rausfliegen und wie geplant sehr bald neue Wahlen stattfinden - unter wenns sein soll, Beobachtung der ganzen Welt.

     

    So kann sich das Land neu finden, ohne Diktat.

    Weder unter westlichem noch unter islamistischem.

  • HS
    Hari Seldon

    @nairolf:

     

    Noch im Nachgang: Die zwei veraltaten Referenzen (aus 2002 und 2003) und der dritte Referenz aus 2012 zeigen, dass weder Sie. noch Ihre Gleichgesinnten (wie "Friends of Syria) die Situation in Syrien absolut falsch beurteilt haben. Der Name von Assad wird auch in 2014 auf dem Stimmzettel stehen (obwohl der gute Herr Sydow (war noch nie in Syrien) schon vorausgesagt hat, dass die Rebellen die Macht übernehmen werden und Assad verschwinden wird). Bitte, Sie und Ihre Gleichgesinnten verwechseln die eigenen feuchten Kolonialträumen mit der Wirklichkeit. Die Statistik der Bertelsmann-Stiftung sollte im Kontext der anderen arabischen Ländern, und nicht im Vergleich mit US oder Westeurope interpretiert werden. Die US hat den gleichen Fehler gemacht und jetzt wird die Rechnung sogar weltweit eingereicht (in den nächsten 5 Jahren werden die meisten Länder der Dritten Welt sich strategisch umorientieren, und die Partnerschaft mit Russland und China suchen: Russland will die Regierungen nicht austauschen und auch nicht die Bankkontos ausrauben). Als erster Schritt hat schon Ägypt einen Abkommen mit Russland: Die Russen dürfen einen grossen Luft- und Marinebasis in Ägypten bauen. Tja, die Dummheit kann weh tun, wie Herr Geissler es so plastich ausgedrückt hat.

  • Lieber Johannes Kühn,

     

    also hier braucht niemand das Unrechtssystem der Familie Assad und ihrer Anhänger zu relativieren. Es gab praktisch keine politische Opposition in Syrien. Wer nicht auf Assad-Linie ist, wird drangsaliert, inhaftiert, verschwindet für Jahre im Knast oder taucht nie wieder auf. Das syrische Gesellschaftsystem basiert nach all den Jahren unter den Assads auf permanter Angst vor Besptitzelung und möglichen Repressionen bei Regimekritischen Aussagen. Selbst das Schreiben über das politische System in solch einem Forum wie diesem, wäre brandgefährlich für den User.

     

    Aber zum Glück haben wir ja das Recht auf freie Meinungsäußerung, nicht wie in Syrien :)

     

    So schicke ich Ihnen mal noch ein paar links zur Info.

     

    Und wenn Sie schon wikipedia links senden, anbei noch ein paar Interessante für Sie:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Politisches_System_Syriens

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_politischen_Parteien_in_Syrien

     

    Zum Thema Wahlrecht und Syrien gibt es zahlreiches Infomaterial. Googlen sie doch einfach.

    Her ein Anfang:

     

    http://www.bpb.de/apuz/25310/syrien-nach-hafiz-al-asad-zwischen-kontinuitaet-und-wandel?p=all

     

    http://bti2003.bertelsmann-transformation-index.de/135.0.html

     

    http://www.zenithonline.de/deutsch/politik//artikel/syrien-in-schlechter-verfassung-002623/

    • @nairolf:

      Zitat: "Familie Assad und ihrer Anhänger"

      Die Familie Assad sind soweit ich weiß, Syrer.

      Deren Anhängern bilden immer noch die Mehrheit in Syrien.

      Offenbar sind Sie nicht mutig genug, offen die Anhänger zu bezeichnen. Ich wäre Ihnen dankbar sein, wenn Sie folgende Fragen beantworten würde.

      Haben die Alawiten, Christen, Drusen usw. das Recht, in Syrien zu leben?

      Dürfen diese Gruppen Ihre Religion in Syrien frei ausüben.

      Dürften die Sunniten in Syrien ihre Religin frei ausüben?

      Dürfen die Schiiten in Bahrain protestieren und den Herrscher zum Rücktritt zwingen?

      Wie sieht es mit Menschenrechten in Saudi Arabien aus?

      die Internetseite von bpb zu zitieren, resulitert aus Ahnungslosigkeit und zeigt, woher Sie ihre "Fakten" haben.

      • @Toyak Yakot:

        also dann fange ich hier mal an Ihren zahlreichen Kommentaren zu antworten :)

         

        also die Anhänger der Familie Assad bilden sicherlich nicht die Mehrheit in Syrien. Und jetzt bitte nicht Wahlergebnisse der Einheitslistenwahl heranziehen. Oder denken Sie, die Syrer leben gerne in einem Land, welches seit Jahrzehnten vom selben Clan unterdrückt wird? Sicherlich ist die Religionsfreiheit gewährleistet, aber auch nur unter der Bedingung, dass man auch an das Regime zu glauben hat. Quasi man ist frei seine Religion zu wählen, aber dennoch unfrei seine Meinung zu äußern, sobald es Regierungskritisch wäre. Super!

         

        Wer sind die Anhänger? Diejenigen, welche direkt involvierte Profiteure des Regimes sind. Der syrische Staats-Geheimdienst- und Militärapparat ist über Jahrzehnte zurechtgestutzt worden, um das Familienregime am Leben zu erhalten. Diese sind die Profiteure, neben den hauptprofiteuren, den Familienangehörigen der Assad-Sippe, welche alle wichtigen Staats- und Militärposten besetzt haben.

         

        Was absolut unnötig ist, sind Vergleiche mit anderen Diktaturen. Das wissen wir doch mittlerweile alle, dass die Menschenrechtsproblematik in KSA, Bahrain, etc. erheblich ist. Aber das soll doch jetzt nur relativieren, was in Syrien passiert ist, von daher weiß ich nicht, was da hier jetzt soll? Und das Argument der Religionsfreiheit ist wie gesagt, auch nur bedingt gültig, wenn andere demokratische Basisrechte nicht gewährleistet sind.

         

        Und ich denke, dass bpb eine äußerst gute Einstiegsquelle ist. Dies lässt sich um zahlreiche internationale englisch sprachige, als auch arabische Quellen ergänzen. Und dabei handelt es sich nicht nur um hetzerische, populistische Blogs, sondern auch um wissenschaftliche Arbeiten. Ich werde Ihnen im neuen Jahr eine Literaturliste zusammenstellen.

  • R
    Reiner

    Die GroKo-Freizeitmitarbeiter des BND und BfV sind auch in den Kommentarspalten aktiv - oder? (!)

  • @nairolf

    Sind Sie überhaupt informiert ?

    Der weiterhin regierende Präsident wurde 2012 noch im Amt bestätigt:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Parlamentswahl_in_Syrien_2012

     

    Die Wahlen am 7. Mai waren die ersten Wahlen, die dem Entwurf der neuen Verfassung für politischen Pluralismus folgten. Dieser hebt die vom Vater und Vorgänger des Präsidenten, Hafiz al-Assad, aufgestellte Klausel auf, die besagte, dass Assads regierende Baath-Partei die führende Rolle im Staat und der Gesellschaft habe. Unter der neuen Verfassung darf eine Partei nicht auf einer religiösen, regionalen, konfessionellen, berufsbezogenen oder Stammesbasis gegründet werden und auch kein Ableger bzw. Verbündeter einer nichtsyrischen Partei oder politischen Organisation sein. Damit sind die in Syrien verbotene Muslimbruderschaft oder kurdische Parteien, welche nach regionaler Autonomie streben, von der Wahl ausgeschlossen.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Parlamentswahl_in_Syrien_2012#Regeln

  • Also was sich hier in den Kommentaren seit geraumer Zeit abspielt an abstruser Stimmungsmache für den ganz klar nach wie vor als Diktator zu bezeichnenden Bashar Al Assad ist ja unfassbar.

    Der Großteil der User vergisst einfach, dass es nachwievor unbestreitbar ist, dass die Ursache des Konflikts die unmenschlichen Reaktionen das Assad-Regimes auf friedliche Proteste sind! Proteste welche ihre Berechtigung finden, in der Tatsache, dass Syrien seit 40 Jahren in den Fesseln dieser Familie und ihrer Günstlinge liegt. Auch die Syrer haben ein Recht auf Demokratie! Alsoeinige user sollten mal von ihren Elfenbeintürmen im sicheren Deutschland runterkommen und sich überlegen, was sie hier für einen nonsens von sich geben.

    • @nairolf:

      Bevor Sie anderen Ahnungslosigkeit und Überheblichkeit vorwerfen, sollten Sie sich auch selbst davor informieren. Auf den als friedlich verkauften Demos wurden Parolen wie "Tod den Alawiten, Tod den Christen" usw. skandiert. Diese Parolen wurden jedoch fleißig nicht übersetzt. Skandieren Sie doch mal in Deutschland solche Parolen, die Reaktion der Polizei kann man sich vorstellen. Mit den 40 Jahren und Günstilinge meinen Sie offensichtlich bestimmte Gruppen in Syrien, die Sie hier nicht offen benennen.

      Genau darin liegt auch das Problem. Ein Menschenrecht auf Vernichtung von bestimmten Gruppen gibt es nicht, ebenfalls das Recht auf Vertreibung von bestimmten Gruppen. Ihre Ausführungen wären glaubwürdig, wenn Sie die SyrerInnen und Syrer insgesamt meinen und nicht nur bestimmte...

      Da ich vor Ort war und der arabischen Sprache mächtig bin, darf ich davon ausgehen, dabei diskutieren zu dürfen oder meinen Sie, dass man nicht mit diskutieren darf, weil man eine abweichende auf Tatsachen gestützte Meinung vertritt?

      • @Toyak Yakot:

        selbst wenn Sie der arabische Sprache unfähig sind, haben Sie das Recht zu diskutieren und Ihre Meinung zu äußern. Wir sind ja wie gesagt nicht in Syrien, wo diese Diskussion zu erheblichen Problemen für uns beide führen könnte, bzw. für mich, da ich ja die Regierung kritisiere.

        Dass, diese Parolen vorzufinden waren kann gut sein. Leider ist dieser Konflikt von außern schwer zu verstehen, was daran liegt, dass die mediale Berichterstattung nicht klar differenzierbar ist zwischen Propaganda und Tatsache. Das gilt sowohl für Assad als auch Rebellen. Da Sie ja der arabischen Sprach fähig sind, kann ich Ihnen ja mal einige arabsische Quellen (nicht al jazeera) zukommen lassen, die dokumenitieren, wie perfide Assads Propaganda arbeitet, um Angst zu schüren. Vor allem unter der alawitischen und christlichen Bevölkerung. Denn Assad brauch in diesen Zeiten, in denen es um seine Herrschaft geht gleichgeschaltete Verbündete. Seine Verbindungen zu Alawiten und Christen waren schon stark, aber durch das Erzeugen eines gemeinsamen Feindbildes erzeugt man eine noch stärkere Bindung, dieser Volksgruppen an das Regime, da diese ja sonst um ihr Leben fürchten müssten. Durch den Einfall von Extremisten in Syrien, ist diese Gefahr absolut akut und brutale Übergriffe auf Alawiten und Christen finden mittlerweile täglich statt.Das ist absolut zu verurteilen!!

        Hätte man diesen Konflikt früher gelöst und hätte Assad seine Macht geteilt, wäre es nicht so weit gekommen...

    • S
      soveraen
      @nairolf:

      Das Recht auf einen demokratischen Prozess von Syrern für Syrer: Ja, unbedingt. Ein neokoloniales Implantat, vom Westen freigebombt? Nein, besser nicht.

      • @soveraen:

        Ich habe weder von neokolonialismus und auch nicht von Bomben geschrieben. Das haben Sie interpretiert.

         

        Aber Sie sagens richtig: ein demokratischer Prozess von Syrern für Syrer! Ein Traum aller bitter leidenen Syrer! Und ein Ziel auf welches wir so langsam mal einschwenken sollten, anstatt nur in den selben Mustern zu denken: schwarz oder weiß, Assad oder Islamisten. Weder das eine noch das andere ist eine Lösung. Wie schon oben geschrieben: eine UN-Friedensmission unter Abgabe der autoritären Macht Assads und seiner Einwilligung in die Einführung demokratischer Preozesse, wäre eine Möglichkeit.

        • S
          souveraen
          @nairolf:

          Nö, Nairolf, das war eben nicht Traum der Syrer, sondern Traum der bewaffneten Opposition war das militärische Eingreifen des Westens unter Völkerrechtsbruch.

           

          Unbewaffnete demokratische Prozesse sind halt langwieriger, aber dafür nachhaltiger, weil gewachsen.

           

          Sie wiederholen in allen Varianten die Mär von der autoritären und DESHALB (?!) illegitimen Macht Assads. Das ist ein Irrtum oder eine Lüge.

           

          Der von außen und innen (CIALKAIDA) unterstützte regime change wäre/ist eine Einmischung in innere Angelegenheiten eines souveränen Staates.

           

          Soll das die Basis einer Weltordnung sein, die zunehmend zerfällt?

           

          Wer zum Schwert greift, muß mit einer militärischen Niederlage rechnen. Der Demokratie nützt ein solcher Sieg nur im Glücksfall (weil die alten Eliten gewendet weitermachen), schadet aber schwer im Fall der Niederlage.

  • M
    measstrowedt

    Widerwärtige Propaganda, die die taz hier betreibt:

     

    "Er lässt eben „nur“ im „eigenen“ Land morden."

     

    Assad verteidigt die Minderheiten in seinem Land:

     

    Die kurze Herrschaft der Muslimbrüder in Ägypten sprach Bände: Allein 86 koptische Kirchen wurden angezündet - hunderte Christen aus religiösem Hass ermordet.

     

    Meint die taz vielleicht, die An-Nusra Nazi Muslime würden mit Christen, Schiiten und Alawiten in Syrien anders verfahren?

     

    Solange sich die Sunniten nicht ihrer Mörderbanden entledigen, sind sie halt mitgefangen.

     

    Fakt ist, dass aus S-A (tolle Abkürzung!) Katar und den VAE tausende gut ausgerüstete Dschihadisten nach Syrien einreisen, um in einem FREMDEN Land Minderheiten nicht "nur"zu ermorden, sondern um diese Minderheiten komplett auszurotten: Ein religiöser Genozid, sozusagen.

    Und die taz verteidigt die mordenden Chauvinisten: In SA ist es Frauen untersagt, Auto zu fahren - just dieses Land will in Syrien (ich war 2006 für einen Monat in Damaskus) alle Minderheiten ausrotten und auf diese taz schlägt sich eine "linke" Tageszeitung?

     

    Mir wird schlecht!

  • HS
    Hari Seldon

    @michael:

     

    Bitte, nur drei Anmerkungen:

     

    1. In Libyen konnten die Rebellen bei den Wahlen KEINEN EINZIGEN DIREKTMANDAT holen, obwohl grosse Bevölkerungsgruppen nicht zur Wahl zugelassen wurden ("sehr demokratisch" versteht sich). Auf gut Deutsch: Die Rebellen haben NIRGENDWO Mehrheit (sogar in Benghasi nicht). Die NATO-Agression hat nicht das Volk, sondern eine Minderheit unterstützt. Vielleicht sollten Sie die UN-Charta und die Akten aus Nürnberg studieren.

     

    2. Die syrische Armee ist eine VOLKSARMEE, und sogar die Mehrheit der Soldaten (inklusive den Verteidigungsminister) ist Sunnit. Und diese Volksarmee kämpft für das eigene Land, gefällt es Ihnen oder nicht. Ein Diktator allein wäre schon längst erledigt.

     

    3. Last but not least, es ist kein Zufall, dass die Terroristen (oder Rebellen) keine Wahl (sondern Agression von aussen) haben wollen: Sogar die Rebellenführer selbst meckern, dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung nicht die Rebellen, sondern die Assad-Regierung haben will.

     

    Die "schöne" Kolonialzeiten sind schon vorbei: Das syrische Volk wird das eigene Schicksal selber bestimmen und nicht NATO-Terrorbombardierungen. Internationales Gericht: Ja, man sollte die Kriegshetzer und die Agressoren vor einem internationalen Gericht stellen.

  • S
    Störtebekker

    Toll den Amis geht endlich ein Licht auf!!!!

  • M
    Michael

    Eines steht für mich fest: Es kann in Syrien keinen Frieden geben so lange Assad an der Macht ist! Die meisten Rebellen in Syrien gehören nicht zu den radukalislamischen Kräften. Das ist Punkt Eins. Zudem kann es nicht sein, dass ein skrupelloser Diktator die eigene Bevölkerung abschlachtet und die Weltgemeinschaft schaut einfach zu und tut nichts. Es müssen ja nicht gleich Bodentruppen sein. In Libyen hat man die Rebellen mit Waffen und Luftangriffen unterstützt. Warum soll das in Syrien nicht auch möglich sein? Assad muss gestürzt und vor ein internationales Gericht gestellt werden!

    • HB
      Harald B.
      @Michael:

      Michael:

      In Lybien war es ein Bürgerkrieg, in den sich Fr, Gb,USa unter Bruch des Völkerrechts eingemischt haben.

      In Syrien ist es ein vom Ausland finanzierter Krieg gegen ein souveränes Land, dessen Präsident Assad ist.

      • M
        Michael
        @Harald B.:

        Sehr geehrter Harald B., in Libyen wurde eine menschenverachtende Diktatur gestürzt und das war auch richtig so! Für mich bleibt die Hoffnung, dass dies in Syrien auch in absehbarer Zeit geschehen wird. Eine ewige Diktatur ist keine Lösung, denn das würde bloß zu weiteren Aufständen führen. Der syrische Diktator Baschar al Assad ist ein Massenmörder und gehört vor ein internationales Gericht gestellt!

  • HB
    Harald B.

    Die Gehirnwäsche der Medien über den bösen Assad etc wirkt nach. Ich empfehle: Selbst denken und internationale Quellen studieren.

    RED: Kommentar gekürzt

  • C
    Caladan

    Da Frau Scheller ja einer Intervention massiv das Wort redet: Wieviele ihrer Söhne und Töchter ist sie denn bereit für den massiven Bodeneinsatz zu opfern, der zwangsläufig der Fall sein würde? Von der anschließenden jahrelangen Befriedung mal nicht zu reden.

     

    Oder sollen es etwa nur anderer Eltern Kinder sein, die für die hehren Ziele ins Gras beissen?

    • M
      Michael
      @Caladan:

      Sehr geehrter Caladan, waren Sie schon einmal in einem Folterkeller von Assad oder haben Sie schon einmal Angehörige bei einem massiven Luftangriff verloren? Diktaturen kann man leider nicht immer mit guten Worten bekämpfen. Wir Deutschen wissen das aus eigener bitterer Erfahrung. Zudem muss es keine Bodenoffensive sein. Man könnte ja auch wie in Libyen die Rebellen (natürlich nur die moderaten Kräfte!) bewaffnen und aus der Luft unterstützen. Eine ewige Diktatur für Syrien ist keine gute Alternative!

  • @Toyak Yakot

     

    Danke für ihre bisherigen Richtigstellungen. Gut recherchiert.

  • 10. „Während die Armee verbissen versucht, jede Provinzhauptstadt zu halten, hat sie schon früh die nördliche Grenze aufgegeben und so das Tor für ausländische Kämpfer geöffnet.“

    Ist das nun das Eingeständnis für den Export von „Freiheitskämpfer“ nach Syrien?

    11. „sich gegen eine weitgehend auf sich selbst gestellte Opposition durchzusetzen.“

    Fällt der Autorin der Widerspruch nicht auf. In vorherigem Absatz schreibt sie selbst, dass ausländische „Kämpfer“ nach Syrien gekommen sind und nun sollen die „Rebellen“ auf sich selbst gestellt sein?

     

    12.“ Kaum ein Herrscher hat sich unempfindlicher gegenüber externem Druck, aber auch gegenüber Angeboten gezeigt. Kein anderes Land hat nach dem Krieg 2003 so viele Dschihadisten zum Kampf gegen die internationalen Truppen in den Irak geschickt wie Syrien.“

    Syrien hat Kämpfer nach Irak geschickt? Ist es nicht wirklich lächerlich, was sie hier für Märchen erzählen? Assad war damals der Partner vom Westen, schon vergessen?

    13. „Selbst wenn es Assad mithilfe seiner Alliierten und der Willfährigkeit westlicher Staaten gelingen sollte, sich durchzusetzen – worüber würde er herrschen? Schon früh hat das Regime begonnen, die eigene Infrastruktur in Schutt und Asche zu legen.“

    Naja die Armee hat ja die Brücken zerbombt, damit sie die Brücke nicht überqueren kann und die ermordeten Soldaten und Zivilisten haben alle Selbstmord begangen, um das den „Oppositionellen“ anzulasten. Soviel Fantasie bei so wichtigem Thema… Es ist echt eine Leistung, wie Fakten verfälschend dargestellt und dann hier zum Verkauf angeboten werden.

  • 4. "Als dann tatsächlich eine internationale Intervention drohte, lenkte Assad schließlich ein und sicherte zu, die Chemiewaffen abzugeben."

    Irgendwie verwechselt die Autorin die zeitliche Reihenfolgen. Die dumme Aussage von Kerry wurden von Rußland geschickt aufgegriffen, sodass hinterher der Westen seine Kriegstreiberei nun nicht mehr offen verfolgen wollte.

     

    5. "Die syrische Opposition verfügt aufgrund der jahrzehntelangen Unterdrückung und Verfolgung über keine Integrationsfigur."

    Irgendwie gleitet der Artikel ins lächerliche. Ist also Assad schuld daran, dass die "Rebellen" nicht unter eine Decke zu bringen sind oder sind es die Interesse, die verfolgt werden, nicht mit einander zu vereinbaren?

     

    6. "Wenn man ihn auch nur ein bisschen besser aussehen lassen möchte, ist es nötig, die Verbrechen der Islamisten – vor allem die noch zu erwartenden – umso grauenhafter erscheinen zu lassen."

    Das Abköpfen von Gefangenen, von denen zahlreiche Aufnahmen bei Youtube zu sehen sind, stellen für die Autorin ebenfalls keine Verbrechen dar bzw. sind ja nur zu erwarten. Die überfallene Dörfer sind ja noch noch zu überfallende Dörfer oder wie?

     

    7. "Doch in den Jahrzehnten ihrer Existenz hat al-Qaida eine nicht annähernd so hohe Zahl von Opfern zu verantworten wie Baschar al-Assad in knapp drei Jahren."

     

    Diese Aussage würde stimmen, wenn man davon ausgeht, dass die syrische Regierung auch für das Abköpfen von Gefangenen oder Ermordung ganzen Dorfbewohnern oder für die getöteten Soldaten.

     

    8. "radikalsten Islamisten keine Angriffe des Regimes zu fürchten haben."

    Haben Sie irgendwelche Belege dafür? Wer hat berichtet? Das ist doch wirklich die unterste Propaganda, die man noch ins Feld führen kann.

     

    9. „Zweifelsohne haben in den vergangenen Monaten viele den Norden des Landes aus Angst vor Salafisten verlassen.“

    Ach so, und was ist mit Asas und dessen Einwohner, die bereits Ende 2012 vertrieben wurden?

  • T
    toyak

    Ich zitiere Passagen, die meines Erachtens über eine pure Behauptung und damit Propaganda hinaus nicht reichen und von Autorin gern belegt werden dürfen.

     

    1. "Nach zweieinhalb Jahren, in denen die internationale Gemeinschaft dem immer hemmungsloseren Töten wortgewaltig, doch weitgehend tatenlos zugesehen hat, lenkt sie nun lieber ein."

     

    Dass die internationale Gemeinschaft - gemeint der Westen - unterstützte und unterstützt die "Rebellen" mit Waffen, Personal, Informationen. Nach offiziellen Zahlen in der Türkei wurden von dort aus Waffen nach Syrien geliefert, um nur einen Beispiel zu nenne.

    siehe auch

    http://www.taz.de/!118183/

    http://www.taz.de/!113377/

    http://www.taz.de/!95835/

    http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/von-der-tuerkei-aus-cia-koordiniert-waffenlieferungen-nach-syrien-11794461.html

     

    2."Ermutigt dadurch, dass die internationale Gemeinschaft nach mehreren vorherigen Einsätzen von Chemiewaffen stets abwiegelte, das lasse sich ja nicht beweisen, schien das Regime mit seinem Giftgasbombardement im Umland von Damaskus den Bogen überspannt zu haben: Der Tod von über 1.000 Zivilisten durch Sarin führte zu internationalem Unmut."

    Haben Sie neue Erkenntnisse über die Täterschaft oder sind diese Verschlusssachen?

     

    3. "Auch wenn es vielleicht nur darum ging, die Nuklearverandlungen nicht zu gefährden, waren das ungewohnte Töne aus Teheran."

    Wozu soll die Äußerung von Rohani dienen? Belegt die Reaktion aus Iran etwa die Behauptung, die syrische Regierung steckt hinter dem Anschlag?

    Offenbar kennt die Autorin die Geschichte von Iran nicht. Die IranerInnen sind besonders sensibel bzgl. Giftgas, da sie mit Billigung des Westens Opfer von Giftgas wurden. Schon vergessen, werte Autorin?

     

    Schon anhand der ersten 5 Absätze des Artikels wird dessen Qualität sichtbar.

  • Angesichts derartigen Blödsinns kann man nur noch mit hilflos mit den Schultern zucken.Braucht man wirklich nur so wenig über die Zusammenhänge eines Konfliktes in der Welt zu wissen um für die TAZ schreiben zu können?

  • Ich würde mich echt freuen, wenn die Autorin auch Fakten liefern statt hier ihre Propaganda für einen Überfall auf Syrien weiter zu betreiben.

     

    Mich wundert schon lange nicht, was hier bei TAZ über Syrien geschrieben wird. Eine Grüne wirbt für einen Krieg.

     

    Angeblich soll die syrische Regierung die Extremisten bewusst nicht bekämpft haben. Wie wahr?

    Daran sollen wir also glauben?

     

    Die Autorin scheint die Ursachen und Wirkungen verwechselt zu haben.

    So ist es eine reine Lüge zu behaupten, dass der Westen die "Rebellen" nicht unterstützt habe. Gerade die Unterstützung der "Rebellen" befeuerte den Krieg. Anscheinend sind der Autorin die unzähligen öffentlichen Hinrichtungen durch die "Rebellen" entgangen. Diese fanden auch nicht erst in diesem Jahr. Auf Youtube findet man zahlreiche Videos aus dem Jahr 2011 und 2012. Insoweit sollte die Autorin bei der Wahrheit bleiben.

     

    Der Westen hat sich nicht daran gestört, als in Syrien "Islamisten" gefoltert wurden, um an Informationen zu kommen.

    Wenn die Autorin sich jetzt hier für Menschenrechte in Syrien einsetzt, fragt sich schon, wo Sie war, als im Auftrage des Westens in Syrien gefoltert wurde.

  • I
    ion

    Der Mann (Bashar al-Assad) hat in GB studiert, wollte nie Herrscher über Syrien werden und bedient sich der Strategien, die (auch) alle 'westlichen' Staaten mehr oder minder unumwunden anwenden, wenn ihnen etwas ncht in ihren Polit-, Wirtschafts-Kram passt – im Aussitzen stellt allerdings immer noch D den Weltmeister.

     

    "Das ist ein hoher Preis für einen Sieg, der keiner ist." Für ihn und seine Speichellecker ist es, ist jeder Tag ein "Sieg", oder meinen Sie, dass die auch nur am Geringsten darben?

  • H
    Homer

    Was die Linke oft nicht versteht ist, dass es manchmal in der Politik keine Alternativen zu einem Verbrecher gibt, weil die Alternative noch schlimmere Verbrecher sind. Ein autoritätrer syrischer Staat, der die Meinungs- und Pressefreiheit beschränkt, in dem man aber einigermaßen friedlich leben kann, wenn man nicht "aufmuckt" - ansonsten aber ein ordentliches Sicherheits-, Bildungs- und Medizinwesen vorfindet ist um eine Million mal besser als eine islamfaschistische Terrorherrschaft. Und das sind nunmal die Alternativen. Demokratie und Menschenrechte stehen dort (noch) nicht zur Auswahl. Die kommen aber automatisch mit der wirtschaftlichen Entwicklung und dem Gang durch die Institutionen den die dann entstehende Mittelschicht unternimmt. Voraussetzung ist dafür aber zunächst Stabilität.

    • MB
      Mr. Burns
      @Homer:

      Schön und gut, aber bitte verwechseln Sie mit Ihrem Tunnelblick auf "die Linke" nicht den "embedded journalism" der Taz beim Thema Syrien mit linken Positionen.

       

      Taz vertritt da eben explizit westlich-imperialistische Vorstellungen und gerade der Westen war an einem stabilen Syrien zu keiner Zeit interessiert. Stichwort regime change hin zum "failed state".

       

      Aber nett, daß Sie noch mal alte FDP-Phrasen rausholen, also Mittelschicht-Wohlstand-Demokratie. In Syrien gab es bereits Mittelschicht und Wohlstand. So wie in Libyen. Guten Morgen.

  • N
    Nobilitatis

    Die Darstellung ist weitgehend falsch, teils absurd. Nach dem Verschwinden der angeblich säkularen FSA gibt es nur noch die islamistische Internationale, die gegen die Regierung kämpft. Diese will ausdrücklich Minderheiten vernichten, einschließlich säkularer Sunniten wie der FSA.

    Assad hat gar nichts "ausgesessen", seine Regierung kämpft gegen ausländische Angriffe - aus Türkei, Jordanien, Libanon und Irak.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Dummerweise bleibt dem Westen keine Alternative zum Gespräch mit Assad.

    Wer sollte denn für die "Opposition" noch sprechen können in diesem totalen Chaos?

    Syrien ist auf dem Weg zum gescheiterten Staat und ohne Assad würde der Weg dorthin noch abgekürzt.

    • M
      M.
      @571 (Profil gelöscht):

      Dieser Bericht strotzt vor einseitiger Betrachtung der Geschehnisse in Syrien. Ich bin es leid, dass Kopfabschneider verharmlost werden und Assad zum Schuldigen dafür gemacht wird. Jeder Staat hat das Recht, sich zu verteidigen. Es bringt Opfer auf beiden Seiten. Aber die fortdauernde Einmischung und Unterstützung einer extremislamischen

      "Opposition" durch das Ausland einschließlich der angeblich so demokratischen Türkei oder des Vorbildes für Freiheit Saudiarabien sollte nicht ausgeblendet werden. Schon gar nicht durch die TAZ. Ich bin dieser ewigen Manipulation meiner Meinung durch deutsche Medien überdrüssig.

  • M
    mindracer

    Die Aussagen des Schreibers sind unglaublich unqualifiziert und einseitig. Fakt ist dass terroristisch/islamistische Gruppen sich in Syrien dank der wichtigsten westlichen Alliierten S.Arabien und Qatar ausgebreitet haben und auch nicht mehr so leicht zurück zu drängen sind. Diese haben bekanntlich alles Andere im Sinn als demokratische Strukturen. Es ist naiv zu glauben dass Syriens Problem bloss der Assad ist und nach seinem Sturz dann Friede, Freude und Eierkuchen herrscht. Nach seinem Sturz würden zuerst die Allewiten und Die Christen abgeschlachtet bevor es dann den Israelis an die Gurgel geht. Westen hat das jetzt erkannt!!!!

  • W
    Wolfgang

    Führt auch bei Ihnen der Bundesnachrichtendienst (BND) die Feder?