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Kein Ersatz-Flohmarkt am Weserstadion

■ Beirat Mitte befürchtet Überlastung des Viertels / Weiterhin Streit um Stadtteilbibliothek

Es wird keinen Flohmarkt am Weserstadion geben. Mit einer Einstimmen-Mehrheit verabschiedete der Beirat Östliche Vorstadt auf seiner Sitzung am Dienstagabend einen gleichlautenden Beschluß. Harald Siegel von der „Breminale“ hatte den Beirat um eine zeitweise Verlegung des Flohmarktes von der Bürgerweide auf die Freiflächen am Weserstadion gebeten. Die Fachmesse „Dach und Wand“ braucht im April/Mai nächsten Jahres eine zweimonatige Aufbauphase, in der die Bürgerweide gesperrt werden muß.

Siegel gab zu erkennen, daß er auch eine dauerhafte Verlegung befürworten würde. Doch der Beirat wollte auf keinen Fall den Flohmarkt für immer in seinem Viertel haben. Da das Viertel durch Kneipen, Stadion und verschiedene Veranstaltungen schon stark belastet sei, könne man eine zusätzliche Belastung an den Sonntagen nicht akzeptieren, so Michael Glintenkamp (CDU). „Wenn am Sonnabend Werder spielt und Sonntags Flohmarkt ist, dann ist das Viertel das ganze Wochenende zugeparkt“, gab eine Besucherin zu bedenken.

Nach der Flohmarktdebatte kam es zu einer heftigen Diskussion zum Thema „Schließung der Stadtteilbibliothek“. Wie bereits im Oktober stimmte der Beirat auch diesmal einstimmig dagegen. Immer wieder kam das Argument, daß besonders die Kinder unter einer Schließung zu leiden hätten. In der Zentralbibliothek gebe es keine Kinderbücher und die Neustadt sei zu weit, bekam die eigens anwesende Bildungssenatorin Bringfriede Kahrs zu hören. „Wenn ich mit meiner Klasse zur Bibliothek mit der Straßenbahn fahren muß“, sagt eine Grundschullehrerin erbost, „dann kostet das 80 Mark hin und zurück. Wer soll das denn bezahlen?“ sts

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