: Selbständige Frauen findig in Marktlücken
■ Messe für Existenzgründerinnen in Hannover
Hannover. Ob als Finanzexpertin, Kosmetikberaterin, Tischlerin oder Alleinunterhalterin: Frauen wagen immer öfter den Schritt in die Selbständigkeit. Bei der „FAME '96“ trafen sich am Samstag in Hannover Unternehmerinnen aus ganz Deutschland zum Erfahrungsaustausch. Gut 60 Ausstellerinnen präsentierten bei der ersten Messe für Existenzgründerinnen in Niedersachsen ihre Ideen.
Ein Trend wurde deutlich: Frauen gehen häufig mit ungewöhnlichen Geschäftsideen auf den Markt. Zum Beispiel Christa Wiese: Sie gründete in Bremen einen „Melde-Service“, der sich um alle Behördengänge bei Umzügen kümmert. Neue Wege geht „frau“ auch in Buxtehude: Dort wollen sich Geschäftsfrauen aus verschiedenen Bereichen in einem Gebäude zu einem Frauengewerbezentrum zusammenschließen. Ähnliche Projekte laufen in Berlin, Frankfurt und Bremen bereits mit gutem Erfolg.
Das niedersächsische Existenzgründerinnen-Programm, das zinsgünstige Darlehen gewährt, hat sich nach Ansicht von Frauenministerin Christina Bührmann (SPD) zu einem echten „Renner“ entwickelt: Seit 1991 wurden im Rahmen dieses Programms 4.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. „Frauen gründen in der Regel kleine, stabile Unternehmen und erschließen oftmals unentdeckte Marktlücken“, sagt die Ministerin. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit kann der Schritt in die Selbständigkeit ihrer Ansicht nach ein Ausweg aus der Arbeitslosigkeit sein.
Gerade Kooperationsmodelle bieten für die Frauen Vorteile: Günstige Mietpreise und geringere Investitionskosten erleichtern den Weg in die Selbständigkeit, Büros und technische Geräte können zusammen genutzt werden. Doch das Frauengewerbezentrum in Buxtehude will noch mehr bieten: Kinderbetreuung und ein gemeinsamer Mittagstisch soll gerade Familienfrauen die Möglichkeit geben, Kinder, Küche und Karriere in den Griff zu bekommen.
Sigrun Stock, dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen