Kommentar: Autos, Wale, Kinder
■ Peilsender: für Geklaute eine Superidee
Mädchen, zehn Jahre: „Find' ich irgendwie bescheuert, aber auch irgendwie gut.“ Junge, sechs Jahre: „Ich find's gut.“ Mädchen: „Komisch, so ein Sender, wie ein Wal.“ Junge: „Wale haben ein Halsband. Aber unter der Haut find' ich besser, merkt man nichts mehr von.“ Mädchen: „Die Geklauten finden es in dem Moment eine Superidee. Vorher denkt ja keiner, daß er geklaut wird.“ Junge: „Ich find' das ganze Thema nervig.“
Wale-Orten, das ist eine bewährte Technik. Auch Lastwagen und teure Autos-Orten funktioniert wunderbar, es kommen ja praktisch kaum mehr Autos weg bei uns. Jetzt noch der Rinderwahn: Britenkühe sollen auch was unter die Haut kriegen, warum keine Peilsender? „Kinders Kinders, ihr seid Rinders. Janz verflixte Besenbinders“, sagte meine Großmutter mütterlicherseits oft, was uns zum selben Gedanken wie Herrn Wilhelm von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion führt: Sender in die Kinders einpflanzen, damit sie nicht wegkommen. Nur: Fast alle Kinder kommen überhaupt nie weg. Viel mehr Kinder haben eher das Problem, daß sich ihre Eltern wünschen, sie würden mal wegkommen. Noch mehr Kinder kommen unters Auto. Oder werden von der Verwandschaft ekelig begrapscht. Oder kriegen Heroin geschenkt. Und so weiter. So viel Elektronik gibt es auf der ganzen Welt nicht, um diese ganzen Sauereien abzustellen. Burkhard Straßmann
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