: Noch frühere BSE-Tests
Künast lässt Rinder ab 24 Monate testen. Die EU will das Testalter ebenfalls senken. Neue Verdachtsfälle
BERLIN afp ■ Nach dem Rinderwahn einer erst 28-monatigen Kuh aus Deutschland werden in Deutschland sämtliche Schlachtrinder bereits ab 24 Monaten auf BSE getestet. Die Senkung des Testalters von bislang 30 Monaten gelte ab sofort, gab die neue Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) am Freitag in Berlin bekannt. Eine Sprecherin sagte, der BSE-Befund an einer bayerischen Kuh habe gezeigt, dass BSE auch an jüngeren Rindern nachgewiesen werden könne. Durch die Herabsetzung der Test-Altersgrenze könnten weitere Fälle der Rinderseuche aufgedeckt werden, die sonst unentdeckt blieben. Mit der neuen Verordnung werde daher die Sicherheit für die Verbraucher erhöht.
Die Ministeriumssprecherin räumte ein, dass die BSE-Tests in der Regel erst bei Rindern ab 30 Monaten anschlügen. Schätzungen von Fachleuten zufolge müssen durch die Ausweitung der Testpflicht jährlich rund 300.000 Rinder zusätzlich auf die tödliche Hirnkrankheit getestet werden. Auch EU-Verbraucherkommissar David Byrne will das Testalter für Schlachtrinder senken; es liegt seit Jahresbeginn EU-weit bei 30 Monaten.
Künast ist gestern in Berlin mit Vertreten der Agrarwirtschaft zusammengetroffen, um über die Tötung von 400.000 Rindern zu beraten. Inzwischen gibt es drei neue BSE-Verdachtsfälle in drei Bundesländern.
Im Schweinemastskandal wegen des Einsatzes illegaler Medikamente ist gestern ein erster Haftbefehl gegen einen Straubinger Tierarzt ergangen. Er soll hunderte Bauern mit verbotenen Präparaten versorgt haben.
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