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Gestreßte junge Alte

■ Studie: Berlin bei Studenten-Eltern Spitze. Studium mit Kids ist schwierig

Studierende Eltern sind in Berlin im Vergleich zur übrigen Bundesrepublik mit der Betreuungssituation von Kindern eher unzufrieden. Dies hat eine Untersuchung des Studentenwerks ergeben. Die Studie, die sich auf Angaben von 4.950 Studierenden stützt, belegt weiter, daß in Berlin Studierende häufiger Kinder haben als jene in der restlichen Republik. 2.947 Mütter stünden dabei 1.839 Vätern gegenüber, wobei 24,7 Prozent aller Studenten-Eltern Alleinerziehende sind. Nur 2 Prozent dieser Gruppe sind männlich.

Daß Eltern unter besonders schwierigen Bedingungen studieren – vor allem dann, wenn sie alleinerziehend sind –, läßt sich leicht ausrechnen: Verschiedene Rollenanforderungen müssen erfüllt werden. Obendrein zwingt die finanzielle Situation oftmals zur Ausübung eines Nebenjobs. Soll das Studium zügig zu Ende gebracht werden, wird die Betreuung des Sprößlings durch Kita, Tagesmutti, PartnerIn oder Großeltern unumgänglich.

Hier zeigt die Erhebung des Studentenwerks, daß Studierende vor allem mit der Unterbringung in Krippe, Hort und Kita unzufrieden sind, da deren Öffnungszeiten unflexibel sind und die Teilnahme an Univeranstaltungen in der zweiten Tageshälfte oft unmöglich machen.

Besonders dann, wenn Studiengänge an feste Stundenpläne binden, wird die „Zweiteilung“ Mutter/Studentin schnell zur Qual. Jurastudentin Sarah zieht ihre zweijährige Tochter allein auf und erzählt: „Mein größtes Problem neben der zusätzlichen finanziellen Belastung ist sicherlich mein verschultes Studienfach. Da die Tagesmutter um 16 Uhr Feierabend macht, muß ich praktisch auf die Hälfte meiner Seminare verzichten.“

Eine Alternative zur Fremdbetreuung versucht allerdings die Elterninitiative „FUniMäuse“ aufrechtzuerhalten, indem sich die Eltern die Betreuung von rund zehn Kindern in FU-Nähe teilen. „Mäusemutter“ Sabine meint: „So können wir wenigstens ab und zu die Tageszeit mit den Kindern teilen, in der sie am aktivsten und muntersten sind. Das ist das Schlimmste für viele StudentInnen: Sie verpassen einen Großteil des Alltags ihrer heranwachsenden Kinder.“ Eva Behrendt

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