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Pfarrer klagt

■ Anzeige gegen Auktionshaus für Geschichte wegen Handel mit NS-Devotionalien

Der juristische Streit um den Handel des Berliner Auktionshauses für Geschichte mit nationalsozialistischen Objekten geht in eine neue Runde: Der katholische Pfarrer Wolfgang Kroker, der auch Landesbeauftragter für Polizeigeschichte in Schleswig-Holstein ist, hat bei der hiesigen Staatsanwaltschaft Anzeige gegen das Aktionshaus erstattet.

Diese hatte aber die Versteigerung von SS-Uniformen und anderen NS-Devotionalien vor einigen Monaten bereits untersucht und keine Straftatbestände gefunden. Grund dafür war ein Passus im Katalog des Auktionshauses, in dem es heißt, daß sich die Käufer der Nazi-Exponate verpflichteten, diese ausschließlich zu wissenschaftlichen und kunsthistorischen Zwecken weiterzuverwenden.

Kroker aber bezeichnete einige der Beschreibungen in dem Katalog als „geschichtsverfälschend“. So würden zum Beispiel in den Angaben zu einer Ehrenplakette der SS aus Dachau lediglich der SS- Übungsplatz genannt, das Konzentrationslager jedoch verschwiegen. Kroker forderte eine Gesetzesänderung, um den Handel einzudämmen. „Es muß eine Gesetzesänderung her, die den freien Verkauf von NS-Memorabilien unter eine Art Rezeptzwang wie bei Arzneimitteln stellt, damit wirklich nur von den Personen erworben werden kann, die forschen, lehren oder verfassungsfeindliche Bestrebungen abwehren.“ dpa

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