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Neue Spur im TWA-Fall

■ Experten entdecken chemische Spuren von Sprengstoff am Wrack

New York (dpa) – Fünf Wochen nach dem Absturz eines TWA- Jumbos bei New York ist so gut wie sicher, daß die Katastrophe mit 230 Todesopfern durch einen Anschlag verursacht wurde. Experten des amerikanischen Bundeskriminalamts FBI haben an einem Wrackstück der Maschine Spuren einer Chemikalie gefunden, die in Verbindung mit Plastiksprengstoff und bei Raketen verwendet wird.

Es habe wahrscheinlich eine Explosion im Fahrgastraum gegeben, berichteten die New York Times und die US-Fernsehgesellschaft CNN am Freitag unter Berufung auf hohe FBI-Beamte. Die Behörden brauchten allerdings weitere Beweise, um zweifelsfrei von einem Anschlag zu sprechen. Sie könnten auch nicht sagen, ob die Explosion in der Maschine von einer Bombe oder Rakete verursacht wurde.

Der chemische Stoff PETN (Pentaerythrittetranitrat) wurde im FBI-Labor in Washington an Splittern festgestellt, die zu den Sitzreihen 15 bis 27 des TWA-Jumbos gehörten. PETN gilt als brisantester aller praktisch anwendbaren kristallinen Explosivstoffe. Die Splitter stammen von Sitzen in der Nähe der rechten Tragfläche unweit des größten Treibstofftanks. Dort glaubten die Ermittler schon fünf Tage nach der Katastrophe Spuren von PETN entdeckt zu haben, doch wurde dies später vom Labor des amerikanischen Bundeskriminalamts nicht bestätigt.

Am Donnerstag hatte Robert Francis, der stellvertretende Leiter der US-Verkehrssicherheitsbehörde, bereits von einer Explosion im Bereich des mittleren Treibstofftanks gesprochen. Unklar sei jedoch noch, ob es die einzige Explosion war, die der Boeing 747 und ihren 230 Insassen zum Verhängnis wurde. Der Tank wird derzeit in einem Hangar rekonstruiert.

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