Übernahmekrieg der Pharma-Riesen: Viagra-Hersteller zieht den Kürzeren

Der Bayer-Konzern kann offenbar die Medikamenten-Sparte eines Konkurrenten übernehmen. Ähnliche Pläne von Pfizer drohen dagegen zu scheitern.

In Medikamenten steckt viel Geld. Bild: Bill Brooks | CC BY-SA 2.0

BERLIN dpa | Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer steht nach Medienberichten kurz vor der Übernahme der Sparte für rezeptfreie Medikamente des US-Konkurrenten Merck. Das Levenkusener Unternehmen führe exklusive Verhandlungen meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Kreise. Sprecher beider Unternehmen wollten dies nicht kommentieren.

Bayer will bereits seit längerem die Nummer eins im Markt für rezeptfreie Arzneimittel werden. Diese gelten als wichtiger Stabilisator mit geringeren Risiken im Vergleich zum klassischen Pharmageschäft. Die Leverkusener sind offenbar bereit, rund zehn Milliarden Euro für die Merck-Sparte zu zahlen, Analysten halten die Summe jedoch für überhöht.

Gleichzeitig wurde bekannt, dass der US-Pharmakonzern Pfizer wohl nicht den britischen Konkurrenten Astra-Zeneca übernehmen kann. Das Angebot sei nicht angemessen, teilte Astra-Zeneca am Freitag mit. Viagra-Hersteller Pfizer bot zuletzt 50 Pfund je Astra-Zeneca-Aktie oder insgesamt rund 77 Milliarden Euro. An der Börse wird bereits über eine weitere Erhöhung des Angebots spekuliert. Käme die Übernahme doch noch zustande, wäre es die größte Transaktion in der Pharmabranche seit Jahren.

Die Amerikaner hatten sich parallel auch an den britischen Premierminister David Cameron gewandt. In einem Brief versprachen sie, ein geplantes Forschungs- und Entwicklungszentrum in Cambridge fertig zu bauen sowie ein Fünftel der Arbeitsplätze in diesem Bereich im Vereinigten Königreich anzusiedeln. Die Logik einer Verbindung von Pfizer und Astra sei "zwingend", schrieb Pfizer-Chef Ian Read an Cameron.

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