Ein Hanfbier in Ehren kann niemand verwehren

„Das Ganze hat ja überhaupt nichts Anrüchiges“, kommentierte eine Besucherin der ersten Hanfmesse erstaunt. Nicht Freaks und Kiffer tummelten sich am Wochenende auf dem Gelände der Berliner Ufa-Fabrik, sondern ein sehr gemischtes Publikum. Es bekam Klobrillen und Kosmetika, Hemden und Hüte aus Hanf zu sehen und für den Magen Döner, Falafel und Pizza – natürlich aus Hanfmehl. Gegen den Durst zapften die Leute von Wädi-Bräu ein Hanfbier nach dem nächsten. Inzwischen gibt es auf dem deutschen Markt zweihundert Artikel aus dem vielseitigen Rohstoff, der hierzulande erst auf 1.400 Hektar angebaut wird. „In fünf Jahren wird es über zweitausend verschiedene Produkte aus Hanf geben“, ist sich Mathias Bröckers vom Hanfhaus sicher. In den nächsten Monaten werden an mehreren Standorten Fabriken den Betrieb aufnehmen, die Hanfdämmplatten und -fliesen herstellen sollen. Während die meisten Hanfprodukte bisher noch aus importiertem Rohstoff hergestellt werden, soll bald das meiste aus deutschem Anbau stammen. V.W.

Foto: Michiel de Ruiter