Nach Kundgebung inhaftiert: Kubanische Oppositionelle wieder frei
Mit der Verhaftung von Oppositionellen am Dienstag setzte Kuba ein klares Signal, dass innenpolitisch weiter streng durchgegriffen wird. Nun kamen die Verhafteten frei.
HAVANNA dpa/taz | In der kubanischen Hauptstadt Havanna sind mehrere nach einer Kundgebung festgenommene Oppositionelle freigelassen worden. Darunter sind auch die Künstlerin Tania Bruguera und der Regimekritiker Eliécer Ávila, wie das Blog 14ymedio berichtet, das von der prominenten Regierungskritikerin Yoani Sánchez geführt wird. Die Oppositionellen waren am Dienstag in Polizeigewahrsam genommen worden.
Bruguera hatte auf dem Platz der Revolution ein Rednerpult aufgestellt und zur freien Rede eingeladen. Damit wollte die 46-Jährige an ihre Performance während der Biennale 2009 in Havanna anknüpfen, auf der sich Passanten jeweils eine Minute lang vor einem Mikrofon äußern konnten.
Yoani Sánchez' Ehemann Reinaldo Escobar und eine weitere Oppositionelle wurden ebenfalls freigelassen. Sánchez selbst war am Dienstag für einige Stunden unter Hausarrest gestellt worden. Die US-Regierung hatte sich „tief besorgt“ über die „willkürlichen“ Festnahmen geäußert.
Zuletzt hatte es Hoffnungen auch auf innenpolitische Entspannung gegeben, nachdem US-Präsident Obama und Kubas Staatschef Raúl Castro das Ende des Kalten Krieges zwischen beiden Staaten verkündet hatten.
Leser*innenkommentare
tomas
viel Rauch um nichts in unseren Medien, da waren Sie nach ein paar Tagen schon wieder frei...,
Venceremos
Reinhold Schramm
"Performance"?
Oder: Noch schnell auf den ökonomischen, ideologischen und gesellschaftspolitischen Wirtschafts- und Konsumzug aufspringen, um sich möglichst eine (künftige) Position auf dem kommenden kapitalistischen Kunstmarkt -- US-amerikanischer Prägung -- Kubas zu sichern?
mrf
@Reinhold Schramm Na ja Kontakte zum "kommenden kapitalistischen Kunstmarkt -- US-amerikanischer Prägung" hat Tania Bruguera schon lange. Sie lebt seit 1997 hauptsächlich in den USA und Europa.