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Kopper opponiert gegen Bonn

■ Massive Kritik des Deutsche-Bank-Chefs an der Wirtschaftspolitik der Regierung. Rexrodt wehrt sich

Hamburg (dpa) – Nicht nur die Oppositionsparteien im Bundestag lassen kein gutes Haar an der Bonner Wirtschafts- und Steuerpolitik. Auch der Vorstandschef der Deutschen Bank, Hilmar Kopper, hat jetzt in einem Gespräch mit Unions-Politikern massive Kritik an der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung geübt. Dies berichtete die Welt am Sonntag, die sich dabei auf Teilnehmer an der vierstündigen Unterredung am 29. Januar beruft.

Kopper scheint dabei ein düsteres Bild der wirtschaftlichen Verfassung Deutschlands gezeichnet zu haben. Ohne Theo Waigel und Günter Rexrodt direkt zu nennen, kritisierte Kopper, er vermisse eine abgestimmte Politik. Das Wirtschaftsministerium sei, so Kopper weiter, ein „Ministerium für Fußkranke“. Es kämen aus diesem Hause einfach zu wenige Impulse und Initiativen, um die Wirtschaft mobiler und flexibler zu machen. So seien etwa die Chancen im Dienstleistungssektor immer noch nicht voll erkannt worden.

Auch die Finanzpolitik gebe ihm zu denken, erklärte Kopper, Deutschland dürfe sich auch im Hinblick auf die Währungsunion nicht „kaputtsparen“. Investitionen müßten gefördert und nicht behindert werden.

An dem „sehr offenen“ Gespräch hatten die Finanz- und Wirtschaftspolitiker der Unions- Fraktion im Bundestag teilgenommen. Die CDU würde die Schelte jetzt allerdings am liebsten zur Zeitungsente erklären. Ihr wirtschaftspolitischer Sprecher, Gunnar Ulldall, bezeichnete den WamS-Bericht gestern als „unzutreffend“.

Mehr Kampfesmut zeigte da der gescholtene Wirtschaftsminister Günter Rexrodt. Wenn Kopper von „Kaputtsparen“ rede, müsse er sich fragen lassen, ob er die Zusammenhänge zwischen Sparpolitik, Steuerreform und Währungsunion überhaupt begriffen habe. Die Regierungspolitik könne im übrigen nur dann erfolgreich sein, wenn auch die Wirtschaft ihre Schularbeiten mache, so Rexrodt.

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