: Eine Mine – viele Herren
In Rio Tinto fanden alle, was sie suchten: Die Phönizier vor 5.000 Jahren, die Römer vor 2.000, die Araber vor 1.000. Dann gerieten die Minen in Vergessenheit. Erst ein halbes Jahrtausend später, 1556, ließ König Felipe II. den Betrieb wiederaufnehmen, um mit den Gold- und Silbervorräten von Rio Tinto die Löcher im Staatssäckel zu stopfen, die die überseeischen Abenteurer gerissen hatten. Auch als Spanien 1873 erstmals Republik wurde, herrschte Geldnot. Die neuen Herrscher griffen zu drastischeren Mitteln: Sie verkauften die Minen kurzerhand für 3,5 Millionen Pfund an englische Kapitalgeber. Die neuen Herrn modernisierten das Bergwerk von Grund auf. Die Stollen wichen dem Tagebau. 300 Kilometer Schienennetz erschlossen die Region und verbanden den Betrieb mit dem Hafen in Huelva.
1954 unter Diktator Franco wechselten die Minen wieder in spanischen Besitz. Der Betrieb geriet in die Krise, die Zugverbindungen wurden nach und nach geschlossen. Anfang der neunziger Jahren gingen die Minen an den US-Konzern Free Port McMoran und wenige Jahre später – am 1. August 1995 – an die Belegschaft. Reiner Wandler
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen