: Herzog bleibt cool
■ BDV will Strafanzeige erstatten
Bonn (dpa) – Roman Herzog will die Beschimpfung als „Vaterlandsverräter“ nicht überbewerten. Das verlautete gestern aus dem Präsidialamt. Auf dem Vertriebenentag in Berlin hatte ein Zwischenrufer am Sonntag den Bundespräsidenten als „Vaterlandsverräter“ bezeichnet. Herzog betrachte dies als einen Einzelfall, hieß es. Er sei aber der Meinung, daß Positionen, die hinter solch einer Äußerung stehen, eindeutig entgegengetreten werden müsse. Es sei Aufgabe der Vertriebenverbände, derartige Positionen in den eigenen Reihen, auch wenn sie eine Minderheitsmeinung darstellen, „nicht zu ignorieren, sondern ihnen entgegenzuwirken“.
Der Präsident des Bundes der Vertriebenen (BDV), Fritz Wittmann, bedauerte gestern den Vorfall in einem Schreiben an Herzog. Gleichzeitig kündigte Wittmann an, der BDV werde Strafanzeige gegen den bislang unbekannten Zwischenrufer wegen „Verunglimpfung des Bundespräsidenten“ erstatten. Ein BDV-Sprecher machte außerdem deutlich, der BDV respektiere die bestehende Gesetzeslage und stelle keine Grenze in Frage.
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