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An der TU gehen die Lichter aus

■ Umweltschutzbeauftragte sollen Energiekosten verringern

Den Universitäten fehlt Geld. Wenn es ums Sparen geht, schlagen die Wellen hoch, da es ohnehin an allen Ecken und Enden fehlt. Die Technische Universität Berlin (TU) will ihre Energiekosten von jährlich 20 Millionen Mark reduzieren. Das sollen 220 dezentrale Umweltbeauftragte (DUB) bewerkstelligen, die der TU beim Energieverbrauch auf die Finger gucken werden.

Neue Stellen wurden für diese Aufgaben nicht eingerichtet. Die Tätigkeit wird in der Regel nebenamtlich von den dezentralen Sicherheitsbeauftragten der Uni übernommen. Die DUBs arbeiten in Instituten, Fachgebieten und der zentralen Univerwaltung. In Bereichen mit hohem Energieverbrauch wie Physik und Chemie sind sie jeweils für ein Fachgebiet zuständig. In den Geisteswissenschaften oder der Informatik kümmert sich jeweils ein Umweltbeauftragter um ein ganzes Institut.

Ihre Aufgabe ist es vor allem, Augen und Ohren offenzuhalten, um Abfall, Emissionen und Wasserverbrauch zu verringern. Sie sollen darauf Aufmerksam machen, wenn Energie vergeudet wird: „Das kann zum Beispiel ein Kopierer sein, für den sich keiner richtig zuständig fühlt, und den nach Feierabend niemand abstellt, oder eine Beleuchtung, die die ganze Nacht lang angeschaltet ist“, erläutert TU-Umweltschutzingenieur Thomas Albrecht. In solchen Fällen sollen die DUBs die Mitarbeiter oder Chefs ansprechen, damit die Verschwendung eingestellt wird. Das sei nicht immer leicht, betont Albrecht. Da die Beauftragten nun offiziell legitimiert seien, könnten solche Probleme oder gar Kritik eher aufgegriffen werden. Außerdem ist Energieverschwendung nicht immer offensichtlich: „Daß ein Lüftungssystem in manchen Hörsälen zwischen zwei Veranstaltungen ausgeschaltet werden kann, muß man erst mal wissen.“

Zur Vorbereitung für seine dezentralen Umweltschutzbeauftragten hat der Umweltschutzingenieur einen achtstündigen Grundkurs und einen vierstündigen Fachkurs zusammengestellt. Auf dem Lehrplan stehen Einsparpotentiale, rechtliche Grundlagen und Kommunikationstechnik. In den Fachkursen geht es um konkrete Einsparmöglichkeiten in einzelnen Tätigkeitsfeldern und um den Austausch mit DUBs, die in ähnlichen Bereichen arbeiten. Später wird Albrecht die Mitglieder der fünf Fachgruppen einmal im Jahr zu einem Erfahrungsaustausch einladen.

„Nach meiner Kenntnis gibt es kein ähnliches System an deutschen Hochschulen“, so Albrecht. An anderen Universitäten würde der Umweltschutzbereich lediglich zentral geregelt. rs

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