: Deubel komm raus
■ Ole von Beust soll Bürgermeister in Hamburg werden, findet die CDU
Welche Überraschung: Der Bürgermeisterkandidat der Hamburger CDU heißt Ole von Beust. Der Landesausschuss der Union wählte ihn gestern Abend einstimmig zu ihrem Spitzenmann für den 23. September. Der Kandidat holte sich damit das Placet der Partei für die Suche nach einer Mehrheit gemeinsam mit FDP, Statt Partei oder Schill. „Wer nur will, dass wir ab September irgendwie mitregieren, der soll mich heute abend nicht mitwählen. Denn ich will Bürgermeis-ter werden und die SPD in die Opposition schicken“, sagte von Beust in seiner Antrittsrede.
Damit machte er kein Hehl daraus, das eine große Koalition für ihn die schlechtere Lösung wäre. Eine Koalition mit Schill ist für von Beust kein Makel, und die Kritik der SPD daran ficht ihn nicht an: „Von einer SPD, die skrupellos im Osten mit der PDS zusammengeht, lasse ich mich nicht moralisch belehren.“ Von Beust macht ganz klar: So wie Schill wird auch die CDU einen Wahlkampf führen, der das Thema Innere Sicherheit populistisch ausreizt. Gestern gab der Kandidat schon mal einen Vorgeschmack. Respekt bekundete er seinem umstrittenenen Sicherheitsberater Roger Kusch: „Man hat ihn ja schon als Sheriff bezeichnet. Und manche Hamburger Stadtteile brauchen einen Sheriff.“
Und dann kündigte von Beust an, als Bürgermeister einen Sprachtest bei Einschulungen einführen: „Und wer den nicht besteht, der muss so lange auf Deubel komm raus Deutsch lernen, bis im Unterricht wieder Deutsch gesprochen wird.“ Peter Ahrens
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