piwik no script img

Sozis sauer über Kohls Auslandstrips

■ SPD will Kanzler zu Erklärung über Staatsfinanzen zwingen

Bonn (AP) – Die SPD will Bundeskanzler Helmut Kohl zwingen, sich in einer förmlichen Regierungserklärung zur wirtschaftlichen Lage und zu den Staatsfinanzen zu äußern. Seine Partei werde beantragen, daß Helmut Kohl nach seiner Asien-Reise in der kommenden Woche vor dem Bundestag zur Haushaltslage Stellung nimmt und dem Parlament Rede und Antwort steht, sagte SPD-Fraktionsgeschäftsführer Peter Struck gestern im Südwestfunk.

„Ich habe es satt, daß Kohl im Ausland als großer Staatsmann durch die Gegend fährt und Hände schüttelt und Ehrendoktorwürden entgegennimmt, und hier im Innern in Deutschland brennt es“, fügte Struck hinzu. Man müsse Kohl zwingen, der Öffentlichkeit Wege aus der Staatsverschuldung und aus dem „Elend der Massenarbeitslosigkeit“ aufzuzeigen. Struck bekräftigte, daß sich die SPD weiterhin eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht wegen des Haushalts 1996 vorbehalte. Am Mittwoch war die Opposition auf einer von ihr einberufenen Sondersitzung des Bundestages mit dem Antrag gecheitert, eine „Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts“ in Deutschland feststellen zu lassen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen