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Walter Jens von Vertrauen getragen

Berlin (dpa/taz) — Über 90 Prozent der 76 anwesenden Mitglieder der Westberliner Akademie der Künste (Gesamtmitgliederzahl 230) bestätigten am Samstag abend den amtierenden Präsidenten Walter Jens für die neue Amtsperiode. Damit wurde ihm das Vertrauen für den Weg der umstrittenen Vereinigung mit der Schwesterakademie im Osten ausgesprochen; Applaus gab es, als Jens die Hoffnung äußerte, bereits auf der Herbstversammlung die Mitglieder aus dem Osten begrüßen zu können. Jens forderte in seiner anschließenden Rede ein „Haus der Streitkultur“, wie sie bereits während der Tagung praktiziert worden sei. Die nächsten Schritte zu einer vereinigten Akademie Berlin-Brandenburg müßten die Politiker tun, indem sie den Beschluß der Akademie (der zu 26 Austritten geführt hatte; die taz berichtete) bestätigten.

Jens zeigte sich hier grundsätzlich optimistisch und hält mit dem Ost- Akademiepräsidenten Heiner Müller unbeirrt an der geschlossenen Zuwahl fest, welche der Abteilung Bildende Kunst den Austritt von 18 (von insgesamt 40 Künstlern) einbrachte. Zur Mitgliederversammlung kamen nur vier. Der als Direktor der Abteilung wiedergewählte Bildhauer Rolf Szymanski lehnt ein „Rückkehrrecht“ dieser ehemaligen Mitglieder ab: Die Ausgetretenen müßten wiedergewählt werden.

Der taz ist allerdings nicht bekannt, daß bisher überhaupt eine Person aus dem Kreis, die aus Protest gegen die En-bloc-Zuwahl der Ost- Mitglieder die West-Akademie verlassen hatten, ein solches Begehr geäußert hat.

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