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Streit um die Medien

■ Standort Adlershof gegen Babelsberg

Berlin. Brandenburgs Wirtschaftsminister Walter Hirche (FDP) hat gefordert, den „öffentlichen Dissens“ zwischen Berlin und Brandenburg über die Arbeitsteilung der Medienstandorte Adlershof und Babelsberg beizulegen. Die Region habe „gute Chancen, in diesem Jahrzehnt zum wichtigsten Medienstandort in Deutschland zu werden“, wenn sie sich nicht ständig „selbst Knüppel zwischen die Beine wirft“, sagte Hirche bei der Vorstellung eines Medienhandbuches.

Die Umsetzung des Staatsvertrages zwischen Berlin und Brandenburg, der die gemeinsame Förderung des ehemaligen DEFA- Geländes in Babelsberg festschreibt, werde immer wieder durch „Hakeleien auf politischer Ebene“ verzögert, kritisierte Hirche. Wie er ankündigte, will er sich jedoch mit Berlins Wirtschaftssenator Norbert Meisner (SPD) um ein gemeinsames Konzept bemühen. Hirche forderte, in Adlershof solle auf Film- und Fernsehproduktion weitgehend verzichtet und eine Konzentration auf innovative Kommunikationstechniken vorgenommen werden. In Babelsberg dagegen sei sowohl traditionell der Film wiederzubeleben als auch Fernsehen auszubauen und Kommunikationstechnik neu anzusiedeln. Das Wirtschaftsministerium werde dazu Existenzgründer der Informations- und Kommunikationsbranche fördern. So sollen in Babelsberg hochspezialisierte Verfahren im Multimedia- und HDTV-Bereich entwickelt werden. Ein erstes Forschungsvorhaben sei die von der Studio Babelsberg GmbH geplante Verknüpfung analoger Bearbeitungstechniken mit digitaler Tontechnik.

Senator Meisner dagegen hatte kürzlich sein Festhalten an der Entwicklung des Standortes Adlershof bekräftigt. Babelsberg drohe sich zu einem reinen Immobilien-Deal zu entwickeln, hatte er erklärt.

Hirche stellte ein Handbuch für Film, TV, Foto, Werbung und Distribution vor, das einen Großteil der Adressen der rund 9.000 in der Medienbranche Berlins und Brandenburgs Beschäftigter auflistet. Es soll das Zusammenfinden zu Produktionen erleichtern. So sind unter anderen Autoren, Dramaturgen, Beleuchter, Artisten, Maskenbildner, Produzenten, Tonmeister, Ateliers, Studios, Archive und Werbeagenturen aufgeführt. ADN

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