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Eine subjektive Chronik 1967–1989. Teil I: Von Uschi Obermaier zum Dutschke-Attentat

1967, Januar: In Westberlin Gründung der APO-WG „Kommune 1. Alle pennen wild durcheinander. Das soll den Alltag revolutionieren. Was bleibt: Oben-ohne-Fotos von U. Obermaier.

1967, Juni: Demonstration gegen Schahbesuch in Westberlin. Der Berliner Polizeipräsident befiehlt „Knüppel frei, räumen“. Der 26-jährige Student Benno Ohnesorg wird von einem Beamten erschossen. Was bleibt: die Empörung und Politisierung einer ganzen Generation.

1967, Oktober: Der Revolutionär Ernesto „Che“ Guevara Serna stirbt bei einem Gefecht mit bolivianischen Regierungstruppen. Was bleibt: „Che“-Poster. Und Millionen, die seinen Nachnamen immer noch nicht aussprechen können.

1968, Januar: Premiere des Spielfilms „Zur Sache Schätzchen“ von May Spils mit Uschi Glas. Was bleibt: die „Uschiglasierung der Weltbevölkerung“ (Egyd Gstättner)

1968, April: Aus Protest gegen die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in der BRD setzen vier APO-Anhänger, unter ihnen Andreas Baader und Gudrun Ensslin, zwei Frankfurter Kaufhäuser in Brand. Was bleibt: Sprinkleranlagen.

1968, April: Rudi Dutschke, Vorstandsmitglied des Sozialistischen Studentenbundes (SDS), wird in Westberlin von einem durch Bild-Schlagzeilen politisierten 23-jährigen Arbeiter (Josef Bachmann) niedergeschossen und schwer verletzt. Er stirbt 1979 an den Spätfolgen des Attentats. Was bleibt: Bild.

1970: Premiere des sog. Aufklärungs-Films „Schulmädchen-Report“ von Ernst Hofbauer. Was bleibt: billiges Nachtprogramm für die Privaten.

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