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Die Wohngemeinschafts-Kommunarden

■ Vor dreißig Jahren gründete sich die erste Spaßguerilla, die „Kommune 1“

Vor 30 Jahren, am 1. Januar 1967, schlossen sich neun junge Leute zur legendären „Kommune 1“ zusammen. „Wir waren eine der besten Spaßguerilla-Truppen der Bundesrepublik“, erinnert sich Dieter Kunzelmann, der mit Rainer Langhans und Fritz Teufel zu den Gründungsmitgliedern der „K1“ gehörte. In den ersten Monaten verteilten sich die „Wohngemeinschafts-Kommunarden“ auf drei Wohnungen in Friedenau, die den im Ausland weilenden Schriftstellern Hans-Magnus Enzensberger und Uwe Johnson gehörten. Später zogen sie in eine Wohnung in Charlottenburg. Die Beobachtung durch Staats- und Verfassungsschutz sowie das Interesse der Medien war den K1-Mitgliedern sicher, machten sie doch ständig durch politische Aktionen auf sich aufmerksam. Das politische Klima war aufgeheizt, die Furcht der etablierten Parteien vor einer Unterwanderung durch den kommunistischen Osten mit Hilfe der Außerparlamentarischen Opposition (APO) groß. Immer wieder wurden K1-Mitglieder festgenommen oder saßen, wie Fritz Teufel, in Untersuchungshaft.

Mit Inkrafttreten der Notstandsgesetze Mitte 1968, deren Verabschiedung von den linken Studenten und den Gewerkschaften heftig bekämpft worden war, verlor die APO schnell an Bedeutung. Endgültig zerfiel sie nach Ablösung der Großen Koalition durch das sozialliberale Regierungsbündnis unter Bundeskanzler Willy Brandt (SPD), der in seiner Regierungserklärung im Oktober 1969 ein umfangreiches Reformprogramm in Staat und Gesellschaft versprach. Auch die „Kommune 1“ hatte sich inzwischen aufgelöst. Von den Gründungsmitgliedern waren nur noch Langhans und Kunzelmann bis zum Schluß geblieben. Andere Kommunen hätten die K1 überholt, meint Kunzelmann heute. Ulla Thiede/AFP

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