: Warten auf Jekyll & Hyde
■ Musical erst 1998 / Verzögerungen beim Bau des Theaters
Dr. Jekyll & Mr. Hyde lassen auf sich warten. Der Vorhang für das Bremer Musical wird sich frühestens im Frühjahr 1998 heben, ein halbes Jahr später als zunächst geplant. Grund sind nach Angaben des Produzenten Frank Buecheler Verzögerungen bei den Umbauplanungen für das Musicaltheater im alten Hallenbad am Richtweg.
Der Vertrag zwischen den Produzenten Buecheler und Jarosch, der Produktionsfirma Neue Metropol, der Hanseatischen Veranstaltungs-GmbH (HVG) als Vertreterin der Stadt sowie den Besitzern der Immobilie am Richtweg ist nun unterschriftsreif. „Wir müssen nur noch zum Notar“, sagt Buecheler.
Ein Premierentermin im Frühjahr sei entgegen den Gepflogenheiten in der Musical-Branche, wo man den Herbst bevorzugt, günstig für Bremen: „Die Touristen kommen im Sommer“, so HVG-Chef Michael Göbel. Beim Bau des Theaters wird die von der Stadt als Subventionen zugesagte Summe von 45 Millionen Mark auf keinen Fall überschritten, versichern alle Beteiligten.
Durch detaillierte Entwürfe in Abstimmung mit den Produzenten ließen sich teure Fehlplanungen vermeiden und Kosten sparen, so Göbel. Der ursprünglich genannte Premierentermin im Herbst 1997 sei zu optimistisch gewesen. Die politischen Gremien hätten zu lange über die Subventionen für das Musical gestritten, die erst im Juni genehmigt worden waren. Außerdem sei vor der Sommerpause der Vertrag geändert worden. Die Besitzer der Immobilie treten jetzt als Bauherren auf und nehmen selbst Geld in die Hand, so Frank Schaer, Sprecher des Wirtschaftsressorts. Dafür sei der Zeitraum mit garantierter Miete durch die Stadt von 20 auf 30 Jahre verlängert worden.
Man habe von den Vorgängern, dem gescheiterten Musical-Projekt des Produzenten Kurz, eine Zeichnung im Maßstab 1: 200 mit 1.100 Zuschauer-Plätzen übernommen, sagte Buecheler. „Bei Recherchen haben wir festgestellt, daß ohne großen Aufwand noch 350 Plätze mehr reinpassen“, so der Produzent des Hamburger Buddy-Holly-Musicals. Von den üppigen Foyers habe man ein paar Quadratmeter abgeknapst und dem Zuschauerraum zugeschlagen. Mit mehr Plätzen ließen sich die Spitzen, etwa am Samstag abend, abfedern und so die Kosten besser reinholen. „Den Architekten haben wir da die Daumenschrauben angesetzt“. Auch die Pläne für Foyer, Theaterrestaurant und die kleine Studiobühne habe man überarbeitet.
Wenn der Bau der Spielstätte geklärt ist, wollen die Produzenten sich um den Aufbau des „creative teams“ kümmern. Dr. Jekyll & Mr. Hyde soll im März am New Yorker Broadway Premiere haben. In welchem Theater, konnte Buecheler aber noch nicht sagen. jof
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen