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SPD-Delegation sagt Reise nach Teheran ab

■ Die Parlamentarier haben keine Hoffnung, Faradsch Sarkuhi helfen zu können

Berlin (taz) – Die für Ende der Woche geplante Iranreise einer Delegation der SPD-Bundestagsfraktion ist vorerst geplatzt. Grund: das Schicksal des vermutlich vom iranischen Geheimdienst festgehaltenen Schriftstellers Faradsch Sarkuhi.

„Ich sehe keine Möglichkeit, einen aktiven, positiven Beitrag für Herrn Sarkuhi zu erbringen“, sagte gestern das Delegationsmitglied Rudolf Binding der taz. Ansonsten hatten sich die Beteiligten auf äußerst diplomatische Formulierungen geeinigt: Die Reise sei nach einem Gespräch zwischen Delegationsleiter Günter Verheugen und Irans Botschafter in Bonn, Hossein Mousavian, „im gegenseitigen Einvernehmen“ verschoben worden, heißt es in einer Presseerklärung der SPD. Ein neuer Reisetermin der Gruppe stand gestern nicht zur Debatte.

Unterdessen mehren sich die Anzeichen, daß die iranische Führung Sarkuhi mehr anhängen will als einen Versuch, das Land illegal zu verlassen. Laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Irna soll sein ebenfalls vorübergehend verhafteter Bruder Ismail nach seiner Freilassung am vergangenen Donnerstag auf einer Pressekonferenz erklärt haben, Faradsch Sarkuhi habe bei seiner angeblichen 47tägigen Europareise Kontakt zu einem „Anführer der konterrevolutionären Gruppierungen“ aufgenommen: Mehdi Same, einem in Paris lebenden Führungsmitglied der Volksfeddajin und des Nationalen Widerstandsrats Iran. Same dementiert, Sarkuhi getroffen zu haben. Nach Angaben des in Schweden lebenden Sarkuhi-Bruders Ali hat sich Ismail bei ihm telefonisch für seine Aussage entschuldigt: Unter Tränen habe er angegeben, in der Haft „Herzprobleme“ gehabt zu haben. Ali Sarkuhi glaubt, daß sein Bruder unter Folter zur Falschaussage gezwungen wurde. Thomas Dreger

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