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Es geht nicht ums Wirtschaftsgymnasium -betr.: "JU will zweites Wirtschaftsgymnasium"

Betr.: „JU will zweites Wirtschaftsgymnasium“

Niemand wird die Bördestraße daran hindern, ihre Oberstufe wirtschaftlich zu profilieren, wenn sie es denn will. Sie kann es auch in Kooperation mit den umliegenden Sek-I Schulen gestalten, wenn die es denn wollen. Seit Ampel-Zeiten haben wir die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß die Schulen ihre Schwerpunkte selbst bestimmen. Sie sollen dieses allerdings regional abgestimmt tun.

Es geht bei dem Konflikt nicht um das Wirtschaftsgymnasium. Es geht der großen Koalition um ein weiteres durchgängiges Gymnasium. Diese Notwendigkeit sehen wir überhaupt nicht, weil wir mit inzwischen 5 dieser Schulen, den Sek-I und Sek-II-Zentren, den Gesamtschulen, sowie den integrierten Stadtteilschulen eine bunte Mischung unterschiedlicher Organisationsformen haben. Jetzt wird es Zeit, die inhaltliche Schulreform voranzutreiben, das Schulgesetz mit Leben zu erfüllen. Wir kritisieren die Fortsetzung zentralistischer Schulgestaltung durch die große Koalition, die ein Sek-II-Zentrum erweitert und damit mindesten ein Sek-I-Zentrum zerschlägt.

Der Eiertanz der großen Koalition in dieser Frage wird auch an dem veränderten Sprachgebrauch deutlich. Die Koalitionsvereinbarung spricht von einem durchgängigen Wirtschaftsgymnasium, heute handelt es sich um ein durchgängiges Gymnasium mit wirtschaftlichem Profil in der Sek-II. Ursprünglich sollte dessen Einrichtung kostenneutreal sein, heute nur noch möglichst kostenneutral. In dem Bürgerschaftsantrag hieß es noch, daß kein Sek-I-Zentrum zerschlagen werden soll. Heute wird gesagt, daß es ausreicht, wenn die Haupt- und Realschulabteilungen überleben. Und die Sozialdemokraten schweigen.

Helmut Zachau, MdBB Grüne

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