: Horizontale Zuschauermassage
■ Die Kampnagel-Planungen in der nächsten Saison
Einen Anflug von Stolz und Zuversicht konnte man auf den Gesichtern von Kampnagelchef Res Bosshart und seinen Dramaturgen sehen. In der letzten Spielzeit, der zweiten des neuen Teams, haben erstmals mehr als 100.000 Besucher auf das Fabrikgelände gefunden und auch die Sanierung der Hallen taucht doch endlich, dank der wohl baldigen Randbebauung, am Horizont auf. Nach etwas Zuschauerverwirrung in der ersten Spielzeit hat man letztes Jahr erfolgreich stärker auf „horizontale Linien“ gesetzt, die sich in Zukunft noch stringenter und transparenter durch das Programm ziehen sollen.
Eröffnet wird am 18. September mit einem der monatlich geplanten internationalen Gäste. Robert Lepage ist Hamlet – und alle anderen Figuren des Dramas – in Elsinore: Multimedia-Multirollen-Performance. In den nächsten Monaten wird es in dieser Reihe unter anderem internationalen Tanz, französische Clowns und Artisten und zwei Projekte mit ungewohnten Perspektiven geben. Im Oktober kann jeder zum Bal Moderne gehen und kleine Choreographien für die Ballnacht lernen. Dank Felix Ruckerts Produktion Hautnah soll man im November „ins Theater wie zum Frisör“ gehen können. Jeder Zuschauer kann sich einen Tänzer aussuchen, den Preis aushandeln und seine private one-to-one Vorstellung sehen. Neue Perspektiven bietet auch die Performancereihe. Außer auf den die Performance- abende begleitenden Parties können sich Besucher im Pleasure Room der Kanadierin Laura Kikauka massieren lassen.
Ein Sommernachtstraum von babylon mit Schauspielern und geistig Behinderten eröffnet die Reihe „Made in Hamburg“. Das sind in den nächsten Monaten dann auch Produktionen von Ernst Becher, GRAS 888 und der Hamburg Opera Group. Ebenfalls fortgesetzt werden die Linien „Tanz in Hamburg“ und die „Know no Bounds“-Konzerte. xyz von Neuer Tanz und das percussion art quartett machen im Herbst den Anfang. mvh
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