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Spielerfrauen bei der Fußball-WM2:0 für Simone Ballack

Cathy Fischer will mehr als nur die Freundin von Mats Hummels sein. Sie versucht es mit einer Lifestyle-Kolumne und erntet fiese Parodien einer Kollegin.

Zur Fußball-Weltmeisterschaft ist die langjährige Freundin von Mats Hummels mit nach Brasilien gereist. Bild: dpa

Während ganz Deutschland im Kampf um den Weltmeistertitel auf die Fußballnationalmannschaft schaut, fühlen sich zwei Spielerfrauen wohl schwer vernachlässigt: Hummels-Freundin Cathy Fischer und Capitano-Ex Simone Ballack liefern sich lieber ihre ganz eigene WM, statt im Medienrummel der Männer unterzugehen. Ein Weiber-Match zwischen Brasilien und Deutschland. Der Spielstand: 2:0 für Ballack.

Angestachelt von der Video-Kolumne „Style-Pass“ für Bild.de, in der Fischer vom brasilianischen Leben und ihren Vorbereitungen auf die Reise berichtet („Ich war vor der WM in Miami und habe mir 30 Pakete meines Lieblingskaugummis eingepackt.“) , stellt Simone Ballack kurzentschlossen ein eigenes Video online. Darin parodiert sie die Berichte der Bild-Kolumnistin und holt sich die Aufmerksamkeit samt Lacher auf ihre Seite.

„Simone sollte nicht so übertrieben mit den Augen sprechen.“, beurteilt Fischer ihre Kollegin gegenüber Bild.de. „Ich ziehe die Wörter auch nicht so in die Länge. Ich sage DFB und nicht ‚Deeeeee-F-Beeeee’. Simones hohe Stimmlage ist manchmal schwer zu verstehen. Und wenn sie über Brasilien spricht, muss sie mehr strahlen.“ Unterm Strich sei das Video aber sehr gut gelungen, gab sie zu. „Ich gebe ihr eine BILD-Note 2 und ein dickes ‚Gefällt mir’ bei Facebook bekommt sie auch noch.“

Ob der Like wirklich ankam bleibt fraglich, denn das Video auf //www.facebook.com/smolle.ballack?fref=ts:Ballacks Facebook-Seite ist längst verschwunden. Stattdessen habe sie sich bei Hummels Freundin entschuldigt: „Es war ein Spass und fertig!! Ich habe gar nichts gegen Cathy!! Sorry!!“, zitiert Web.de. Auch dieser Originalpost ist nicht mehr zu finden. Dafür rankt auf ihrer Seite direkt an erster Stelle eine zweite Fischer-Parodie. „Unbedingt zuerst das Original schauen !! ;-)“, schreibt sie darüber mit Verlinkung auf die Bild-Kolumne. Scheinbar kommt auch dieses Video gut an: „Haha! Legendär. Jetzt schon. Daaaanke“, schreibt eine Userin.

Arme Cathy Fischer! Die ambitionierte Spielerfrau versucht sich eine eigene Karriere aufzubauen und aus dem Schatten von Mats Hummels hervorzutreten. „Ich habe doch nicht mein BWL-Studium mit der Note 2,3 abgeschlossen, nur um mir einmal pro Woche die Haare für das Stadion hübsch zu machen“, erklärt sie gegenüber Bild. Nur scheint ihr WM-Tagebuch keinen Beitrag für eine steile Karriere zu leisten.

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3 Kommentare

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  • Haben eigentlich Frauen gewisser Generationen nichts Besseres zu tun?

    Einfach nur peinlich!

  • Diese ganze Geschichte, die von einer bestimmten Zeitungsredaktion in die Welt gepostet und von anderen Blättern, wie auch dieses, übernommen wurde, um durch dieses "Geplänkel" eventuell eine besondere Aufmerksamkeit zu erhalten, ist doch eigentlich mehr als naiv! Allerdings mit der Aufmerksamkeit ging der Plan beider Damen auf.

    Für diese hätte ich einen Tipp parat: Bitte bleibt zumindest während der WM im Hintergrund! Frl. Fischer sollte es auch danach bleiben. Ihr vielleicht späterer Mann ist nämlich viel zu schlau, um durch solche (unbedeuteten) Aktionen ins Gerede zu kommen.

     

    Die "Solistin", Frau Ballack, wäre dagegen gut beraten, wenn sie sich bei einem Casting im Kabarett bewerben würde, um auf diesem Weg nochmals unbedingt in die Öffentlichkeit zu kommen. Leider hat sich zumindest bei mir der bisherige Eindruck über sie etwas verändert.....

     

    Die überragenden Leistungen ihrer (Ex-) Partner, die unser Land sportlich würdig vertraten bzw. noch vertreten, dürften sich über diese Auftritte bestimmt nicht sonderlich erfreut haben!

  • "Während ganz Deutschland im Kampf um den Weltmeistertitel auf die Fußballnationalmannschaft schaut..." - Gut, dass ich nicht "Deutschland" bin und schon gar nicht "ganz Deutschland". Die Veranstaltung kann mir nämlich gestohlen bleiben. Und mit der "Nation" hat sie rein gar nichts zu tun. Es handelt sich um die sehr private Veranstaltung der sehr privaten Fifa unter Beteiligung des sehr privaten DFB und dient nichts anderem als dem Profit und der Ausbeutung. Aber mit einem Fußball auf jedem Auge sieht das in der taz so gut wie niemand.