Pächter verdächtigt

■ Türkischer Supermarktbetreiber soll eigenen Laden angezündet haben / Motiv ungewiß

Die Ursache für die Explosion in einem Blumenthaler Supermarkt am Samstag abend scheint geklärt. Die Polizei hat den 30jährigen Pächter des Ladens festgenommen. Er soll zusammen mit einem 41jährigen Bekannten Benzin in dem Supermarkt ausgeschüttet haben. Dadurch entstand offenbar ein hochexplosives Benzin-Luft-Gemisch, das sich selbst entzündete. Die Staatsanwaltschaft hat gestern Haftbefehl gegen die beiden Türken beantragt.

Nach den Festnahmen schließt die Polizei inzwischen politische Hintergründe für die Tat aus. Zeitweilig waren sogar Gerüchte kursiert, daß es sich um einen Anschlag der kurdischen Arbeiterpartei PKK gehandelt hätte. Auch von einem Unglücksfall durch falsch gelagerte Gasflaschen geht die Polizei nicht mehr aus. Allerdings wollen sich die Verhafteten selbst bisher nicht zu der Explosion äußern. Darum will die Polizei auch noch keine Angaben darüber machen, ob es sich um einen versuchten Versicherungsbetrug handelt. Man ermittele in alle Richtungen weiter, hieß es lediglich.

Der 200 Quadratmeter große Supermarkt an der Blumenthaler Straße An de Deelen und eine dazugehörige Wohnung waren bei der Explosion vollständig zerstört worden. Mehrere Häuser in der Nachbarstadt sowie 15 Autos wurden ebenfalls schwer in Mitleidenschaft gezogen. Aus diesem Grund kann die Polizei den Sachschaden zur Zeit nur schätzen: mehr als eine Million Mark.

Von den zehn verletzten Personen liegt nur noch eine im Krankenhaus – der 41jährige Tatverdächtige. Er hat schwere Verbrennungen, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Jeti