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„Topographie des Terrors“ gesichert

■ Senat will Ausbau bis 1998. Klemann erteilt Bauaufträge

Der Senat hat sich geeinigt, die geplante Ausstellungshalle auf dem Gelände von „Topographie des Terrors“ bis 1998 zu realisieren. Die Senatoren folgen damit der Aufforderung des Abgeordnetenhauses, das sich für den Weiterbau der Gedenkstätte ausgesprochen hatte. Zugleich äußerte Bau- und Verkehrssenator Jürgen Klemann (CDU) die Absicht, in seiner Verwaltung unverzüglich Gelder für bauvorbereitende Maßnahmen bereitzustellen. Außerdem will Kultursenator Peter Radunski (CDU) den Bund dafür gewinnen, sich an dem 45-Millionen-Mark- Projekt mit 50 statt mit 40 Prozent der Bausumme zu beteiligen.

Damit die Dokumentation „Topographie des Terrors“ planmäßig bis zum 9. November 1998 fertiggestellt werden kann, will Klemann die notwendigen Arbeiten noch 1996 in Auftrag geben, sagte Petra Reetz, Sprecherin im Hause des Bausenators.

Zur Finanzierung sollen „nicht ausgegebene Mittel in einer Größenordnung zwischen acht und zehn Millionen Mark“ aus den verschiedenen Abteilungen zusammengetragen werden. Auch die Restsumme für 1997/98 sollten sich der Bund und das Land teilen, so Reetz. Bisher war mit dem Bund verabredet worden, daß dieser 17,5 Millionen Mark der Gesamtkosten übernimmt. Berlin möchte jetzt aber eine 50prozentige Beteiligung des Bundes. Vom Bundesinnenministerium war dazu gestern keine Stellungnahme zu erhalten.

Die Spendenaufrufe von vier Bundestagsabgeordneten, die Ausstellungshalle mit dem Kauf „von symbolischen Bausteinen“ zu je 100 Mark zu unterstützen, zeigt Wirkung. Der Geschäftsführer der Stiftung „Topographie des Terrors“, Andreas Nachama, erklärte, das Echo auf den Spendenaufruf sei „sehr positiv“. Kommende Woche werde mit der Ausgabe der symbolischen Steine in Form signierter Zeichnungen des Architekten Peter Zumthor begonnen. Nachama hofft, daß die Aktion ein Prozent der Bausumme einbringt. Rolf Lautenschläger

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