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Kulturzentrum gefährdet

■ Schöneberg fehlt Geld, um „Maison de Santé“ zu kaufen. Pläne aufgeben?

Das Gelände des ehemaligen „Maison de Santé“ an der Hauptstraße als Kulturstandort in Schöneberg ist gefährdet. Dem Bezirk fehle das Geld, um das Grundstück zu kaufen, sagt Otto Edel (SPD), Stadtrat für Stadtentwicklung. Der Eigentümer, eine Erbengemeinschaft, verlange für das Areal zehn Millionen Mark. Auch die Festschreibung eines Kulturzentrums in einem Bebauungsplan müsse fallengelassen werden, so Edel.

Diese Aufgabe der Planungen geht den Grünen zu schnell. Karl- Heinz Schmidt, Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses, meint, über den Bebauungsplan könne auch ein künftiger privater Eigentümer zur Einrichtung kultureller und sozialer Institutionen verpflichtet werden. Dies hält Edel dagegen für nicht durchführbar. „Welcher Private wird sich schon eine Jugendfreizeitstätte leisten?“ Der SPD-Stadtrat bezweifelt, daß sich ein Käufer findet, wenn das Gelände – wie ursprünglich geplant – als Gemeinbedarfsfläche in den Bebauungsplan aufgenommen werde. Nach dem Baugesetz könne der Bezirk dann gezwungen werden, das Areal zu kaufen.

Im Bebauungsplanentwurf, der noch vom Bezirksamt beschlossen werden muß, ist laut Edel das rund 8.000 Quadratmeter große Gelände als „Gemeinbedarfsfläche“ ausgewiesen. Neben einem Kulturzentrum sollten eine Seniorenfreizeitstätte, ein Museum und Künstlerateliers untergebracht werden. „Die BVV muß einsehen, daß wir diese Idee aufgeben müssen, weil es zu teuer wird“, unterstreicht Edel. Die Mitglieder des Kultur- und des Stadtentwicklungsausschusses wollen sich Ende Januar jetzt vor Ort ein Bild machen. Monika Hinner

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