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Rechner spart Wasser

■ Mit dem Computer gegen Energieverschwendung

14 Milllionen Mark – so hoch waren 1995 die Betriebskosten der Universität Bremen. Allein 10 Millionen Mark davon gingen drauf für Wasser, Fernwärme und Strom. Das läßt sich senken, glauben 15 Informatik-Studierende. Sie wollen überflüssigen Engergieverbrauch jetzt mit einem neuen Computerprogramm entlarven, stellten gestern ein erstes Modell ihrer rechnergestützten „ökologischen Schwachstellenanalyse“ (kurz: cosap) vor.

Der Rechner wird mit Verbrauchsdaten eines Unternehmens gefüttert und zeigt dann anhand einer Grafik, wo Energie verschwendet wird bzw. erneut verwendet werden könnte. Beispiel Karrosseriewerk: „Dort säubern Arbeiter Blechteile zuerst vom groben Dreck, anschließend werden sie entfettet. Alles läuft mit Frischwasser“, erläutert Informatikstudent Ingo Timm die Intention des Projekts. Das Abwasser aus dem ersten Arbeitsgang ließe sich aber leicht gereinigt auch für das Entfetten verwenden. „Selbst bei diesem einfachen Beispiel wird klar, wieviele Liter sauberen Trinkwassers so verschwendet werden. Unser Programm soll dies verhindern - auch bei Restwärme oder Strom.“

So muß der Rechner mit den entsprechenden Angaben über die Verschmutzung etwa des Abwassers gefüttert werden. Anhand von Datenbanken, die zur Zeit noch an der Uni erstellt werden, berechnet der Computer selbständig, wo was wiederverwertet werden kann oder was endgültig in den Orkus gehört. Das Ergebnis präsentiert der Rechner anschaulich als dreidimensionale Grafik auf dem Bildschirm.

Zur Zeit befindet sich das Projekt noch im ersten Probestadium. „Wir wollen aber Ende 1997 fertig werden“, verspricht Professor Ottheim Herzog. Dann wird die Software interessant für viele kleine und mittlere Unternehmen, die ihre Energiebilanz verbessern wollen.

Finanziert wird das Umwelttreiben der Studierenden von den Bremer Stadtwerken. 18.000 Mark investieren sie in die Computerinnovation - ein Drittel ihres Öko-Fonds 1996. Der Fördertopf existiert seit 1994. Neun Projekte mit insgesamt 100.000 Mark wurden bereits unterstützt. Darunter die Entwicklung einer elektronisch geregelten Kühltasche oder Elektrofahrzeuge mit Radnabenmotoren. Im Gegensatz dazu, müssen sich die Wasserwerker allerdings bei dem neuen Projekt fragen lassen, ob sie sich nicht selbst das Abwasser abgraben. Jeti

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